Fed: Langsamer, dafür weiter
Mein Chef hatte es Fed Chair Jay Powell gestern nicht zugetraut, aber er schaffte es doch: Er hat den Markt auf ein langsameres Tempo der Zinserhöhungen vorbereitet, ohne, dass dies als taubenhaft aufgefasst wurde. Zugegeben: Zunächst gab der Dollar nach als er signalisierte, dass die Zeit gekommen sei, über kleinere Zinsschritte nachzudenken, womit er bereits für die Dezember-Sitzung einen solchen in Aussicht stellte. Doch im Laufe der Pressekonferenz drehte sich die Stimmung dann schnell.
So machte Powell zum einen klar, dass es nicht auf die Geschwindigkeit der Zinserhöhungen ankommen würde, sondern auf den finalen Hochpunkt. Und der dürfte laut Einschätzungen der Notenbanker höher liegen als sie bislang angenommen hatten. Zur Erinnerung: Laut den September-Prognosen lag der Median für das Zinsniveau Ende 2023 bei 4,6%. Das ist nur minimal niedriger als der Fed Funds Future für Ende 2023 eingepreist hatte. Diese Aussage Powells war also der erste positive Punkt für den Dollar.
Zum anderen wies der Fed-Chef darauf hin, dass die Fed auf einen positiven Realzins abziele. Das heißt, dass die Notenbank gedenkt, den Zins auf hohem Niveau zu behalten, bis die Inflation darunter gefallen ist. Das war der zweite positive Punkt für den Dollar.
Der dritte positive Punkt war, dass sich Powell besorgt in Bezug auf die Inflationsrisiken äußerte und erneut herausstellte, dass die Fed ihre Zinsen weiter erhöhen würde, bis sie “ihren Job getan hat” – also bis die Inflation wieder in Richtung 2% zurückgefallen ist. Er machte deutlich, dass dies oberste Priorität habe und signalisierte damit, dass ein deutlicher wirtschaftlicher Abschwung in Kauf genommen würde.
In Summe war die FOMC-Sitzung gestern also positiv für den Dollar, der somit berechtigterweise fester notiert. Dennoch: Letztendlich kommt es nun auf die Entwicklung der Inflation und Wirtschaft an. Sollten sich die Zeichen verdichten, dass die US-Wirtschaft – aber insbesondere der Arbeitsmarkt – sich beginnen deutlicher abzuschwächen, könnte sich die Stimmung auch schnell wieder eintrüben. Denn dann würden die Sorgen der Notenbanker bezüglich einer sich festsetzenden hohen Inflation weniger Gewicht bekommen. Insofern würde ich erst einmal die Arbeitsmarktdaten morgen abwarten, bevor ich zu Dollar-Jubel aufrufe.
Produktidee: Faktor-Optionsscheine
WKN | Typ | Basiswert | Merkmale |
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SN004F | Long | EUR/USD | Faktor: 5 |
SF54F7 | Short | EUR/USD | Faktor: -5 |
Die maßgeblichen Produktinformationen stehen im Internet unter https://sg-zertifikate.de zur Verfügung. Den Basisprospekt sowie die Endgültigen Bedingungen und die Basisinformationsblätter erhalten Sie bei Klick auf die WKN.
Sie sind im Begriff, ein komplexes Produkt zu erwerben, das nicht einfach ist und schwer zu verstehen sein kann. Bitte beachten Sie, dass bestimmte Produkte nur für kurzfristige Anlagezeiträume geeignet sind. Wir empfehlen Interessenten und potenziellen Anlegern den Basisprospekt und die Endgültigen Bedingungen zu lesen, bevor sie eine Anlageentscheidung treffen, um sich möglichst umfassend über die potenziellen Risiken und Chancen des Wertpapiers zu informieren, insbesondere um die potenziellen Risiken und Chancen der Entscheidung, in die Wertpapiere zu investieren, vollends zu verstehen. Die Billigung des Basisprospekts durch die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht ist nicht als ihre Befürwortung der angebotenen Wertpapiere zu verstehen.
Versucht die BoE Vertrauen zurückzugewinnen?
Seit Rishi Sunak zum nächsten Premierminister des UK ernannt wurde, hat sich das britische Pfund weiter erholt. Noch sind er und sein Schatzkanzler dem Markt jedoch eine Erklärung schuldig, wie sie die finanziellen Lücken des Staates langfristig stopfen wollen. Genauere Pläne sollen am 17. November vorgestellt werden, wobei einige Details bereits vorab bekanntgeworden sind. Doch schlimmer als das Mini-Budget der Vorgängerregierung kann es ja nun wohl ohnehin nicht mehr werden, weshalb der Markt die Risiken für das Pfund schon jetzt weiter auspreist.
