USD profitiert von Konjunkturdaten

Der US-Arbeitsmarktbericht am Freitag hatte nach oben überrascht. Gestern wurde der ISM-Index für den Dienstleistungssektor besser als erwartet veröffentlicht. Deutliche Anzeichen dafür, dass sich die US-Wirtschaft abkühlt, sind weiterhin nicht so richtig auszumachen.

Während der USD am Freitag vom Arbeitsmarktbericht nur kurz profitieren konnte, legte der USD gestern deutlicher zu. Kann der USD doch von positiven Konjunkturdaten profitieren?

Möglicherweise. Denn je länger die Daten aus den USA positiv überraschen und je länger sich die US-Wirtschaft als robust erweist, desto stärker dürften die Zweifel zunehmen, ob den USA nächstes Jahr überhaupt eine Rezession droht und ob die US-Notenbank dann auch tatsächlich ihren Leitzins senken wird.

Am Markt sind nach wie vor Zinssenkungen im nächsten Jahr eingepreist, obwohl die Fed selbst signalisiert, dass der Leitzins, wenn der Hochpunkt erreicht ist, längere Zeit auf dem Niveau verbleiben könnte. Aber offenbar konnte die Fed den Markt bislang nicht davon überzeugen.

Wenn aber die Datenveröffentlichungen aus den USA weiter nach oben überraschen sollten, könnten die Zinssenkungserwartungen irgendwann doch zurückgenommen werden und der USD nachhaltiger von soliden Konjunkturdaten profitieren.

Wann das sein wird, lässt sich schwer prognostizieren. Und ob es überhaupt so kommt, ist ohnehin fraglich. Unsere Volkswirte rechnen wie so viele andere ebenfalls mit einer US-Rezession im nächsten Jahr.

Aber solange die Daten vorerst noch ein gegenteiliges Bild zeichnen, könnte sich der USD nach der heftigen Abwertung in den letzten Wochen, zumindest allmählich stabilisieren.

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SQ2N9P Call EUR/USD Hebel: 13,9
SH4V5F Put EUR/USD Hebel: 12,7
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Alle Jahre wieder: Die Geschichte von der angeblichen EUR-Saisonalität

Ich verstehe, wenn sich Ihr Mitleid, liebe Leser, in Grenzen hält. Aber manchmal hat man’s als FX-Analyst nicht leicht. Regelmäßig graust es mir vor dem Dezember. Weil pünktlich, wenn das erste Kläppchen am Adventskalender geöffnet wird, wieder Analysten hier und dort auftauchen, die dieselbe alte Leier herunterbeten: dass der Euro im Dezember “tendenziell” gegenüber dem Dollar aufwerten würde.

“History shows the single currency tends to gain against the dollar in December”, schreibt jemand (den ich höflicherweise hier nicht namentlich nenne) in diesen Tagen. Ähnliches kann man woanders lesen.

Nun, ich bin von Hause aus Ökonometriker, befasse mich also mit der Frage, wie man aus vergangenen ökonomischen Phänomenen (aus “history” in obiger Nomenklatur) Schlüsse über Strukturen und Muster ziehen kann. Kurzgefasst ist die Antwort: Es ist komplizierter, als der Laie erahnen mag.

Diejenigen, die glauben, die EUR-Performance wäre vom Kalendermonat abhängig, zeigen gerne die Abbildung oben: die mittlere EUR-Performance nach Monaten (seit 1999). In der Tat ist dieser Wert für Dezember höher als für andere Monate. Aber das heißt noch lange nicht, das hier ein Muster oder eine Gesetzmäßigkeit vorliegen würde.

Man kann doch nicht glauben, dass in einer endlichen Stichprobe (und den Euro gibt’s nun einmal erst in 23 Dezember-Monaten) alle Monate die exakt gleiche durchschnittliche Performance aufweisen. Da gibt es zufällige Variationen. Und weil bei Wechselkursen heftige Sprünge häufig vorkommen, sind diese Variationen u.U. heftig. Will man feststellen, ob mehr als Zufall vorliegt, muss man neben obiger Abbildung halt auch die Variation um die dort abgetragenen durchschnittlichen Monats-Performances betrachten. Ökonometriker schauen sich dazu “Saison-Plots” an (Abbildung unten).

Dabei fällt auf, dass der gute Durchschnitt für Dezember vor allem von zwei Episoden dominiert war: 2000, als die EZB am Devisenmarkt zur Stützung des Euros intervenierte, und 2008, nach Einführung der Zentralbanken-Swap-Linien in der Finanzmarktkrise. Dass beide Ereignisse in Dezember-Monate fielen, ist ganz offensichtlich Zufall. In den letzten Jahren lief der Dezember für den Euro ziemlich durchschnittlich.

