Vor Fed- und EZB-Entscheidung

Dem Devisenmarkt dürfte es in dieser Woche nicht allzu leicht fallen, die Kommunikation der beiden großen Zentralbanken Fed (übermorgen) und EZB (am Donnerstag) konsistent zu verarbeiten und einen Konsens darüber herzustellen, was all das für EUR-USD bedeutet.

Sowohl Fed-Chair Jay Powell als auch EZB-Präsidentin Christine Lagarde werden natürlich weiterhin ihre Entschlossenheit betonen, die Inflation zu bekämpfen. Mit 7,7% (USA) bzw. 10% (Euroraum) dürfte es für beide Zentralbank-Chefs zu früh sein, Entwarnung zu geben. Beide werden sich zum Zweck der Verankerung der Inflationserwartungen als Inflationsbekämpfer präsentieren.

Das dürfte im Markt jedermann verstehen. Gleichzeitig erwartet der Markt (d.h. der fiktive “durchschnittliche Marktteilnehmer”) in beiden Währungsräumen für die kommenden Quartale rasch fallende Inflation und denkt daher über das hinaus, was Powell und Lagarde uns zu sagen haben. In dem Sinn gilt, was ich vor Wochenfrist an dieser Stelle schrieb: dass das Thema “Inflation” für den Devisenmarkt abgehakt ist.

So fragt sich, ob das, was die Zentralbanken in dieser Woche dem Markt mitzuteilen haben, überhaupt relevant ist. Fast wäre ich geneigt, zu schreiben, man solle die beiden Zentralbanken diese Woche ignorieren und sich lieber auf das konzentrieren, was den Inflationsausblick verändern könnte: die US-Inflationsdaten für November, die morgen zur Veröffentlichung anstehen.

Ganz so ist’s aber sicherlich nicht. Selbst wenn das, was Powell und Lagarde sagen, vom Markt durch den Filter der Inflationserwartungen betrachtet wird: Das, was quasi “hinter dem Filter” herauskommt, kann durchaus informativ sein.

Machen die Inflationsdaten keinen Strich durch die Rechnung, könnte die Fed (zumindest auf den ersten Blick) dabei eher anfällig sein für USD-negative Überraschungen. Schließlich ist dort bereits (bei ein ganz klein wenig gutem Willen) eine Trendumkehr bei der Inflation erkennbar.

Das kann man im Euroraum noch nicht sagen. Nicht für die Gesamtinflation und auch nicht für die Kernrate. Lagarde hat daher viel weniger Anlass, ein Nachlassen bei der Inflationsbekämpfung zu signalisieren. Und daher spricht die Datenlage eher dafür, dass diese Woche der Doppelwumms der beiden Zentralbanksitzungen für EUR-USD zugunsten des Euros endet.

Freilich ist an dieser Stelle eine Warnung angebracht. Weiterhin dürfte Powell es leichter habe, falkenhaft (und damit USD-positiv) zu klingen, als Lagarde. Weiterhin scheint – nicht zuletzt aufgrund der guten Situation am US-Arbeitsmarkt – dort die Vorstellung zu dominieren, die Fed könne irgendwie die Inflation auf Normalmaß stutzen, ohne jemand wehzutun. Für Inflationsbekämpfung wird Powell also allseits Beifall einheimsen.

Lagarde hat da schon einen komplizierteren Job. In ihrem Rat und in weiten Teilen der europäischen Öffentlichkeit ist eine falkenhafte Geldpolitik ganz und gar nicht beliebt. Nun scheint mir Lagarde nicht der Typ Geldpolitikerin zu sein, der gegenüber solchen Einflussfaktoren vollständig immun ist. Und daher bergen EUR-Long-Positionen stets eine Gefahr: dass Lagarde trotz höherer Inflation weniger falkenhaft klingt als ihr US-Kollege.

Dass der Euro schon lange so billig ist, dürfte zu einem guten Teil diesem Risiko geschuldet sein. Es ist in diesem Sinn bereits eingepreist. Aber weil’s in dieser Woche so besonders relevant ist, könnte die Risikoprämie, die EUR-Käufer verlangen, im Vorfeld des “Doppelwumms” vielleicht noch steigen.

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Warum der Zustand Großbritanniens GBP-negativ ist

Dass es zu dieser Jahreszeit in Großbritannien tendenziell kälter wird, sollte eigentlich keine Überraschung sein. Dass niedrigere Temperaturen dennoch am Energiemarkt auf der Insel recht dramatisch durchschlagen, ist ein weiterer Faktor im trüben Gesamtbild, das das Königreich derzeit abgibt. Kommen noch die Streiks von Pflegekräften, Eisenbahnern, Postboten und Grenzbeamten hinzu, dürfte es nicht besser werden.

Während die drängendsten realwirtschaftlichen Belastungsfaktoren auf dem Kontinent (die Gefahr einer Energiekrise und die damit verbundenen hohen Energiepreise) als transitorisch erscheinen, machen die drängenden britischen Probleme eher den Eindruck, dauerhafter Natur zu sein.

Daher ist’s nicht unplausibel, derzeit für die britische Wirtschaft einen langfristigen Wachstumsnachteil gegenüber Europa anzunehmen. Klar, es kann alles anders kommen. Als FX-Analyst interessiert mich aber herzlich wenig, was in 5 oder 10 Jahren tatsächlich los ist. Mich interessiert, wie derzeit der Ausblick auf diese Zukunft sich verändert. Weil langfristiges Wachstum für reale Wechselkurse relevant ist, spielt die Aussicht darauf für heutige Wechselkursbewegungen eine Rolle.

Und daher ist dieser Wust an schlechten Nachrichten von der Insel hinreichende Rechtfertigung für ein schwaches Pfund.

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Investieren in Erneuerbare Energien

Die Schaffung eines nachhaltigen Energiesektors mit niedrigem CO₂-Ausstoß ist eines der zentralen Ziele der Europäischen Union. Der Übergang zu einer sauberen Energiegewinnung soll Wachstum, Innovation und Beschäftigung fördern. Davon profitieren sowohl der Planet als auch Wirtschaft und Verbraucher. So können Anleger gezielt in eine Vielzahl an Unternehmen aus dem Bereich der erneuerbaren Energien investieren.

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