Thema der Woche: Fragile Goldpreiserholung
Die wichtigsten Nachrichten kommentiert: OPEC+ behält Status Quo bei; Preisdeckel für russisches Öl von 60$ tritt in Kraft; Saudi-Arabien senkt Preise für asiatischen Markt // Silber kann stärker zulegen als Gold // Industriemetalle haben Verluste des vergangenen Monats wettgemacht; schwache heimische Nachfrage bei steigender Kapazitätsausweitung in China dürfte Aluminiumpreis belasten; russischer Nickelproduzent bestätigt Aussicht auf Angebotsüberschuss im kommenden Jahr

Thema der Woche: Fragile Goldpreiserholung

Gold blickt auf einen äußerst positiven Monat November zurück. Mit einem Plus von mehr als 8% verzeichnete der Goldpreis den stärksten Monatsanstieg seit Juli 2020 und beendete damit eindrucksvoll eine Serie von zuvor sieben Monatsrückgängen in Folge. Der Höhenflug setzte sich Anfang Dezember zunächst fort. Am letzten Donnerstag wurde erstmals seit Mitte August die Marke von 1.800 USD je Feinunze überwunden. Auch der überraschend robuste US-Arbeitsmarktbericht am Freitag führte nur zu einem kurzzeitigen Rücksetzer auf 1.780 USD, ehe zu Wochenbeginn ein erneuter Anstieg auf 1.810 USD folgte, was dem höchsten Niveau seit fünf Monaten entsprach. Seit Anfang November legte der Goldpreis damit fast 200 USD zu. Preistreibend wirkte die Aussicht auf eine Verringerung des Tempos der Fed-Zinserhöhungen. Die US-Notenbank hat die Leitzinsen auf den letzten vier Sitzungen um jeweils 75 Basispunkt angehoben, seit der ersten Zinserhöhung im März um insgesamt 325 Basispunkte. Damit ist der aktuelle Zinserhöhungszyklus der aggressivste in den letzten Jahrzehnten. Schon bei der Sitzung in der kommenden Woche dürfte die Fed die Zinsen „nur“ noch um 50 Basispunkte anheben. Damit rückt auch ein Ende des Zinserhöhungszyklus näher. In Erwartung dessen sind die Anleiherenditen merklich gefallen und der US-Dollar hat einen Teil seiner vorherigen Gewinne wieder abgegeben. Aus dem Gegenwind für Gold von dieser Seite wurde somit Rückenwind.

Dennoch dürfte die Luft für weitere Gewinne allmählich dünn werden. Auch wenn der Zinserhöhungszyklus in absehbarer Zeit endet, dürften die Zinsen danach für längere Zeit auf dem dann erreichten hohen Niveau bleiben. Dies machte Fed-Chef Powell bei einer Rede in der vergangenen Woche deutlich. Wo dieses genau liegen wird, ist noch nicht klar. Die in den Fed Fund Futures ablesbaren Zinserwartungen signalisieren ein Niveau von 5%, wo auch wir den Zinsgipfel erwarten. Für Zinssenkungen müsste die Inflation wohl deutlich und nachhaltig sinken und sich wieder dem Inflationsziel der Fed annähern, das bei 2% liegt. Laut Powell ist dafür ein für längere Zeit restriktives Zinsniveau erforderlich. Sollten die Zinserwartungen nach der kommenden Fed-Sitzung nochmals steigen, weil die Fed ein höheres Zinsniveau für erforderlich hält, könnte Gold unter Druck geraten. Gleiches gilt auch für den Fall, dass der US-Dollar nochmals aufwertet. Einen Vorgeschmack gab es gestern nach der Veröffentlichung eines deutlich stärker als erwartet ausgefallenen ISM-Dienstleistungsindex. Dieser führte zu einem Abrutschen des Goldpreises um rund 40 USD.

Zur Vorsicht mahnt auch die anhaltende Zurückhaltung der ETF-Anleger und der spekulativen Finanzanleger. Die von Bloomberg erfassten Gold-ETFs verzeichneten im November zwar nur noch Abflüsse von 25,5 Tonnen und damit die wenigsten in einem Monat seit Beginn der Abflüsse im Mai. Diese fielen zudem allesamt in die erste Monatshälfte. Die leichten Zuflüsse in der zweiten Monatshälfte sind aber noch kein Indiz einer überzeugten Rückkehr der ETF-Anleger. Im Gegenteil, in den letzten Tagen gab es sogar wieder stärkere Abflüsse. Die spekulativen Finanzanleger hatten ihre Anfang November noch beträchtlichen Netto-Short-Positionen binnen zweier Wochen in Netto-Long-Positionen gedreht, was den Preisanstieg in der ersten Monatshälfte begünstigt haben dürfte. Seither reduzieren sie die Netto-Long-Positionen aber bereits wieder. Von einer Rückkehr der spekulativen Finanzanleger kann also ebenfalls keine Rede sein. Das selbst der kräftige Preisanstieg hier zu keinem Umdenken geführt hat, sondern nach wie vor Skepsis besteht, ist kein gutes Zeichen. Der deutliche Preisrückgang gestern Nachmittag auf 1.770 USD scheint bereits eine Konsolidierung anzudeuten. Ungeachtet der skizzierten Risiken sind wir weiter von den langfristig positiven Preisaussichten von Gold überzeugt. Wir erwarten zwar in den kommenden Wochen nochmals einen Rückgang auf 1.750 USD je Feinunze. Sobald sich die erste Zinssenkung der Fed abzuzeichnen beginnt, dürfte Gold jedoch weiter steigen. Damit ist in der zweiten Jahreshälfte des kommenden Jahres zu rechnen.

