Marktüberblick
„Schlimmer geht immer“ könnte man meinen, wenn man am Dienstag auf den Kursverlauf des DAX schaute. Es fallen dem leidgeplagten Markteilnehmer sicherlich viele Sprüche ein und auch „…vom Himmel hoch jauchzend bis zum Tode betrübt“ war bestimmt in den letzten Handelstagen auch dabei. Nach dem „schwarzen Montag“ schraubte sich der deutsche Leitindex doch tatsächlich intraday über die 11.000-Punkte-Marke bis auf ein Tageshoch von 11.032,29 Punkte, fiel aber wieder komplett zurück. Die Handelsspannen bleiben hoch, auch am Dienstag betrug diese immerhin sehr hohe 608,35 Punkte. Zum Xetra-Schluss notierte der Deutsche Aktienindex mit einem Minus von 1,41 Prozent und 10.475,49 Punkten. Das Handelsvolumen via Xetra und Börse Frankfurt betrug rund 9,92 Milliarden Euro. Auch die restlichen umsatzstarken europäischen Leitindizes fielen durchweg zurück, der Londoner FTSE100 wies mit einem Minus von nur 0,09 Prozent und 5.960,23 Punkten noch die beste Performance auf, während der Mailänder FTSE MIB mit einem Verlust von 3,28 Prozent und 17.870,18 Punkten wieder die rote Laterne erhielt. Dies sollte nach der kompletten Abriegelung Italiens aufgrund der Corona-Virus-Epidemie auch nicht verwunderlich sein. Der Eurostoxx50 ging mit einem Minus von 1,66 Prozent bei 2.910,02 Punkten aus dem Handel. Die Märkte zogen nachbörslich aber schon wieder deutlich an, nachdem die EU wohl den Weg für Staatshilfen ebenen will. Meldungen zufolge soll Kommissionschefin von der Leyen zufolge ein Fonds mit bis zu 25 Milliarden Euro ausgestattet werden. Auch an der Wall Street blieb der Handel sehr nervös. Die zwischenzeitliche massive „Turn-Around-Tuesday“-Aufwärtswelle wurde intraday einmal komplett wieder abverkauft und die US-Indizes rutschten wieder in die Verlustzone. Bis zur Schlussglocke wiesen die führenden US-Indizes Dow Jones, NASDAQ100 und S&P500 aber wieder satte Gewinne auf. Am stärksten konnte der NASDAQ100 zulegen, der um 5,34 Prozent auf 8.372,27 Punkte kletterte. Gemäß den Aussagen des US-Finanzministers Mnuchin könnte es zu einer überparteilichen Lösung kommen, um die Corona-Krise erfolgreich zu bekämpfen. Präsident Trump hat den republikanischen Senatoren (die Republikaner haben im Senat die Mehrheit) einen Plan zur Aussetzung der Lohnsteuer vorgeschlagen. Der Zeitraum könne bis auf die Zeit nach der Wahl gezogen werden. Es könnte dem Plan nach um Steuererleichterungen von rund 300 Milliarden US-Dollar gehen. Ob es allerdings zu einer solchen Maßnahme kommen wird, ist ungewiss. Vor allem wird mehr als nur fraglich sein, wie diese stützende Maßnahme (gleichzeitig ein Wahlgeschenk für Trump) gegenfinanziert werden wird.
Am heutigen Mittwoch werden neben dem spanischen Einzelhandelsumsatz um 09:00 Uhr und den italienischen Erzeugerpreisen um 10:00 Uhr (beide für den Januar) am Vormittag vor allem noch eine Reihe britischer Daten ausgewiesen. Zeitgleich um 10:30 Uhr werden das BIP für den Januar, die Erzeugung im produzierenden Gewerbe im Januar, die Industrieproduktion für den Januar und die Handelsbilanz für den Januar für Großbritannien ausgewiesen. Von höherer Relevanz werden um 13:30 Uhr die US-Verbraucherpreise für den Februar sein, denn diese fließen auch in die Bewertung der Fed ein, die in der kommenden Woche am Mittwoch berät. Um 15:30 Uhr werden die wöchentlichen EIA-Rohöllagerbestandsdaten publiziert und um 19:00 Uhr folgt noch das monatliche US-Budget-Statement für den Februar. Von der Unternehmensseite werden keine relevanten Meldungen erwartet. Am Morgen präsentierte bereits der DAX-Konzern Adidas die Jahreszahlen 2019.
Ausblick DAX
Die asiatisch-pazifischen Aktienmärkte wiesen am Morgen mehrheitlich Kursverluste auf. Die US-Futures notierten während der asiatischen Handelszeit ebenso durchweg mit hohen Kursverlusten von über zwei Prozent. Die ersten DAX-Indikationen lagen bei rund 10.518 Punkten.
Zur Charttechnik: Der Deutsche Aktienindex ging am Dienstag via Xetra mit einem weiteren Kursverlust von 1,41 Prozent bei 10.475,49 Punkten in Frankfurt aus dem Handel. Ausgehend vom Kursverlauf des Verlaufstiefs des 15. August 2019 bei 11.266,48 Punkten bis zum Rekordhoch des 17. Februar 2020 bei 13.795,24 Punkten, wären die nächsten übergeordneten Ziele auf der Ober- und Unterseite zu ermitteln. Die Widerstände wären bei den Marken von 11.266/11.864 und 12.232 Punkten auszumachen. Die Unterstützungen kämen bei 10.301 und 9.704 Punkten in Betracht. Der Xetra-DAX ist mittlerweile immens technisch überverkauft und wies zum Xetra-Schluss einen RSI-Wert von knapp unter 10,87 Punkten auf.
-
Long: DE000MF1JT22 Morgan Stanley Faktor 2 DAX
-
Short: DE000MF1JU11 Morgan Stanley Faktor 2 DAX
Unsere Webinare auf /www.flatex.de/akademie/webinare/
DISCLAIMER: https://www.flatex.de/online-broker/unterseiten/rechtliches/disclaimer/
Neueste Kommentare