Marktüberblick

Der Deutsche Aktienindex kam am Dienstag nach anfänglichen Startschwierigkeiten am Morgen kräftig in Fahrt. Zum Xetra-Schluss notierte der DAX mit einem Kursplus von 2,03 Prozent und 12.331,75 Punkten. Das Handelsvolumen via Xetra und Börse Frankfurt verdoppelte sich im Vergleich zum Vortag beinahe und betrug 5,14 Mrd. Euro. Ausschlaggebend für das Kursfeuerwerk beim DAX und auch bei den restlichen europäischen Indizes war die Eröffnungsrede von EZB-Präsident Mario Draghi, die er im portugiesischen Sintra zum Thema „20 Jahre europäische Wirtschafts- und Währungsunion“ hielt. Die Kernmessage konnte schnell abgeleitet werden und sorgte für ein Fest am Aktienmarkt, denn Draghi sprach von zusätzlichen Zinssenkungen, die zum EZB-Instrumentenkasten gehören würden, sollte die konjunkturelle Entwicklung sich innerhalb der Eurozone nicht bessern. Draghi wies ebenfalls auf einen erheblichen Spielraum in Bezug auf das Anleiheprogramm hin. Der europäische Leitindex EuroStoxx50 konnte am Dienstag um 2,06 Prozent auf 3.452,89 Zähler im Vergleich zum DAX sogar noch stärker anziehen. Den kräftigsten Kurszuwachs konnte der Mailänder FTSE MIB erzielen, der um 246 Prozent auf 21.133,78 Punkte kletterte. Die expansive Geldpolitik oder die Aussicht auf Negativzinsen wird den Aktienmarkt allein aber nicht auf Dauer tragen können. Das trotz jahrelanger Nullzinspolitik das Wachstum in der Eurozone weiter versiegt und die konjunkturelle Erholung nach wie vor Wunschdenken ist, zeigten die ZEW-Konjunkturerwartungen für Deutschland und die Eurozone, die zeitgleich um 11:00 Uhr publiziert wurden. Die ZEW-Daten für Deutschland wurden mit einem Minus von 21,1 Punkten veröffentlicht. Die Prognose lag bei einem Minus von 5,7 Punkten – ein Tiefschlag demnach. Auch für die Eurozone sah es keinen Deut besser aus, denn hier lag das Minus bei 20,2 Punkten im Vergleich zu einem erwarteten Minus von 3,6 Punkten. Die Verbraucherpreise im Mai zogen auch nur um schlappe 1,2 Prozent auf Jahressicht an. Die Notenbanker akzeptieren das Scheitern ihrer Programme nicht und legen immer neue Deals auf, könnte man meinen. Am Ende geht es jedoch nur darum die Staaten möglichst einfach zu entschulden. Mit Negativzinsen könnten die Staatsverschuldungen ohne großes Zutun sogar sinken. Den Preis bezahl der Sparer. An der Wall Street unterdessen konnten die US-Leitindizes Dow Jones, NASDAQ100 und S&P500 durchweg ebenso stark zulegen und näherten sich damit in großen Schritten ihren jeweiligen Rekordhochs. Das Rekordhoch beim S&P500 ist zum Beispiel weniger als 40 Punkte entfernt.

Am Mittwoch steht in erster Linie der FOMC-Zinsentscheid mit der anschließenden Fed-Pressekonferenz auf der Agenda der Händler. Alle weiteren volkswirtschaftlichen Daten werden daher eher in den Hintergrund rücken. Von der Unternehmensseite werden unter anderem Quartalszahlen von La-Z-Boy, Winnebago Industries, American Outdoor Brands, Barnes & Noble und Oracle erwartet.

Ausblick DAX

Die asiatisch-pazifischen Aktienmärkte wiesen am Morgen durchweg kräftige Kursaufschläge auf. Die US-Futures notierten beim Übergang von der asiatischen zur europäischen Handelszeit allesamt im grünen Bereich. Die ersten DAX-Indikationen lagen bei 12.345 Punkten.

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Zur Charttechnik: Der Deutsche Aktienindex rauschte am Dienstag mit einem Kursschub von 2,03 Prozent in die Höhe und schloss bei 12.331,75 Punkten. Ausgehend vom letzten übergeordneten Zwischenhoch und gleichzeitig dem Jahreshoch des 03. Mai 2019 bei 12.435,67 Punkten bis zum jüngsten Verlaufstief des 03. Juni 2019 bei 11.620,64 Punkten, wären die nächsten Auf- und Abwärtssequenzen näher zu ermitteln. Die Widerstände wären bei 12.436 Punkten, sowie bei den Projektionen zur Oberseite von 12.555/12.629/12.747 und 12.940 Punkten zu ermitteln. Die nächsten Unterstützungen kämen bei den Marken von 12.243/12.124/12.028/11.932/11.813 und 11.621 Punkten in Betracht.

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