Wie das japanische Finanzministerium MOF dem Devisenmarkt eins auf die Finger gegeben hat

Vergessen Sie alles, was wir und andere geschrieben haben, als USD-JPY um die 150-Marke handelte. Am Freitagnachmittag (gemessen in Europas Zeitzonen) war alles klar: Das war die Intervention. Nicht, wie einfache Geister geglaubt hatten, bei 150, sondern erst bei Niveaus im 151er-Bereich. Weil halt die Verantwortlichen in Tokyo wissen, wie Intervention geht. Im Gegensatz zu Legionen von Schreibern. Und offensichtlich auch im Gegensatz zu denjenigen FX-Händlern, die glaubten, gefahrlos auf JPY-Schwäche setzen zu können, als die 150-Marke klar gefallen war.

Diesen Herrschaften einen auf die Finger zu geben war Sinn der Aktion. Je länger die ihre Wunden lecken und sich fragen, wo ihre Performance geblieben ist, desto länger dauert’s bis USD-JPY wieder steigt und desto mehr hat die Intervention die JPY-Abwertung verlangsamt.

Die großen Interventionsschlachten des japanischen Finanzministeriums MOF liegen schon viele Jahre zurück. Dass es heute etliche Devisenhändler gibt, die in die Falle getappt sind, mag man leicht damit erklären, dass die Lehren von damals längst vergessen sind. Meine Erfahrung von damals ist jedoch: Es wird nicht lange dauern, bis der vergangene Freitag wieder vergessen sein wird. Und dann geht alles wieder von vorne los.

Wobei, vielleicht bietet schon der kommende Freitag Anlass für den Markt, erneut den Yen zu attackieren. Wenn nämlich die Bank von Japan (BoJ) an ihrer ultra-expansiven Geldpolitik festhält. Schon heute Morgen lese ich hier und da, jetzt müsse die BoJ aber ihre Geldpolitik straffen.

In der Tat besteht ein Widerspruch in Japans Kombination von Geld- und Wechselkurspolitik. Wenn Japans Verantwortliche in MOF und BoJ mehr Inflation wollen, müssten sie sich eigentlich über den schwachen Yen freuen und nicht dagegen intervenieren.

Doch so einfach ist’s in Wirklichkeit nicht. Auch wenn Japans Geld- und Währungspolitiker prinzipiell mehr Inflation wollen, kann doch eine zu hohe Abwertungsgeschwindigkeit von ihnen als problematisch empfunden werden, wenn sie annehmen müssen, dass diese Geschwindigkeit die Anpassungsfähigkeit der japanischen Volkswirtschaft überfordert.

Daher passt ein “leaning against the wind” sehr wohl zu einer weiterhin expansiven Geldpolitik. Sieht der Markt das so wenig ein, wie die Kommentatoren, die ich heute Morgen las, dann gibt’s halt wieder einen auf die Finger.

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SQ0ZV6 Call USD/JPY Hebel: 22,4
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Ein Pfund-Risiko weniger: Bojo zieht die Kandidatur zurück

Das Pfund konnte heute Morgen zur Eröffnung des Marktes in Asien davon profitieren, dass Boris Johnson seine Kandidatur zum Premierminister zurückgezogen hat.

In der Tat halte ich diese initiale Marktreaktion für richtig. Denn neben all den geld- und fiskalpolitischen Gefahren der letzten Wochen gibt’s halt weiterhin den einen, großen Belastungsfaktor für das Pfund: den Brexit und die Folgen. Lange konnte man sich nicht sicher sein, was Corona-bedingter Einbruch war und was Brexit-Folge. Mittlerweile wird’s aber deutlich: Die Folgen sind eindeutig negativ (Abbildung unten).

Die Politik kann diese Folgen abmildern oder verschärfen. Da unter Johnsons Ägide die britische Politik den Minimalkonsens mit Europa in Gefahr brachte, wäre seine Rückkehr ins Amt GBP-negativ.

Allerdings, solange nicht klar ist, wer nächster britischer Premier wird und wie die Haltung der kommenden Administration gegenüber Europa aussehen wird, ist allzu viel GBP-Stärke wahrlich nicht gerechtfertigt.

Warum? Je weniger Großbritannien als attraktiver Investitionsstandort erscheint, desto geringer dürfte der Appetit der Welt sein, Kapital auf die Insel zu schicken. Von britischem Konsum hat der Investor nichts. Damit das passiert, muss die britische Nachfrage nach Importen schrumpfen. Und das passiert in erster Line via GBP-Schwäche.

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WKN Typ Basiswert Merkmale
SN1BYG Call EUR/GBP Hebel: 16,2
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Darum sollte die Inflation vorerst hartnäckig hoch bleiben!

Nach dem großen EZB-Zinsschritt von 75 Basispunkten Anfang September hoffen viele Anleger, dass das Thema Inflation allmählich seinen Schrecken verlieren wird. Wie zeigen Ihnen, warum Experten schätzen, dass die Inflation dennoch hartnäckig hoch bleiben sollte und wie Sie in diesem Umfeld investieren können.

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