Auch die Aussicht auf die heutige Zinssitzung der Bank of England dürfte der Währung etwas geholfen haben. So wird erwartet, dass die Notenbank ihren Leitzins um 75 Basispunkte erhöht, was der größte Schritt seit Ende der 80er Jahre wäre. Passend dazu war die Inflation im September mit 10,1% ebenso auf das höchste Niveau seither gestiegen. Aber wie für die US-Notenbank und den Dollar ist für die weitere Pfund-Entwicklung entscheidend, was die BoE hinsichtlich des weiteren Zinserhöhungstempos signalisiert.
Allgemein wird erwartet, dass die BoE sich vorsichtig gibt und den heutigen Schritt eher als Ausnahme und nicht als neue Norm darstellt. Angesichts der konjunkturellen Risiken – nicht zuletzt wegen einer voraussichtlich restriktiveren Fiskalpolitik – erscheint das auch aus unserer Sicht wahrscheinlich. Der Markt dürfte in diesem Falle wenig überrascht reagieren.
Eine stärkere Marktbewegung wäre zu erwarten, wenn die BoE falkenhafter auftritt als angenommen. Nachdem sie im Zuge ihres Eingreifens am Anleihemarkt nach dem Budget-Debakel im September an Glaubwürdigkeit verloren haben dürfte, wäre dies strategisch kein schlechter Schritt, um das Vertrauen der Märkte in ihren Kampf gegen die Inflation zu stärken. Allerdings befürchte ich, dass angesichts der Erholung an den Anleihe- wie auch Devisenmärkten sie keine großartige Notwendigkeit hierfür sieht, was ihr langfristig aber sicherlich auf die Füße fallen könnte.
Produktidee: BEST Turbo-Optionsscheine
WKN | Typ | Basiswert | Merkmale |
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SN1BYG | Call | EUR/GBP | Hebel: 18,7 |
SQ2AUK | Put | EUR/GBP | Hebel: 21,3 |
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Gute Argumente für eine starke Krone
Mir ist schleierhaft, warum die norwegische Krone nicht wesentlich stärker gegenüber dem Euro notiert. Seit Beginn des Ukraine-Kriegs, der den Anstoß für einen teils exorbitanten Anstieg der Energiepreise gegeben hat, handelt die Krone sogar leicht schwächer gegenüber der Gemeinschaftswährung.
Wenn man sich die sogenannten Terms of Trades Norwegens anschaut, also das Verhältnis von Export- zu Importpreisen, müsste man aber erwarten, dass die Krone massiv gegenüber dem Euro aufgewertet hat, nicht zuletzt, weil sich das Austauschverhältnis im Euroraum quasi diametral zu dem in Norwegen entwickelt hat. Der Euroraum ist schließlich Energieimporteur, Norwegen dagegen Exporteur, und das nicht gerade im kleinen Stil. Erst gestern berichtete das Unternehmen, welches die direkten Anteile des Staates an Öl- und Gasunternehmen verwaltet, dass die Einnahmen des vergangenen Quartals so hoch waren wie die Einnahmen im gesamten Jahr 2021. Anders gesagt: Norwegens Exportgüter (darunter insbesondere Gas) sind gefragter wie je zuvor, was zu einer stärkeren Währung führen sollte.
Auch bei der Geldpolitik sieht es gut aus für die Währung. Die Norges Bank hat ihre Zinsen zuletzt zügig erhöht. Laut einer Bloomberg-Umfrage sind die Analysten bezüglich der Zinsentscheidung der Norges Bank heute zwar zweigeteilt. Die eine Seite rechnet mit einer erneuten kräftigen Zinserhöhung von 50 Basispunkten, die andere mit einem kleineren Schritt von 25 Basispunkten. Aber selbst wenn die Norges Bank ihre Zinsen nun etwas langsamer erhöhen würde, der norwegische Realzins wäre dennoch weit höher als dies im Euroraum der Fall ist, nicht zuletzt, weil die Inflation in Norwegen rund 3 Prozentpunkte niedriger liegt. Wir bleiben daher bezüglich der Aussichten für die norwegische Krone zuversichtlich.
Produktidee: BEST Turbo-Optionsscheine
WKN | Typ | Basiswert | Merkmale |
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SN9K4D | Call | EUR/NOK | Hebel: 18,0 |
SN7H12 | Put | EUR/NOK | Hebel: 21,4 |
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DAX-Tief erst im März 2023?
In der Vergangenheit markierte der DAX im März 2003, März 2009 und März 2020 jeweils Tiefpunkte infolge von Rezessionen. Zurzeit gibt es gemischte Signale: Ifo-Index, DAX-Kurs-Gewinn-Verhältnis und pessimistische Profi-Investoren sprechen für den Aktienkauf. Dagegen raten die immer restriktivere US-Geldpolitik und ambitionierte Gewinnmargen-Erwartungen, weiterhin abzuwarten. Der Bärenmarkt dürfte noch anhalten. Wiederholt sich also die Geschichte und Anleger sehen das DAX-Rezessionstief erneut im März?
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