Marktüberblick

Das erste Horrorquartal im Anlagejahr 2020 ist vorüber. Innerhalb der ersten drei Monate des Jahres durchlief der DAX-Anleger von „vom Himmel hoch jauchzend“ bis „zu Tode betrübt“ so ziemlich alle Gefühlszustände, die man an der Börse haben kann. Die Handelsspanne vom Rekordhoch von 13.795,24 Punkten bis zum Crashtief von 8.255,65 Punkten spricht Bände. Immerhin kann wenigstens der Quartalsabschluss in diesen Zeiten als besonders versöhnlich bezeichnet werden, denn der DAX konnte zwischenzeitlich mehrfach die 10.000-Punkte-Marke zurückerobern und schloss sogar am letzten Handelstag des März mit einem Kursplus von 1,22 Prozent bei 9.935,84 Punkten. Die Quartals- und bisherige Jahresperformance mit einem Minus von 25,01 Prozent bleibt – da kann man nicht schönreden – dennoch desaströs. Das DAX-Handelsvolumen am Dienstag via Xetra und Börse Frankfurt betrug 5,38 Milliarden Euro. Die restlichen umsatzstarken europäischen Leitindizes aus London, Madrid, Mailand, Paris und Zürich konnten am Dienstag durchweg zulegen, der Madrider Ibex35 kletterte mit einem Plus von 1,88 Prozent auf 6.785,40 Punkte und damit am stärksten. Der EuroStoxx50 schloss mit einem Zugewinn von 0,77 Prozent bei 2.786,90 Zählern, das Minus im ersten Quartal 2020 betrug aber 25,59 Prozent (der DAX hat den EuroStoxx50 folglich sogar minimal outperformed – einen Pokal bekommt er deshalb noch lange nicht dafür). An der Wall Street konnten sich die Aktienindizes bis zur Schlussglocke nicht im grünen Bereich halten. Die drei führenden US-Indizes Dow Jones, NASDAQ100 und S&P500 gingen allesamt mit hohen Kursverlusten aus dem Handel. Am stärksten verlor der Dow Jones, der um 1,84 Prozent auf 21.917,16 Punkte einknickte. In Zeiten der Corona-Krise wird aller Voraussicht aber auch im zweiten Quartal 2020 mit vielen Verwerfungen zu rechnen sein, sowohl für Europa, Deutschland und auch für die USA. Allein die die deutschen „Kurzarbeiterzahlen“ werden in den nächsten Wochen höchstwahrscheinlich den Rekord von 2009 von rund 1,4 Millionen überspringen. Ganz besonders sollte man bereits jetzt den Fokus auf die nächsten US-Arbeitslosendaten richten und außerdem auf die wöchentlich gemeldeten Erstanträge auf US-Arbeitslosenhilfe. Diese Daten werden sich in den kommenden Wochen und Monaten vermutlich sehr dramatisch verschlechtern – die Statistiken zur US-Arbeitslosenrate mit den noch vor kurzem immer wieder ausgewiesenen mehr als 50-Jahres-Tiefs gehören fortan der Geschichte an. In Bezug auf die Corona-Krise und deren Auswirkungen wird zudem die Berichtssaison einen deutlich negativen Einfluss auf die Aktienmärkte haben.

Am heutigen Mittwoch wurde bereits um 08:00 Uhr der deutsche Einzelhandelsumsatz für den Monat Februar ausgewiesen. Im Verlauf des Vormittags werden Einkaufsmanagerindizes für das Verarbeitende Gewerbe im März publiziert. Die Daten werden einzeln für Spanien, die Schweiz, Italien, Frankreich, Deutschland, die Eurozone und Großbritannien ausgegeben. Am Nachmittag werden um 15:45 Uhr und 16:00 Uhr zudem die Pendants aus den USA von Markit und ISM veröffentlicht. Außerdem werden um 11:00 Uhr Arbeitslosenzahlen für die Eurozone im Februar bekanntgegeben und um 16:30 Uhr die wöchentlichen EIA-Rohöllagerbestandsdaten. Von der Unternehmensseite werden Quartalsberichte von Lamb Weston, Unifirst, Ascendis Pharma und PVH Corporation erwartet.

Ausblick DAX

Die asiatisch-pazifischen Aktienmärkte wiesen am Morgen mehrheitlich starke Abgaben auf. Die US-Futures notierten kurz vor dem Ende der asiatischen Handelszeit durchweg mit starken Kursverlusten. Die ersten DAX-Indikationen lagen am Morgen bei 9.665 Punkten.

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Zur Charttechnik: Der Deutsche Aktienindex schloss am Dienstag via Xetra mit einem Kursgewinn von 1,22 Prozent bei 9.935,84 Punkten. Ausgehend vom Verlaufstief des 16. März 2020 bei 8.255,65 Punkten bis zum jüngsten Zwischenhoch des 25. März 2020 bei 10.137,62 Punkten, wären die nächsten Ziele auf der Ober- und Unterseite abzuleiten. Die Widerstände wären bei 10.138 Punkten, sowie bei den Projektionen zur Oberseite von 10.413/10.582/10.856 und 11.301 Punkten auszumachen. Die Unterstützungen kämen bei 9.693/9.418/9.196/8.974/8.699 und 8.256 Punkten in Betracht.

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