Natürlich kann man’s nicht bei der Betrachtung solcher Abbildungen belassen, sondern muss statistische Tests durchführen, die berechnen, mit welcher Wahrscheinlichkeit hier nicht-zufällige Muster verborgen sind. Wer die detaillierten Ergebnisse wissen will, mag sich gerne bei mir melden. Alle anderen Leser will ich nicht langweilen und lediglich berichten: Es gibt keine signifikante Saisonalität in EUR-USD.

Der Euro hat in den letzten Tagen aufgewertet und mag das aus vielerlei Gründen in den letzten Wochen bis Jahresende auch noch tun. Nur hat das nichts damit zu tun, welches Kalenderblatt momentan vorne hängt. Begegnen Sie bitte anderslautenden Äußerungen sehr, sehr kritisch. Und auch den Stories dazu. Ex post fällt jedem halbwegs pfiffigen Analysten für jedes Phänomen eine Erklärung ein. Das sagt nichts darüber aus, ob dieses Phänomen tatsächlich existiert.

Und eines noch zur teilweisen Ehrenrettung der Analysten-Zunft: Vielerorts liest man immerhin Abwägungen, ob der angebliche Saisoneffekt oder andere momentan relevante Faktoren überwiegen würden. Nur auf Saison setzt kaum jemand. Wenigstens etwas.

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SQ3D9L Long EUR/USD Faktor: 5
SN0059 Short EUR/USD Faktor: -5
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Riksbank und der unsichere Inflationsausblick

Im Rahmen ihres letzten Zinsentscheids präsentierte sich die Riksbank eigentlich recht falkenhaft. Nicht nur, dass sie ihren Leitzins erneut um kräftige 75 Bp angehoben hat, sie signalisierte weitere Zinserhöhungen, wenn auch in kleineren Schritten, und Zinssenkungen sind in ihren Projektionen nicht mehr zu finden.

Interessanterweise zeigte das Sitzungsprotokoll gestern allerdings, dass sich die Riksbank-Mitglieder gar nicht so einig sind, was die Einschätzung der Inflationsentwicklung angeht. Auch ein paar taubenhafte Töne waren zu hören.

So hält es ein Mitglied sogar für möglich, dass die Riksbank ihren Leitzins auf der nächsten Sitzung im Februar nicht mehr anheben muss. Andere Mitglieder sind dagegen weiterhin recht besorgt und fürchten, dass die Inflation nicht so schnell zurückkommen wird.

Klar, die Energiepreise sind zurückgekommen und die Zinserhöhungen sollten sich langsam bemerkbar machen. Dennoch stellt sich die Frage, ob die bisherigen geldpolitischen Maßnahmen bereits ausreichen oder ob sich die Inflation als hartnäckiger erweist und somit weiter gehandelt werden muss.

Mehr denn je wird die Riksbank daher wohl auf die Datenveröffentlichungen in den kommenden Monaten schauen. Eine ausgemachte Sache ist eine Erhöhung um 25 Bp im Februar möglicherweise noch nicht.

Zusätzliche Unsicherheit bergen die personellen Veränderungen. Gouverneur Stefan Ingves wird Ende des Jahres aus dem Rat ausscheiden. Bereits Anfang Dezember wurde ein neues Mitglied im Rat aufgenommen. Es ist offen, welche Positionen die beiden neuen Mitglieder im Rat einnehmen werden.

Vor diesem Hintergrund dürfte es die SEK erstmal schwer haben, nennenswert Boden gegenüber dem EUR gutzumachen, zumal die EZB in den nächsten Monaten wohl etwas stärker an der Zinsschraube drehen dürfte als die Riksbank.

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SN37G7 Call EUR/SEK Hebel: 13,6
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DAX-Tief erst im März 2023?

In der Vergangenheit markierte der DAX im März 2003, März 2009 und März 2020 jeweils Tiefpunkte infolge von Rezessionen. Zurzeit gibt es gemischte Signale: Ifo-Index, DAX-Kurs-Gewinn-Verhältnis und pessimistische Profi-Investoren sprechen für den Aktienkauf. Dagegen raten die immer restriktivere US-Geldpolitik und ambitionierte Gewinnmargen-Erwartungen, weiterhin abzuwarten. Der Bärenmarkt dürfte noch anhalten. Wiederholt sich also die Geschichte und Anleger sehen das DAX-Rezessionstief erneut im März?

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