HSBC Daily Trading
 

 

2021 legt den Grundstein für ein erfolgreiches 2022!

„Alles was gut geht, wird im Nachhinein als Strategie erklärt!“ Dieses Zitat unseres Alt-Bundeskanzlers Gerhard Schröder ist prädestiniert als Einstieg in eine kritische Auseinandersetzung mit unseren letztjährigen Prognosen. Die Musik spielte im zu Ende gehenden Jahr vor allem bei den Rohstoffen und weniger bei den Edelmetallen. Um im Bild zu bleiben: Bei Kupfer, Öl und Co. trafen unsere „Strategien“ also ins Schwarze, während die Edelmetallentwicklung angesichts deutlich negativer realer Renditen als „herbe Enttäuschung“ bezeichnet werden muss. Unter dem Strich zählen Gold und Silber zu den wenigen Assetklassen, deren Wertentwicklung in den ersten elf Monaten 2021 negativ ausfällt. Unsere letztjährige Überschrift: „In der Mitte, nicht am Ende des Trends“ hat dennoch nichts an Aktualität eingebüßt. Schließlich durchlaufen die Edelmetallmärkte wichtige Konsolidierungen. Damit legt das Übergangsjahr 2021 möglicherweise den Grundstein dafür, dass sich unsere letztjährige Basisannahme mit Zeitverzug doch noch als Prognosetreffer erweist. Die vergangenen 12 Monate sind also keinesfalls ein verlorenes Jahr, sondern vielmehr eine Grundvoraussetzung für ein erfolgreiches 2022!

Gold (Annually)

Chart Gold

Quelle: Refinitiv, tradesignal² / 5-Jahreschart im Anhang

 

5-Jahreschart Gold

Chart Gold

Quelle: Refinitiv, tradesignal²

Strukturelle Kurstreiber

Diese These bringt uns zu einem weiteren Alt-Kanzler: Otto von Bismarck sagte einst „Politik ist die Kunst des Möglichen“. Übertragen auf die TA könnte man Charts als „die Kunst des Wahrscheinlichen“ bezeichnen. Ohne zu viel vorwegzunehmen: Aufgrund der vorliegenden Konsolidierungsmuster halten wir eine Fortsetzung der Goldrally seit Ende 2015 für wahrscheinlich. Von fundamentaler Seite erhält dieses Szenario angesichts zunehmender Unsicherheiten an den Finanzmärkten, hoher politischer Spannungen, einer deutlich negativen Realverzinsung und vieler anderer Assetklassen auf Rekordniveau strukturellen Rückenwind. Doch wir wollen uns ganz bewusst auf die technischen Rahmenbedingungen fokussieren. Unser Blick in die vielzitierte „große Glaskugel“ soll Ihnen mögliche Fixpunkte und einen klaren, nachvollziehbaren Fahrplan für das kommende Jahr an die Hand geben. Der alte Bergmannsspruch: „Vor der Hacke ist es dunkel“ ist allerdings nirgends so zutreffend, wie auf der Edelmetall- und Rohstoffseite. Deshalb werden wir unseren Ablaufplan immer wieder kritisch hinterfragen. Über eventuelle „Verzögerungen im Betriebsablauf“ wie 2021 oder gar Planabweichungen werden wir Sie im „HSBC Daily Trading“ informieren. Es lohnt sich also, unseren Newsletter regelmäßig zu verfolgen!

Gold (Annually)

Chart Gold

Quelle: Refinitiv, tradesignal² / 5-Jahreschart im Anhang

„inside year“ mit Konsolidierungscharakter

Um Licht in das besagte Dunkel zu bringen, starten wir unseren Ausblick mit der Analyse des Jahrescharts des Goldpreises. Grundsätzlich möchten wir Ihnen, liebe Leser, die Analyse langfristiger Charts und hoher Zeitebenen wärmstens ans Herz legen. Abseits der hektischen Schwankungen im Tagesbereich lassen sich mit Hilfe hoher Zeiteinheiten oftmals die großen Trends identifizieren. Diese Feststellung sollten Anleger als flammendes Plädoyer für den Nutzen langfristiger Chartbetrachtungen verstehen! Nach der Rally der vergangenen Jahre hat der Goldpreis 2021 einen klassischen Innenstab ausgebildet, d. h. das Hoch und das Tief der letzten 12 Monate verblieben innerhalb der Pendants des Vorjahres (siehe Chart). Das damit entstehende „inside year“ liefert einen ersten Hinweis auf den bereits angedeuteten, konsolidierenden Grundcharakter der jüngsten Kursentwicklung. Die rote Jahreskerze dokumentiert aber auch den Respekt vor dem ehemaligen Allzeithoch aus dem Jahr 2011 bei 1.920 USD, denn das zweite Jahr in Folge droht ein Jahresschlusskurs unterhalb des alten Rekordlevel vom Beginn der letzten Dekade. Aber auch eine positive Weichenstellung ist auf den letzten Metern des Jahres noch möglich.

