Die Preise sind entscheidend

Der Fokus des Marktes wird heute erstmal auf dem Euro und den Inflationszahlen für November liegen. Denn je nachdem, wie sie ausfallen, dürften entweder die Tauben oder die Falken im Rat Oberwasser bekommen, was die Höhe des nächsten Zinsschritts im Dezember anbelangt. Sprich, ob 50 oder 75 Basispunkte wahrscheinlicher sind.

Obwohl sich zuletzt die Falken viel zu Wort gemeldet haben, deuten Äußerungen zahlreicher EZB-Offizieller prinzipiell darauf hin, dass sie einen Schritt um 50 Basispunkte im Dezember präferieren, was auch das Hauptszenario unserer Experten ist.

Die heutigen Inflationszahlen dürften das Szenario untermauern, obwohl die Gesamtrate wohl weiterhin im zweistelligen Bereich liegen wird. Aber da die Preise für Benzin und Heizöl gefallen sind, dürfte die Teuerung im November im Vergleich zum Oktober leicht niedriger sein. Die Inflationszahlen aus Deutschland sind im November weniger stark gestiegen als vom Markt erwartet, sodass das Risiko besteht, dass die Daten für den Euroraum ebenfalls nach unten überraschen. Insofern könnte die Gesamtrate das Argument der EZB-Tauben bestätigen, dass die Inflation allmählich sinken sollte.

Anders sieht es hingegen bei der Kernrate aus. Denn der Anstieg der Nahrungsmittelpreise dürfte sich fortgesetzt haben, sodass die Kernrate etwas gestiegen sein dürfte. Hierauf könnten wiederum die Falken im EZB Rat springen, die gerne erst ein Sinken der Kerninflation sehen würden, bevor in Erwägung gezogen wird, die Leitzinserhöhungen zu beenden.

Was könnte der Devisenmarkt aus den Zahlen machen?

  1. Sollten die Daten nach unten überraschen, würden die Zinserhöhungserwartungen für Dezember, zurückgeschraubt werden, was dem Euro einen Dämpfer verpassen würde. Ein Abrutschen in Richtung 1,03 wäre möglich, vor allem auch, da sich FOMC-Mitglieder seit Tagen an falkenhaften Aussagen zu überbieten scheinen. Weshalb der Markt Fed Chef Jerome Powell zuhören wird, wenn er heute Abend das letzte Mal vor der nächsten Fed-Sitzung eine Rede halten wird. Geringere Zinserhöhungserwartungen für die Eurozone und möglicherweise ein höherer und länger anhaltender Hochpunkt bei den Fed Funds wären dann eher eine Konstellation zugunsten des Dollar.
  2. Sehen wir hingegen Zahlen über den Markterwartungen, dürften sie den Falken im EZB-Rat in die Hände spielen und den Markt in seinen Erwartungen wieder in Richtung eines 75 Basispunkte-Schritts tendieren lassen, was dem Euro unter die Arme greifen würde. Überraschend hohe Inflationsdaten aus der Eurozone in Kombination mit einem US Arbeitsmarkt (Veröffentlichung ADP Index heute und Arbeitsmarktbericht am Freitag), der möglicherweise erste Bremsspuren infolge der Fed-Zinserhöhungen zeigen könnte, könnten beim Euro noch einmal im Wochenverlauf den Turbo zünden und EUR-USD wieder deutlich über 1,04 katapultieren.

Allerdings sehen unsere Experten eher ein leichtes Abwärtsrisiko für ihre Euroraum-Inflationsprognose von 10,4%. Insofern würde ich dem ersten Szenario zuneigen. Aber die Kerninflation spielt natürlich auch eine tragende Rolle in der Einschätzung der EZB. Und schließlich ist da ja auch noch die Dollar-Seite, die vermutlich am Nachmittag dann wieder mehr Aufmerksamkeit auf sich ziehen wird.

