Der deutsche Aktienmarkt orientierte sich gestern nach einem lustlosen Handel per saldo aufwärts. Stützend wirkte, dass die jährliche Inflationsrate in der Eurozone im November von zuvor 10,6 Prozent auf nun 10,0 Prozent zurückgegangen war. Der DAX verbesserte sich um 0,29 Prozent auf 14.397 Punkte. MDAX und TecDAX zogen um 0,93 respektive 1,46 Prozent an. In den drei genannten Indizes gab es 68 Gewinner und 30 Verlierer. Das Aufwärtsvolumen betrug 56 Prozent. Am stärksten gesucht waren Technologiewerte (+2,69%), gefolgt von Einzelhandelswerten (+2,46%) und Automobilwerten (+2,05%). Größte Verlierer auf der Sektorenebene waren Banken (-0,60%) und Versicherungen (-0,38%). Infineon haussierte an der DAX-Spitze um 3,01 Prozent. Mercedes-Benz und Deutsche Börse konnten dahinter um 2,97 und 1,97 Prozent zulegen. Siemens hielt die rote Laterne mit einem nachrichtenlosen Abschlag von 1,40 Prozent.

An der Wall Street wirkten taubenhafte Äußerungen des Fed-Chairman Powell beflügelnd auf die Aktienkurse. Dieser hatte eine Verlangsamung des Zinserhöhungstempos angedeutet. Der Dow Jones Industrial spurtete um 2,18 Prozent nach oben auf ein 7-Monats-Hoch bei 34.590 Punkten. Der technologielastige Nasdaq 100 haussierte um 4,58 Prozent auf 12.030 Zähler. 82 Prozent der Werte an der NYSE verbuchten Zugewinne. Das Aufwärtsvolumen lag bei 88 Prozent. 82 neuen 52-Wochen-Hochs standen 65 Tiefs gegenüber. Der US-Dollar musste gegenüber allen anderen Hauptwährungen kräftige Einbußen hinnehmen. EUR/USD stieg um 0,85 Prozent auf 1,0417 USD. Die Rendite zehnjähriger US-Treasuries sackte um sieben Basispunkte auf 3,68 Prozent ab. Gold verteuerte sich an der Comex um 1,16 Prozent auf 1.769 USD. Der Preis für Rohöl der US-Sorte WTI sprang um 3,01 Prozent auf 80,55 USD nach oben.

Die asiatischen Aktienmärkte präsentierten sich heute früh auf breiter Front von der freundlichen Seite. Der MSCI Asia Pacific Index handelte 1,90 Prozent fester bei 159,36 Punkten. Der S&P Future notierte zuletzt mit einem Aufschlag von 0,18 Prozent. Für den DAX wird gemäß der vorbörslichen Indikation (14.547) ein Handelsstart deutlich im Plus erwartet.

Heute richtet sich der Blick von der Makroseite vor allem auf die Industrie-Einkaufsmanagerindizes für die Eurozone, Großbritannien und die USA. Daneben sind die persönlichen Ausgaben und Einkommen sowie der PCE-Deflator von größerem Interesse. Unternehmensseitig hält Rational einen Kapitalmarkttag ab.

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DAX-Tief erst im März 2023?

In der Vergangenheit markierte der DAX im März 2003, März 2009 und März 2020 jeweils Tiefpunkte infolge von Rezessionen. Zurzeit gibt es gemischte Signale: Ifo-Index, DAX-Kurs-Gewinn-Verhältnis und pessimistische Profi-Investoren sprechen für den Aktienkauf. Dagegen raten die immer restriktivere US-Geldpolitik und ambitionierte Gewinnmargen-Erwartungen, weiterhin abzuwarten. Der Bärenmarkt dürfte noch anhalten. Wiederholt sich also die Geschichte und Anleger sehen das DAX-Rezessionstief erneut im März?

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