Gold (Annually)

Chart Gold

Quelle: Refinitiv, tradesignal² / 5-Jahreschart im Anhang

Unterschiedliche Zeitebenen – die gleiche Botschaft

Gemeint ist der höchste Jahresschlusskurs der Geschichte! Hierfür ist zum Jahresultimo ein Closing oberhalb der Marke von 1.896 USD notwendig. Weitere konstruktive Signalgeber werden bei einer Rückeroberung des 2011er-Hochs (1.920 USD) bzw. bei einem Spurt über das 2021er-Pendant (1.959 USD) generiert. Während das zuerst angeführte Level noch an anderer Stelle eine Rolle spielen wird, würde die Aktivierung des zweiten Triggers die beschriebene „inside candle“ nach oben auflösen. „Alles nimmt ein gutes Ende für den, der warten kann.“ Dieses Tolstoi-Zitat könnte sich beim Goldpreis dann doch noch bewahrheiten. Im nächsten Schritt möchten wir die Zeitebene herunterbrechen und das Edelmetall auf Quartalsbasis analysieren. Schließlich bildet die Verknüpfung unterschiedlicher Zeithorizonte einen der Hauptvorzüge der Technischen Analyse. Der Quartalschart des Goldpreises ist derzeit aus zwei verschiedenen Betrachtungswinkeln heraus besonders interessant. Zum einen hat das schwache Jahresauftaktquartal 2021 die Leitplanken für den gesamten weiteren Jahresverlauf gesetzt. Da die Schwankungsbreiten von Q2 bis Q4 innerhalb der Hoch-Tief-Spanne der ersten drei Monate verblieb, entstehen gleich mehrere „Innenstäbe“.

Gold (Quarterly)

Chart Gold

Quelle: Refinitiv, tradesignal² / 5-Jahreschart im Anhang

Ein ganz besonderes Chartmuster

„Kleines déjà vu?“ – das Phänomen „inside candle“ bestimmt derzeit also die Ausgangslage in den beiden bisher angeführten, langfristigen Zeitebenen. Zum anderen liegt auf Quartalsbasis eines unserer Lieblingsmuster vor. Auf das erste „inside quarter“ folgte ein Fehlausbruch nach unten. Eine alte Tradingweisheit lautet: „false breaks are followed by fast moves“. Entsprechend setzt der Anstieg über das Hoch der Fehlausbruchskerze bei 1.834 USD die Bären weiter unter Druck und sorgt für ein neues Einstiegssignal. Im Tagesbereich weist das Pattern einer versagenden Auflösung eines Innenstabes mit anschließender Positionierung in entgegengesetzter Richtung eine Trefferquote von deutlich über 50 % auf. Bleibt zu hoffen, dass die Quote auch in der hohen Zeitebene Gültigkeit besitzt. In jedem Fall bestätigt dieses besondere Chartmuster die konstruktiven Signale anderer technischer Verfahren. Es gilt also das Zitat von Leonardo da Vinci: „Erkenne, dass alles mit allem verbunden ist!“ Gerade im Rahmen des Jahresausblicks ist es unser Anspruch, auf solche außergewöhnlichen Formationen hinzuweisen und Ihnen, liebe Leser*innen einen einzigartigen Einblick in die Welt der Technischen Analyse zu gewähren.

Gold (Quarterly)

Chart Gold

Quelle: Refinitiv, tradesignal² / 5-Jahreschart im Anhang

Doppelte Korrekturflagge

Die Analyse des Monatscharts bringt Anleger*innen weitere wertvolle Erkenntnisse. Zunächst bestätigt der seit dem Rekordhoch vom August 2020 bei 2.072 USD bestehende Korrekturtrend (akt. bei 1.827 USD) den o. g. Signalgeber bei 1.834 USD. Die beschriebene Trendlinie besitzt allerdings noch eine weitere Dimension: Im Fall ihres Bruchs kann die gesamte Verschnaufpause der letzten 15 Monate per Saldo als trendbestätigende Flagge interpretiert werden (siehe Chart). Rein rechnerisch lässt sich das Kursziel aus diesem (aufwärts-)trendbestätigenden Kursmuster auf rund 2.200 USD taxieren. Apropos Flagge: Da war doch was? Richtig, im längerfristigen Kontext bildet die Korrektur von 2011 bis 2017 ebenfalls eine langgezogene Flagge (siehe Quartalschart). Das größere Pendant eröffnet langfristig sogar ein Kurspotential bis in den Bereich von 2.280 USD. Diese Marke harmoniert gut mit der 138,2%-Fibonacci-Projektion des gesamten Baisseimpulses von 2011 bis 2015 (2.254 USD), sodass auf diesem Niveau ein markantes, charttechnisches Anlaufbündel entsteht. Zwei verschiedene Faktoren lassen also auf ein neues Allzeithoch jenseits des bisherigen Rekordlevels von 2.072 USD schließen.

Gold (Monthly)

Chart Gold

Quelle: Refinitiv, tradesignal² / 5-Jahreschart im Anhang

2022: neues Allzeithoch – langfristig 2.500 USD?

