Umfragebasierte Schätzungen der OPEC-Produktion dürften zeigen, dass das Kartell sein Angebot im November spürbar gedrosselt hat. Da zudem das EU-Ölembargo näherrückt, sollten die Ölpreise wieder anziehen. Steigende Corona-Infektionen in China drücken dagegen wohl weiterhin die Stimmung an den Metallmärkten. Gold hat kaum Potenzial nach oben, da das Ende der Zinserhöhungen in den USA nicht in Sicht ist.

Wochenausblick: Die OPEC dreht den Ölhahn spürbar zu

Steigende Corona-Infektionen in China und ein diskutierter Preisdeckel für russisches Öl über den Erwartungen haben den Preis für ein Barrel Brentöl wieder auf 85 USD abrutschen lassen. Wir rechnen jedoch für die kommende Woche mit einer Erholung. Zum einen rückt der Beginn des EU-Ölembargos am 5. Dezember näher; zum anderen dürften die ersten umfragebasierten Schätzungen für die OPEC-Produktion im November – die letzten vor der OPEC+-Sitzung am 4. Dezember – den Preis stützen. Effektiv dürfte die tägliche Produktion zwar nur um rund 1 Mio und damit in geringerem Umfang zurückgegangen sein als von der OPEC+ beschlossen (täglich um 2 Mio Barrel), da einige Länder zuletzt schon deutlich weniger gefördert hatten als geplant. Der weit überwiegende Teil dieser effektiven Kürzung entfällt jedoch auf die zehn teilnehmenden OPEC-Staaten, so dass bei den kommende Woche veröffentlichten Schätzungen zur OPEC-Produktion trotzdem ein deutliches Minus zu Buche stehen wird (Chart 1). Dies dürfte die Preise wohl stützen.

An den Industriemetallmärkten ist der Blick weiterhin auf China gerichtet: Trotz steigender Infektionszahlen hat sich der Index der Londoner Metallbörse dank neuer Stimulusmaßnahmen (siehe unten) stabilisiert. Ein anhaltend schwacher Einkaufsmanagerindex in China dürfte die Stimmung dämpfen, selbst wenn größere Einschränkungen im Rahmen der Null-Covid-Politik ausbleiben.

Der Goldpreis hat sich zwar von seinem Rücksetzer wieder etwas erholt, aber mehr Erholungspotenzial sehen wir kurzfristig nicht. Vermutlich werden die Goldimporte Chinas aus Hongkong zwar eine robuste Nachfrage signalisieren. Denn diese dürften sich nach dem eher schwachen September wieder erholen. Aber allein eine hohe physische Nachfrage in Asien dürfte nicht ausreichen, die Preise höher zu schieben. Denn vermutlich ist der US-Arbeitsmarkt, über den am Freitag berichtet wird, weiterhin so angespannt, dass ein Ende des Zinserhöhungszyklus in den USA ungewiss bleibt. Für die zinslose Finanzanlage Gold ist der steigende Zins ein Bremsklotz.

Produktidee: Faktor-Optionsscheine

WKN Typ Basiswert Merkmale
SD0UN7 Long Oil Brent Future Faktor: 5
SH310Q Short Oil Brent Future Faktor: -5
SN4ZYV Long Gold Future Faktor: 10
SH2G4P Short Gold Future Faktor: -10
Die Darstellung der genannten Produkte erfolgt lediglich in Kurzform.
Die maßgeblichen Produktinformationen stehen im Internet unter https://sg-zertifikate.de zur Verfügung. Den Basisprospekt sowie die Endgültigen Bedingungen und die Basisinformationsblätter erhalten Sie bei Klick auf die WKN.
Sie sind im Begriff, ein komplexes Produkt zu erwerben, das nicht einfach ist und schwer zu verstehen sein kann. Bitte beachten Sie, dass bestimmte Produkte nur für kurzfristige Anlagezeiträume geeignet sind. Wir empfehlen Interessenten und potenziellen Anlegern den Basisprospekt und die Endgültigen Bedingungen zu lesen, bevor sie eine Anlageentscheidung treffen, um sich möglichst umfassend über die potenziellen Risiken und Chancen des Wertpapiers zu informieren, insbesondere um die potenziellen Risiken und Chancen der Entscheidung, in die Wertpapiere zu investieren, vollends zu verstehen. Die Billigung des Basisprospekts durch die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht ist nicht als ihre Befürwortung der angebotenen Wertpapiere zu verstehen.

