Marktüberblick

Die Hausse der letzten Wochen setzte sich auch am Mittwoch unvermindert fort. Wieder konnte der Deutsche Aktienindex stark zulegen. Zum Xetra-Handelsende notierte der DAX mit einem kräftigen Plus von 3,88 Prozent bei 12.487,36 Punkten. Das Handelsvolumen betrug 6,41 Milliarden Euro. Auch die restlichen umsatzstarken europäischen Indizes in London, Madrid, Mailand, Paris und Zürich gaben kräftig Gas. Der EuroStoxx50 konnte um 3,50 Prozent auf 3.269,59 Punkte hinzugewinnen. Am Mittwoch standen sowohl aus Deutschland, als auch aus den USA Arbeitsmarktdaten auf dem volkswirtschaftlichen Datenkalender, es wurden aber auch eine Reihe von Einkaufsmanagerindizes für das Dienstleistungsgewerbe ausgewiesen. Zunächst zum deutschen Arbeitsmarkt. Die Bundesagentur für Arbeit (BA) meldete für den Monat Mai 2.812.986 Arbeitslose. Dies bedeutete in Plus von 169.242 Arbeitslosen im Vergleich zum April und ein Plus von 577.017 Arbeitslosen im Vergleich zum Vorjahresmonat. Die Arbeitslosenquote wurde mit 6,1 Prozent veröffentlicht. Die Unternehmen beantragten für den Monat Mai für zusätzliche 1,06 Millionen Arbeitnehmer Kurzarbeit (insgesamt waren es zuvor bereits 10,66 Millionen Arbeitnehmer). Destatis wies für das erste Quartal rund 45 Millionen Erwerbstätige in Deutschland aus. Damit wurde folglich für fast jeden vierten Arbeitnehmer die Kurzarbeiterregelung beantragt. Die Gretchenfrage lautet nun, wie viele der Arbeitnehmer in Kurzarbeit nun zum Kündigungsfall werden. Sollte sich die Wirtschaft nämlich nicht in einer V-Formation erholen, wie dies der DAX gerade suggeriert, droht dem deutschen Arbeitsmarkt ein übles Erwachen. Aus den USA wurden am Nachmittag auch Arbeitsmarktdaten publiziert – der ADP-Arbeitsmarktbericht für den Mai überraschte mit „nur“ 2,8 Millionen verlorenen Stellen. Die Konsensschätzungen lagen hier bei 8,8 Millionen Stellen. Die alle Sektoren umfassenden US-Arbeitsmarktdaten für den Mai werden am Freitag um 14:30 Uhr zur Veröffentlichung anstehen. Die am Mittwoch über den gesamten Tagesverlauf ausgewiesenen Einkaufsmanagerindizes für den Dienstleistungssektor im Mai fielen für Spanien, Italien, Frankreich, Deutschland, die Eurozone, Großbritannien und vor allem auch für die USA im Vergleich zu den jeweiligen Prognosen allesamt besser aus. In den USA rückte der ISM-Einkaufsmanagerindex für den Service-Sektor auf 45,4 Punkte vor. Der Optimist sieht hinter den Regenwolken den Sonnenschein. So wurden auch die Daten interpretiert, indem man offenbar bereits davon ausgeht, das Schlimmste hinter sich zu haben. An der Wall Street ging es jedenfalls munter bei den drei US-Leitindizes Dow Jones, NASDAQ100 und S&P500 weiter bergauf. Zwischenzeitlich fehlten dem NASDAQ100 sogar nur noch weniger als 10 Punkte bis zum Allzeithoch – irre!

Am heutigen Donnerstag steht das Highlight des Tages bereits fest – es ist der EZB-Zinsentscheid um 13:45 Uhr gefolgt von der Pressekonferenz um 14:30 Uhr. Außerdem werden um 11:00 Uhr der Einzelhandelsumsatz für die Eurozone im April ausgewiesen, für die USA um 14:30 Uhr die Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe auf Wochenbasis, sowie die Handelsbilanz für den April, die Produktivität ex Agrar und die Arbeitskosten für das erste Quartal 2020. Von der Unternehmensseite berichten unter anderem die US-Konzerne Ciena, J.M.Smucker, Navistar International, Broadcom, DocuSign, Slack Technologies und The Cooper Companies von ihren aktuellen Quartalsergebnissen.

Ausblick DAX

Die asiatisch-pazifischen Aktienmärkte wiesen am Morgen mehrheitlich Kursgewinne auf. Die US-Futures notierten kurz vor dem Ende der asiatischen Handelszeit uneinheitlich. Die ersten DAX-Indikationen lagen bei rund 12.485 Punkten. Am heutigen Donnerstag richtet sich der Fokus vor allem auf die EZB-Pressekonferenz um 14:30 Uhr.

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Zur Charttechnik: Der Deutsche Aktienindex konnte am Mittwoch via Xetra um 3,88 Prozent auf 12.487,36 Punkte hinzugewinnen. Unverändert wäre auf den Kursverlauf vom Rekordhoch des 17. Februar 2020 bei 13.795,24 Punkten bis zum übergeordneten Verlaufstief des 16. März 2020 bei 8.255,65 Punkten abzustellen, um die nächsten Ziele auf der Ober- und Unterseite ableiten zu können. Der hier tags zuvor ausgewiesene Widerstand von 12.488 Punkten wurde bereits einem Test unterzogen. Die weiteren Widerstände wären bei 12.986 und 13.795 Punkten auszumachen. Die Unterstützungen kämen nach wie vor bei den Marken von 11.679/11.025 und 10.372 Punkten in Betracht. Als letzte übergeordnete Hürde würde noch die Kurslücke vom 21. Februar auf den 24. Februar 2020 lauern, die bei der oberen Kurslückenkante von 13.500,50 Punkten geschlossen wäre.

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