Langfristig kann die Kursentwicklung seit 2012 – insbesondere bei einem Spurt über das alte Allzeithoch von 2011 bei 1.920 USD – als „rounding bottom“ oder als „Tasse/Henkel“-Formation interpretiert werden (siehe Chart). Abgeleitet aus der Höhe der Formation ergibt sich im Erfolgsfall sogar ein langfristiges Anschlusspotential bis rund 2.500 USD. Im Zusammenspiel mit einer weiteren Fibonacci-Projektion (2.461 USD) entsteht hier ein weiteres Zielcluster. „An der Börse ist vieles möglich – auch das Gegenteil!“ Deshalb wollen wir im Sinne des vorsichtigen Kaufmanns anhand des Monatscharts des Edelmetalls auch die Risikosteuerung 2022 vornehmen. Im Ausbruchsfall sollte ein Rückfall in die beschriebene Korrekturflagge unbedingt vermieden werden. Deshalb sind die alten Hochpunkte von 2011/12 bei 1.800 USD dann als engmaschige Absicherung prädestiniert. Unter strategischen Gesichtspunkten gilt es dagegen, die Jahrestiefs 2021 bei 1.684/1.676 USD unbedingt zu verteidigen. Schließlich würde eine negative Weichenstellung die Innenstäbe sowohl auf Quartals- als auch auf Jahresbasis nach unten auflösen. Die beiden Lows besitzen aber noch eine weitere Bedeutung, was uns nahtlos zu einem weiteren besonderen Chartmuster bzw. Kurstreiber bringt.

Gold (Monthly)

Chart Gold

Quelle: Refinitiv, tradesignal² / 5-Jahreschart im Anhang

Verschachteltes Kursmuster

So bildet die Kursentwicklung der letzten Monate im Wochenbereich eine inverse S-K-S-Formation, die gleichzeitig Teil eines übergeordneten Doppelbodens ist, welcher durch die o. g. Tiefs vom März und August 2021 bei 1.684/76 USD definiert wird (siehe Chart). Vorher wurde mit den beiden beschriebenen „dips“ die obere Begrenzung des Aufwärtstrends seit 2015 (akt. bei 1.757 USD) lehrbuchmäßig bestätigt. Der Charme dieses verschachtelten Kursmusters liegt aber vor allem darin, dass der Abschluss der kleineren Umkehrformation möglicherweise einen frühen Hinweis in Sachen Komplettierung der großen unteren Umkehr liefert. Bildlich gesprochen, beschreiben wir eine Situation, in der dank des verschachtelten Kursmusters, ein charttechnisches Rad in das andere greift. In diesem Kontext könnte sich die seit September 2020 bestehende Abwärtstrendlinie (akt. bei 1.859 USD) als weiterer Katalysator erweisen. Letztere liefert eine wichtige Steilvorlage, um auch den großen Doppelboden mit einem Spurt über das Juni-Hoch (1.916 USD) zu vervollständigen. Lohn der Mühen wäre dann ein Kursziel im Bereich von rund 2.165 USD. Neben den beiden bereits beschriebenen Flaggen „rechtfertigt“ also ein weiteres (verschachteltes) Kursmuster einen Kursanstieg des Goldpreises auf neue Rekordhöhen.

Gold (Weekly)

Chart Gold

Quelle: Refinitiv, tradesignal² / 5-Jahreschart im Anhang

Wichtiger Vorlaufindikator

Ein wichtiger Teil unserer Analyse ist die Betrachtung der Goldpreisentwicklung aus Sicht eines EUR-Investors. 2022 gilt diese Feststellung in besonderer Weise, denn das zuvor beschriebene „verschachtelte Kursmuster“ finden Anleger auch beim Goldpreis in EUR vor. Mit einem entscheidenden Unterschied: Hier entfaltet das charttechnische Phänomen bereits seine volle Wirkung, denn nach der kleineren Schulter-Kopf-Schulter-Formation wurde mit dem Spurt über die Marke von 1.565 EUR auch die große Bodenbildung vervollständigt und jüngst sogar erfolgreich zurückgetestet (siehe Chart). Das Kursziel aus der S-K-S-Umkehr lässt sich auf knapp 1.700 EUR taxieren, während die längerfristige Trendwende sogar einen Anlauf in Richtung des bisherigen Allzeithochs vom August 2020 bei 1.758 EUR nahelegt. Der beschriebene Befreiungsschlag wird dabei durch eine Auffächerung der ehemaligen Abwärtstrendlinien sowie durch die neuen Einstiegssignale seitens des MACD und des Aroon untermauert. Neben der o. g. Ausbruchsmarken können Anleger*innen vor allem die 38-Wochen-Linie (akt. bei 1.526 EUR) als Stop-Loss auf der Unterseite heranziehen. Per Saldo liefert der Goldpreis in EUR eine vielversprechende Steilvorlage für den äquivalenten Ausbruch auf USD-Basis (wird fortgesetzt).

Gold in EUR (Weekly)

Chart Gold in EUR

Quelle: Refinitiv, tradesignal² / 5-Jahreschart im Anhang

 

5-Jahreschart Gold in EUR

Chart Gold in EUR

Quelle: Refinitiv, tradesignal²

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