Marktüberblick
Es war ein schwarzer Montag für die globalen Aktienmärkte. Der Crash im DAX riss den deutschen Leitindex bis auf ein Tagestief von 10.556,64 Punkte um zeitweise mehr als 1.000 Punkte in die Tiefe. Zum Xetra-Handelsende notierte der DAX mit einem Kursverlust von 7,94 Prozent bei 10.625,02 Punkten. Das Handelsvolumen via Xetra und Börse Frankfurt betrug enorm hohe 11,49 Milliarden Euro. Auch die restlichen umsatzstarken europäischen Indizes crashten. Die rote Laterne erhielt der Mailänder FTSE MIB, der mit 11,17 Prozent sogar zweistellig abgab und bei 18.475,91 Zählern aus dem Handel ging. Der EuroStoxx50 verlor 8,45 Prozent auf 2.959,07 Punkte. Auch an der Wall Street ging es kräftig bergab. An der NYSE wurde aufgrund der Kursturbulenzen sogr zeitweise der Handel ausgesetzt. Nach der Schlussglocke befanden sich die führenden US-Indizes weiterhin im tiefroten Bereich. Am stärksten verlor der Dow Jones, der um 7,79 Prozent auf 23.851,02 Punkte in den Abgrund rauschte. Nach solchen Crash-Tagen an den Aktienmärkten bleiben wie immer viele Fragen offen. War es das denn nun endlich einmal? Finden die Regierungen, beispielsweise die Bundesregierung, aber vor allem auch die US-Regierung und die führenden Notenbanken Lösungen, wie sie die Covid-19-Krise richtig umschiffen können oder lassen sie den Aktienmarkt wie einen Tanker komplett auf Grund laufen? Der aktuelle Crash an den Börsen und vor allem der Crash der Ölpreise könnte noch weiteres Ungemach nach sich ziehen, wie zum Beispiel massive Kreditausfälle der großen Banken. Aus diesem Grund brachen eine Reihe von Großbanken zum Wochenbeginn parallel zum Ölpreiscrash auch verstärkt ein (die Aktie der Deutschen Bank fiel mit 13,61 Prozent auf 5,85 Euro wie ein Stein). Man muss sich nicht lange in die Kammer zurückziehen und alles durchrechnen, denn man kann sich schnell ausmalen was ein um mehr als 20 Prozent einbrechender Ölpreis allein bei den vielen US-Ölkonzernen in der jeweiligen Bilanz anrichten kann – es ist ein Giftcocktail aus einem ganz plötzlich sehr niedrigem Preis und einer weiterhin eingetrübten Nachfragesituation. Wenn die jeweiligen Ölkonzerne ihre Kreditlinien dann noch „auf Kante“ genäht haben, dann bricht das Finanzkonstrukt schnell zusammen wie ein Kartenhaus. Viele große US-Ölkonzerne, wie Chevron und Exxon Mobil, aber auch europäische, wie BP, Shell und Total brachen sehr stark ein. Eine Ölaktie, die außerordentlich hohe Abgaben zu verzeichnen hatte war Occidental Petroleum – das Wertpapier halbierte sich zeitweise beinahe im Wert. Die teure Übernahme von „Anadarko Petroleum“ rächt sich nun. Besonders in der US-Ölindustrie lassen sich einige solcher Beispiele finden, die es somit auch für Banken aufgrund hoher Kreditausfallrisiken gefährlich machen. Die rasch gesenkten Zinsen und Liquiditätsprogramme helfen in solchen Fällen zumindest für eine Weile, doch nur bedingt – die Nachfragesituation am globalen Ölmarkt ändern sie freilich nicht.
Am heutigen Dienstag werden Industrieproduktionsdaten um 08:45 Uhr aus Frankreich und um 10:00 Uhr aus Italien ausgewiesen (beide für den Januar). Um 11:00 Uhr wird das BIP für die Eurozone und die Daten zur Beschäftigung in der Eurozone für das vierte Quartal 2019 ausgewiesen. Aus den USA stehen um 11:00 Uhr das NFIB-Geschäftsklima für den Februar, um 17:00 Uhr der WASDE-Report des USDA an und um 21:30 Uhr die wöchentlichen Rohöllagerbestandsdaten an (Bitte die US-Sommerzeit beachten – Börseneröffnung an der Wall Street ist 14:30 Uhr, Börsenschluss um 21:00 Uhr). Von der Unternehmensseite werden unter andre Quartalsberichte von Reynolds Consumer Products, Parsons Corporation, Dick´s Sporting Goods, Cloudera und Korn Ferry erwartet.
Ausblick DAX
Die asiatisch-pazifischen Aktienmärkte wiesen am Morgen mehrheitlich starke Kursgewinne auf. Die US-Futures notierten während der asiatischen Handelszeit aber durchweg mit hohen Kursgewinnen von über drei Prozent. Die ersten DAX-Indikationen lagen bei rund 10.900 Punkten.
Zur Charttechnik: Der Deutsche Aktienindex crashte zum Wochenbeginn und schloss am Montag via Xetra mit einem hohen Kursverlust von 7,94 Prozent bei 10.625,02 Punkten. Ausgehend vom Kursverlauf des langfristigen Verlaufstiefs des 27. Dezember 2018 bei 10.279,20 Punkten bis zum Rekordhoch des 17. Februar 2020 bei 13.795,24 Punkten, wären die nächsten übergeordneten Ziele auf der Ober- und Unterseite zu ermitteln. Die Widerstände wären bei den Marken von 11.109/11.622/12.037 und 12.452 Punkten auszumachen. Die Unterstützungen kämen bei 11.279 Punkten, sowie bei den Projektionen zur Unterseite von 9.766 und 9.449 Punkten in Betracht.
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Long: DE000MF1JT22 Morgan Stanley Faktor 2 DAX
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Short: DE000MF1JU11 Morgan Stanley Faktor 2 DAX
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