Energie

  • Die EU hat sich bislang noch nicht auf den Ölpreisdeckel für russisches Öl verständigt, der ab dem 5. Dezember zusammen mit dem Ölembargo in Kraft treten soll. Der Vorschlag der G7 liegt bei 65-70 USD je Barrel, was Polen und den baltischen Ländern zu hoch ist. Sie bevorzugen eher ein Niveau nahe der Produktionskosten bei 30 USD. Griechenland, Zypern und Malta, in denen das Reedereigeschäft eine große Bedeutung hat, ist das Niveau dagegen zu niedrig. Europäischen Reedereien soll es künftig verboten sein, russisches Öl in Drittländer zu transportieren, wenn der Preis für die Ladung über dem Preisdeckel liegt. Sie verlangen daher eine Entschädigung für Geschäftsausfälle und längere Übergangszeiten. Sollte der G7-Vorschlag letztlich angenommen werden, wären die Auswirkungen auf den Ölmarkt vermutlich begrenzt, da es beim aktuellen Preisniveau für russisches Öl zu keinen Einschränkungen beim Transport kommen würde. Allerdings bleibt abzuwarten, ob Russland als Reaktion auf den Preisdeckel wie angedroht von sich aus sein Ölangebot einschränkt.
  • Auch zum geplanten Gaspreisdeckel gibt es in der EU noch keine Einigung. Dieser soll laut Vorschlag der EU-Kommission bei 275 EUR je MWh liegen. Als Referenz gilt der Monatsforward für TTF. Zudem muss dieser an zehn aufeinanderfolgenden Tagen 55 EUR über dem weltweiten LNG-Preis liegen. Einigen Ländern ist das vorgeschlagene Preisniveau zu hoch. Tatsächlich wurde dieses nur in den zwei Wochen zwischen Ende August und Anfang September sowie an zwei Tagen im März überschritten.Der Gaspreisdeckel würde daher nur bei extremen Preisspitzen greifen. Der TTF-Erdgaspreis ist daraufhin auf knapp 130 EUR je MWh gestiegen. Dazu trugen auch Nachrichten bei, wonach Russland den Gasfluss über die Ukraine in der kommenden Woche drosseln könnte. Über diese Pipeline gelangen noch geringe Mengen von russischem Erdgas in die EU.
  • Die US-Rohöllagerbestände sind in der letzten Berichtswoche laut US-Energieministerium um 3,7 Mio. Barrel gesunken. Dem stand ein Anstieg der Benzinvorräte um 3,1 Mio. Barrel und der Destillatebestände um 1,7 Mio. Barrel gegenüber. Insbesondere letzteres war bemerkenswert, da die Lagerbestände von Mitteldestillaten zu dieser Jahreszeit für gewöhnlich fallen. Zuletzt kam es im Spätherst 2008 zu einem Lageraufbau, als die US-Wirtschaft in die Rezession rutschte. Maßgeblich für den saisonuntypischen Lageraufbau waren eine gestiegene Produktion von Destillaten, eine niedrigere inländische Nachfrage und gesunkene Exporte. Die negative Abweichung vom 5-Jahresdurchschnitt verringerte sich daraufhin auf 16%. Die US-Destillatelagerbestände bleiben damit aber weiterhin sehr niedrig.

Produktidee: Faktor-Optionsscheine

WKN Typ Basiswert Merkmale
SD2S7V Long Oil WTI Light Crude Future Faktor: 5
SH3QBC Short Oil WTI Light Crude Future Faktor: -5
SQ03U3 Long Natural Gas Future Faktor: 5
SN5C7H Short Natural Gas Future Faktor: -5
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Edelmetalle

  • Das Silver Institute und Metals Focus haben vor einer Woche neue Zahlen zu Angebot und Nachfrage am globalen Silbermarkt veröffentlicht. Sie geben sich dabei sehr zuversichtlich zur Silbernachfrage und sehen den Silbermarkt deutlich im Angebotsdefizit (siehe hier). Die Silbernachfrage soll in diesem Jahr auf ein Rekordniveau von 1,21 Mrd. Unzen (37,6 Tsd. Tonnen) steigen. Gegenüber dem Vorjahr steht dabei ein sattes Plus von 16% zu Buche. Der Anstieg wird dabei von allen Nachfragekomponenten getragen, die allesamt Rekordniveaus erreichen sollen. Die Industrienachfrage profitiert von der Elektrifizierung der Fahrzeugflotte, der 5G-Technologie und dem von den Regierungen vorangetriebenen Aufbau der grünen Infrastruktur. Die physische Investmentnachfrage wird durch die Angst vor hoher Inflation, dem Krieg in der Ukraine und Rezessionssorgen getrieben. Hinzu kommt ein kräftiger Schub aus Indien, wo sich die Nachfrage nach dem starken Rückgang im letzten Jahr mehr als verdoppeln soll. Auch Schmuck und Silberwaren profitieren vor allem durch starke Käufe in Indien, die der Wiederaufstockung der Lagerbestände dienen. Für die Silber-ETFs, die nicht zur physischen Nachfrage gezählt werden, rechnen das Silver Institute und Metals Focus mit Abflüssen von 110 Mio. Unzen. Das Silberangebot soll dagegen nur um 2% auf 1,017 Mrd. Unzen (31,6 Tsd. Tonnen) steigen. Der Silbermarkt soll damit ein physisches Angebotsdefizit von 194 Mio. Unzen (6 Tsd. Tonnen) aufweisen. Das wäre das größte Defizit seit Jahrzehnten und würde jenes im Vorjahr um das Vierfache übertreffen. Unter Berücksichtigung der ETF-Abflüsse verringert sich das Defizit allerdings auf 84 Mio. Unzen und bleibt damit unter dem des Vorjahres. Die Entwicklung des Silberpreises spiegelt diese Zahlen mit einem Rückgang um knapp 8% seit Jahresbeginn nur unzureichend wider. Wir sehen daher für Silber beträchtliches Aufwärtspotenzial.

Produktidee: Faktor-Optionsscheine

WKN Typ Basiswert Merkmale
SN4ZYH Long Silver Future Faktor: 5
SH3N6M Short Silver Future Faktor: -5
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DAX-Tief erst im März 2023?

In der Vergangenheit markierte der DAX im März 2003, März 2009 und März 2020 jeweils Tiefpunkte infolge von Rezessionen. Zurzeit gibt es gemischte Signale: Ifo-Index, DAX-Kurs-Gewinn-Verhältnis und pessimistische Profi-Investoren sprechen für den Aktienkauf. Dagegen raten die immer restriktivere US-Geldpolitik und ambitionierte Gewinnmargen-Erwartungen, weiterhin abzuwarten. Der Bärenmarkt dürfte noch anhalten. Wiederholt sich also die Geschichte und Anleger sehen das DAX-Rezessionstief erneut im März?

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