Marktüberblick

Der Deutsche Aktienindex vollzog auch am Donnerstag einmal mehr eine Achterbahnfahrt. Zum Xetra-Handelsende notierte der DAX mit einem hohen Abschlag von 3,19 Prozent bei 12.267,46 Punkten. Das Handelsvolumen via Xetra und Börse Frankfurt war wie am Vortag hoch und betrug satt 7,90 Milliarden Euro. Auch die restlichen umsatzstarken europäischen Leitindizes aus London, Madrid, Mailand, Paris und Zürich wiesen durchweg starke Kursverluste auf. Der Madrider Ibex35 verlor mit einem Minus von 3,55 Prozent am stärksten und schloss bei 8.985,90 Punkten. Der EuroStoxx50 verlor um 3,40 Prozent auf 3.455,92 Zähler. An der Wall Street ging es unheimlich katastrophal abwärts. Alle drei Leitindizes – Dow Jones, NASDAQ100 und S&P500 – verloren weit über 4 Prozent, der NASDAQ100 beinahe 5 Prozent. Einmal mehr rutschte der Dow Jones um deutlich mehr als 1.000 Indexpunkte abwärts. Viele Wall Street-Experten sehen sich an die Jahre von 2000, 2001 und 2008, manch noch erfahrener Börsianer denkt bei diesen Verlusten gar an 1987. Der Dow Jones verlor seit seinem Rekordhoch bis zum Schlusskurs am Donnerstag bereits über 3.800 Punkte, das sind beinahe 13 Prozent seit letztem Freitag. Der marktbreite S&P500 sackte um beinahe 415 Punkte ab und verlor somit etwas mehr als 12 Prozent. Der NASDAQ100 verlor rund 1.300 Punkte und etwas mehr als 13 Prozent. Normalerweise liegt ein Crash per definitionem erst ab einem Abschlag von über 20 Prozent vor, doch eine Abwärtsbewegung dieser Stärke in noch nicht einmal einer kompletten Handelswoche ist deutlich als Crash aufgrund der Corona-Panik und Markthysterie zu werten. Die Hilfeschrei nach der Fed oder einer anderen Zentralbank oder gar konzertierter Aktionen verweist auf die Hilflosigkeit der aktuellen Situation. Warum? Nun, ein Virus und dessen Auswirkungen lassen sich nicht mit Zentralbankgeld kurieren und dadurch verschwindet dieses „Event“ vom Markt leider auch nicht. Zinssenkung hin oder her – dies wäre einmal mehr ein kurzfristiger Impuls, der einen oder zwei Tage anhalten könnte. Dennoch sind eine Reihe von Aktienmärkten nun technisch dramatisch überverkauft. Der marktbreite S&P500 hat am Donnerstag auch die 200er-EMA sehr impulsiv nach unten durchstochen. Einen rein technisch abzuleitenden Haltebereich könnte nun die Kombination des Hochs vom 01. Mai 2019 bei 2.953,90 Punkten mit der Kurslückenunterkante vom 10. Oktober 2019 von 2.948,12 Punkten sein. Ansonsten könnte es schnell „zappenduster“ aussehen.

Der heutige Freitag bildet gleichzeitig den letzten Handelstag des Monats Februar. Am Morgen stehen zeitgleich um 08:45 Uhr französische BIP-Daten für das vierte Quartal 2019, Konsumausgaben und Erzeugerpreise für den Januar und Verbraucherpreise für den Februar zur Bewertung an. Um 09:0 Uhr folgt das KOF-Konjunkturbarometer für die Schweiz im Februar und um 09:55 Uhr gibt es deutsche Arbeitsmarktdaten – zum Beispiel mit den Arbeitslosenzahlen für den Februar. Am Nachmittag werden um 14:00 Uhr deutsche Verbraucherpreise für den Februar und um 14:30 Uhr die persönlichen Einkommen und Ausgaben für den Januar aus den USA zur Veröffentlichung anstehen. Von höherer Relevanz könnten der Chicago Einkaufsmanagerindex für den Februar um 15:45 Uhr und das Verbrauchervertrauen der Universität Michigan für den Februar um 16:00 Uhr sein. Von der Unternehmensseite berichteten bereits am Morgen die beiden DAX-Konzerne BASF und Münchener Rückversicherungsgesellschaft von ihren Jahreszahlen. Aus den USA wird am Nachmittag das Quartalszahlenwerk von Foot Locker publiziert.

Ausblick DAX

Land unter! Die asiatisch-pazifischen Aktienmärkte und auch die US-Futures wiesen am Morgen mehrheitlich starke Kursverluste auf. Es geht weiter tiefrot abwärts! Die ersten DAX-Indikationen lagen sogar bei 11.825 Punkten.

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Zur Charttechnik: Der Deutsche Aktienindex ging am Donnerstag via Xetra mit einem hohen Kursverlust von 3,19 Prozent bei 12.367,46 Punkten aus dem Handel. Ausgehend vom Verlaufstief des 27. Dezember 2018 bei 10.279,20 Punkten bis zum Rekordhoch des 17. Februar 2020 bei 13.795,24 Punkten, wären die nächsten übergeordneten Auf- und Abwärtssequenzen näher zu ermitteln. Die Widerstände wären bei den Marken von 12.965/13.282 und 13.795 Punkten auszumachen. Die Unterstützungen kämen bei 12.037/11.622 und 11.109 Punkten in Betracht.

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