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Sell in May and go away.

In der Rangliste der berühmt berüchtigtsten Börsenweisheiten dürfte diese Daumenregel recht weit vorne liegen. Was auch immer man von derart Weisheiten halten mag: in diesem Jahr hätte man ihr bislang durchaus Folge leisten sollen, denn Aktienmärkte rund um den Globus verloren nach dem starken Jahresstart empfindlich an Boden.

An den Rentenmärkten wurden Zinsen bei steigender Risikoaversion auf neue Jahrestiefststände getrieben. Deutsche zehnjährige Staatsanleiherenditen fielen gar in den Bereich des absoluten Allzeittiefs, das im Jahr 2016 erreicht wurde und bei etwas unter -20 Basispunkten liegt. Anleger rechnen mittlerweile sogar mit mehr als einer Zinssenkung in den USA bis Jahresende. 

Tweet, tweet, tweet

Auslöser der gestiegenen Unsicherheit an den Märkten war einmal mehr ein alter Bekannter: Donald Trump. Mit seinem Tweet am 5. Mai und der Ankündigung, wenige Tage später höhere Zölle auf bestimmte Importe aus China zu erheben, hob er die bis zu diesem Zeitpunkt recht weit vorangeschrittenen Verhandlungen zum Thema Handel mit China aus den Angeln.

Der Beweggrund Trumps, diese Maßnahme zu ergreifen, war nach Aussage der Amerikaner, dass die chinesische Seite angeblich von einigen bereits getätigten Zusagen zurückwich. Zur Wahrheit gehört wohl aber auch, dass die USA vorher offenbar versucht haben, massiven Einfluss auf die chinesische Gesetzgebung zu nehmen, was China wenig überraschend als unzumutbaren Eingriff in ihre Souveränität empfand. Auf rund 150 Seiten sollen die USA konkrete Forderungen nach Peking geschickt haben. Zurück kamen wohl knapp 100 Seiten, die aus Sicht der Chinesen deutliche Zugeständnisse enthielten, Trump aber augenscheinlich nicht zufrieden stellten.

Mögliches „No Deal Szenario“

Spätestens seit der Ausweitung des Handelskrieges auf den Technologiebereich und die Sanktionierung Huaweis scheint eine Einigung zwischen beiden Seiten in weite Ferne gerückt. Wenngleich die Chinesen weiterhin ein Handelsabkommen mit den USA bevorzugen dürften, bereiten sich Firmen im Reich der Mitte bereits auf ein Szenario vor, das uns bislang eigentlich nur im Brexit-Kontext begegnet ist: Das „No-Deal-Szenario“.

Unter Anlegern stieg vor dem Hintergrund dieser erneuten Eskalation des Konflikts die Sorge vor erheblichen Bremsspuren beim Weltwirtschaftswachstum. Ein vollumfänglicher Handelskonflikt mit den USA dürfte das Wachstum allein in China in diesem und im nächsten Jahr um jeweils rund einen halben Prozentpunkt geringer ausfallen lassen. Womöglich ist diese Schätzung aber noch zu gering: Viele große Unternehmen in China berichten, dass die Lage aktuell schlechter sei, als einige Wirtschaftsindikatoren andeuten. Ein Effekt, der weltweit zu spüren wäre. Aufgrund weltweit integrierter Wertschöpfungsketten schadet die Sanktionierung Chinas durch die USA auch Firmen außerhalb Chinas und nicht in geringem Umfang auch in den USA. So liefern US-Firmen wie Intel oder Qualcomm beispielsweise in großem Umfang Chips nach China, die dort in Smartphones verbaut werden.

Angesichts eines möglicherweise bevorstehenden Wachstumsdämpfers könnte die chinesische Regierung zeitnah jedoch abermals tief in die Tasche greifen, um die eigene Wirtschaft zu stützen. Für Europas Wirtschaft, die viel stärker von der konjunkturellen Dynamik in China abhängt als etwas die USA, wäre dies keine schlechte Nachricht.

Mittelfristig muss man aber auch bedenken, dass China durch die Abschottungsstrategie der USA eigene Anstrengungen in Sachen Forschung und Entwicklung vorantreiben dürfte, sodass Trump womöglich indirekt dazu beitragen könnte, dass im Fernen Osten viel schneller viel größere Konkurrenten für Google und Co heranwachsen als dies ohne die Konfrontationsstrategie der USA der Fall wäre.

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Risiken

Das vorliegende Material ist nicht als verlässliche Prognose, Untersuchung oder Anlageberatung zu verstehen und ist weder eine Empfehlung noch ein Angebot für den Kauf oder Verkauf von Wertpapieren oder für eine bestimmte Strategie. Wir empfehlen nachdrücklich, dass Sie sich vor einer Finanzanlage professionell beraten lassen. Eine Finanzanlage ist typischerweise mit gewissen Risiken verbunden. Der Wert einer Anlage sowie das hieraus bezogene Einkommen können Schwankungen unterliegen und sind nicht garantiert. Es besteht die Möglichkeit, dass der Anleger nicht die gesamte investierte Summe zurückerhält. Vergangene Wertentwicklung, Simulationen oder Prognosen sind kein verlässlicher Indikator für die künftige Wertentwicklung und sollten bei der Auswahl eines Produkts nicht als alleiniges Kriterium herangezogen werden. Sowohl die Höhe der Steuer als auch ihre Berechnungsgrundlage können sich in der Zukunft ändern, beide sind außerdem abhängig von den persönlichen Verhältnissen des Anlegers. Es gibt keine Garantie dafür, dass Investitionen in Finanzmärkten einen wirksamen Schutz gegen Inflation bieten.

Anleger sollten ihre Investmententscheidungen auf Grundlage des laufenden Verkaufsprospekts, der jüngsten Jahresberichte sowie dem Dokument mit den wesentlichen Anlegerinformationen, die auf unserer Website in deutscher Sprache erhältlich sind, treffen. Die wesentlichen Anlegerinformationen zu den einzelnen Fonds finden Sie hier.

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