Produktidee: BEST Turbo-Optionsscheine

WKN Typ Basiswert Merkmale
SQ2N9P Call EUR/USD Hebel: 16,7
SH5CL9 Put EUR/USD Hebel: 14,1
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Die maßgeblichen Produktinformationen stehen im Internet unter https://sg-zertifikate.de zur Verfügung. Den Basisprospekt sowie die Endgültigen Bedingungen und die Basisinformationsblätter erhalten Sie bei Klick auf die WKN.
Sie sind im Begriff, ein komplexes Produkt zu erwerben, das nicht einfach ist und schwer zu verstehen sein kann. Bitte beachten Sie, dass bestimmte Produkte nur für kurzfristige Anlagezeiträume geeignet sind. Wir empfehlen Interessenten und potenziellen Anlegern den Basisprospekt und die Endgültigen Bedingungen zu lesen, bevor sie eine Anlageentscheidung treffen, um sich möglichst umfassend über die potenziellen Risiken und Chancen des Wertpapiers zu informieren, insbesondere um die potenziellen Risiken und Chancen der Entscheidung, in die Wertpapiere zu investieren, vollends zu verstehen. Die Billigung des Basisprospekts durch die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht ist nicht als ihre Befürwortung der angebotenen Wertpapiere zu verstehen.

CAD: Gemischte Daten zum Wachstum im dritten Quartal

Die gestrigen Daten zum Wachstum im dritten Quartal fielen gemischt aus. Das saisonbereinigte Plus gegenüber dem Vorquartal übertraf zwar mit 2,9% deutlich die Bloomberg-Konsens-Erwartung von 1,5% (jeweils annualisierte Rate). Eine wichtige Stütze waren offenbar der Export, aber auch staatliche Konsumausgaben.

Die Details offenbarten aber auch Wermutstropfen, dass nämlich vor allem die Bruttoanlageinvestitionen und die Konsumausgaben der privaten Haushalte rückläufig waren. Dies und vor allem der starke Rückgang der Wohnungsbauinvestitionen belegen, dass die teilweise massiven Zinserhöhungen der Bank of Canada in den letzten Monaten Wirkung zeigen.

Insgesamt signalisieren die Daten aus unserer Sicht nicht unerwartet eine Verlangsamung der wirtschaftlichen Dynamik. Dies bestätigen auch die monatlichen Daten. Wie erwartet konnte die Wirtschaft im September ein leichtes Plus gegenüber dem Vormonat verbuchen. Die Vorabschätzung des Statistikamtes für Oktober signalisiert aber, dass sie stagnierte.

Angesichts der sich abschwächenden Wirtschaft scheint der Markt seine Zinserhöhungserwartungen für die Dezember-Sitzung der Bank of Canada zurückzuschrauben. Am Markt scheint eher ein kleiner Zinsschritt von 25 Basispunkten eingepreist.

Dass der Loonie gestern anders als die meisten anderen G10-Währungen weitere Verluste zum USD hinnehmen musste, wird am Markt einer einzelnen Transaktion zugeschrieben und ist aus unserer Sicht nicht fundamental getrieben.

Wir halten an unserem Ausblick fest, in dem wir mittelfristig weiterhin begrenztes CAD-Erholungspotenzial zum USD sehen.

Produktidee: Faktor-Optionsscheine

WKN Typ Basiswert Merkmale
SN1PCN Call USD/CAD Hebel: 18,4
SN2TMF Put USD/CAD Hebel: 17,9
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DAX-Tief erst im März 2023?

In der Vergangenheit markierte der DAX im März 2003, März 2009 und März 2020 jeweils Tiefpunkte infolge von Rezessionen. Zurzeit gibt es gemischte Signale: Ifo-Index, DAX-Kurs-Gewinn-Verhältnis und pessimistische Profi-Investoren sprechen für den Aktienkauf. Dagegen raten die immer restriktivere US-Geldpolitik und ambitionierte Gewinnmargen-Erwartungen, weiterhin abzuwarten. Der Bärenmarkt dürfte noch anhalten. Wiederholt sich also die Geschichte und Anleger sehen das DAX-Rezessionstief erneut im März?

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