Marktüberblick

Die neue Handelswoche begann bereits mit rotgetünchten Kurstafeln in der asiatisch-pazifischen Region. Nach einer längeren feiertagsbedingten Handelspause an den festlandchinesischen Aktienmärkten in Shanghai und Shenzen, reagierten die chinesischen Aktienmärkte zunächst auf die Abgaben aus der Vorwoche. Die Maßnahmen der chinesischen Notenbank PBOC, die die Risikovorsorge für chinesische Banken (RRR – Reserve Requirement Ratio) um 100 Basispunkte nach unten anpasste, führte zu einer Kapitalspritze von umgerechnet rund 109 Mrd. US-Dollar. Die chinesischen Aktienmärkte konnten dieser Maßnahme jedoch nicht viel abgewinnen und fielen weiter. Im Jahr 2018 gehören die chinesischen Leitindizes inklusive des Hang Seng Index aus Hongkong im extremen Gegensatz zu den US-Leitindizes bis dato zu den großen Verlierern. Mittlerweile könnte auch in Peking die Sorge vor zu hohen Auswirkungen des Handelskonfliktes mit den USA umgehen. Für Europa und in erster Linie für Deutschland und den deutschen Leitindex DAX wäre ein wirtschaftlich geschwächtes China eine Katastrophe, denn China ist seit langer Zeit der deutschen Wirtschaft liebster Kunde. Wo wäre wohl der DAX, wenn Chinas Käufer für deutsche Luxusautomobile oder die Produkte des deutschen Maschinenbaus fehlen würden. Insgesamt belastend wirkte folglich nicht nur der Zinsanstieg in den USA oder der in Italien. Es ist wie so oft ein Cocktail aus gleich mehreren Negativeffekten für den deutschen Aktienmarkt. Der DAX gab sich demnach zu Wochenbeginn deutlich geschwächt. Am Montag via Xetra verlor der Deutsche Aktienindex 1,36 Prozent und schloss mit 11.947,16 Punkten. Das Handelsvolumen via Xetra und Börse Frankfurt betrug rund 3,527 Mrd. Euro. Europas Leitindex EuroStoxx50 beendete den Handelstag mit einem Minus von 1,07 Prozent bei 3.309,72 Punkten. Den höchsten Tagesverlust gab es beim Mailänder FTSE MIB, der um 2,43 Prozent auf 19.851,47 Punkte absackte. In diesem Marktumfeld könnte der Börsengang des Online-Möbelhändlers Westwing ein heikles Unterfangen werden. Der Ausgabepreis könnte sich knapp bei 26 Euro je Wertpapier einfinden und damit in der Mitte der avisierten Preisspanne von 23 bis 29 Euro je Aktie. An der Wall Street überwogen den Montag über ebenfalls die roten Vorzeichen. Die drei US-Leitindizes Dow Jones, NASDAQ100 und S&P500 konnten sich von ihren Tagestiefs aber lösen und sich bis zum Handelsschluss erholen. Der Dow Jones konnte sich sogar in den grünen Bereich zurückarbeiten und schloss mit einem Plus von 0,15 Prozent bei 26.486,78 Punkten.

Am Dienstag stehen von der volkswirtschaftlichen Datenseite her nicht sehr viele Meldungen auf der Agenda. Von Wichtigkeit wäre der Wirtschaftsbericht des IWF für das Jahr 2018, sowie zu Beginn der europäischen Handelszeit um 08:00 Uhr die deutsche Handels- und Leistungsbilanz für den Monat August. Aus den USA wird um 16:00 Uhr der „Small Business Optimism Index“ für den Oktober und um 22:30 Uhr die API-Rohöllagerbestandsdaten der Woche publiziert. Von der Unternehmensseite berichten die US-Konzerne AZZ und Helen of Troy von ihren aktuellen Quartalsergebnissen.

Ausblick DAX

Die asiatisch-pazifischen Aktienindizes notierten am Morgen überwiegend mit Kursverlusten. Am stärksten verlor der japanische Nikkei225. Die US-Futures tendierten in der asiatischen Handelszeit durchweg schwächer. Die ersten DAX-Indikationen lagen am Morgen bei 11.970 Punkten.

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Zur Charttechnik: Der Deutsche Aktienindex verlor gleich zu Wochenbeginn kräftig. Am Montag schloss der DAX via Xetra mit einem Minus von 1,36 Prozent bei 11.947,16 Punkten. Ausgehend vom Jahrestief des 26. März 2018 bei 11.726,62 Punkten bis zum übergeordneten Zwischenhoch des 22. Mai 2018 bei 13.204,31 Punkten, wären die nächsten Auf- und Abwärtssequenzen näher zu identifizieren. Die Widerstände befänden sich demnach bei 12.075/12.291 und 12.465 Punkten. Die Unterstützungen kämen bei den Marken von 11.865 und 11.726 Punkten in Betracht. Der DAX ist nun auf Tagesbasis mit 29,5 Punkten gemäß des RSI-Indikators im technisch überverkauften Bereich angekommen.

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