Produktidee: Faktor-Optionsscheine

WKN Typ Basiswert Merkmale
SN4ZYV Long Gold Future Faktor: 10
SH2G4P Short Gold Future Faktor: -10
Die Darstellung der genannten Produkte erfolgt lediglich in Kurzform.
Die maßgeblichen Produktinformationen stehen im Internet unter https://sg-zertifikate.de zur Verfügung. Den Basisprospekt sowie die Endgültigen Bedingungen und die Basisinformationsblätter erhalten Sie bei Klick auf die WKN.
Sie sind im Begriff, ein komplexes Produkt zu erwerben, das nicht einfach ist und schwer zu verstehen sein kann. Bitte beachten Sie, dass bestimmte Produkte nur für kurzfristige Anlagezeiträume geeignet sind. Wir empfehlen Interessenten und potenziellen Anlegern den Basisprospekt und die Endgültigen Bedingungen zu lesen, bevor sie eine Anlageentscheidung treffen, um sich möglichst umfassend über die potenziellen Risiken und Chancen des Wertpapiers zu informieren, insbesondere um die potenziellen Risiken und Chancen der Entscheidung, in die Wertpapiere zu investieren, vollends zu verstehen. Die Billigung des Basisprospekts durch die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht ist nicht als ihre Befürwortung der angebotenen Wertpapiere zu verstehen.

Energie

  • Die OPEC+ hat sich am Sonntag nach kurzer Videokonferenz darauf verständigt, das aktuelle Produktionsziel beizubehalten. Da die nächste Sitzung erst am 4. Juni nächsten Jahres stattfinden soll, gilt dieses somit zumindest für das gesamte erste Halbjahr 2023. Anfang Februar soll es ein Treffen des gemeinsamen Beobachtungskomitees geben, um die Marktlage zu erörtern. Falls erforderlich, könnte dann auch ein außerplanmäßiges Treffen einberufen werden. Die OPEC+ reagiert damit auf die zahlreichen Unwägbarkeiten, die den Ölmarkt in den kommenden Wochen und Monaten begleiten. So könnten sich die Aussichten für die Ölnachfrage bei einer weiteren Lockerung der Corona-Beschränkungen in China spürbar aufhellen. Gestern trat zudem das EU-Ölembargo in Kraft, wonach die Einfuhr von Rohöl aus Russland in die EU bis auf wenige Ausnahmen nicht mehr möglich ist. Damit muss die EU das bislang aus Russland stammende Rohöl anderweitig beziehen, was zu einer Markteinengung beitragen dürfte. Ab dem 5. Februar wird die EU auch kein Diesel mehr aus Russland beziehen, das bislang der Hauptlieferant des Kraftstoffes für die EU war.
  • Seit gestern gilt ein Preisdeckel für russisches Öl von 60 USD je Barrel. Auf dieses Niveau hatte sich die EU am Freitag nach zähen Verhandlungen geeinigt. Europäischen Versicherern, Reedereien und Anbietern von Finanzierungen ist es nun nicht mehr erlaubt, den Transport russischer Öllieferungen in Drittländer zu ermöglichen, sofern der Preis für die Ladung über dem festgelegten Niveau liegt. Der Preisdeckel soll alle zwei Monate überprüft und bei Bedarf angepasst werden. Russland hat angekündigt, den Preisdeckel nicht zu akzeptieren und sein Öl nur zu Marktpreisen zu verkaufen. Ansonsten würde man die Produktion drosseln. Somit droht von dieser Maßnahme ebenfalls eine angebotseinschränkende Wirkung auszugehen. Dies gilt zumindest, wenn der Preisdeckel unter dem für russisches Öl gehandelten Marktpreis liegt. Aktuell ist dies bei einem Preis für Urals von 64 USD je Barrel der Fall. Laut dem Datenanbieter Argus Media wurden für Urals in den russischen Exporthäfen an der Ostsee und am Schwarzen Meer zuletzt aber nur gut 50 USD bezahlt. Die Frage ist, ob Russland derartige Preise in Zukunft akzeptieren wird. Indien hat unterdessen angekündigt, weiterhin russisches Öl kaufen zu wollen, da die Bestimmungen dies erlauben, wenn westliche Dienstleister dafür nicht benötigt würden.
  • Saudi-Arabien hat seine Verkaufspreise für Öllieferungen nach Asien im Januar deutlich reduziert. Die dortigen Abnehmer müssen für Arab Light nur noch einen Aufschlag von 3,25 USD je Barrel gegenüber der Referenz Oman/Dubai zahlen. Im Dezember waren es noch 2,2 USD mehr. Die Preissenkung entsprach den Ergebnissen einer im Vorfeld durchgeführten Bloomberg-Umfrage und deutet auf eine verhaltene asiatische Nachfrage hin. Allerdings könnten die jüngsten Lockerungsschritte in China darin noch nicht enthalten sein, da diese zumeist erst nach der Preissetzung erfolgt sein dürften. Für Abnehmer in Europa und den USA wurden die Verkaufspreise gegenüber den jeweiligen Benchmarks ähnlich stark reduziert. In Europa gibt es Arab Light nun sogar für einen leichten Abschlag gegenüber Brent. Dies könnte es Europa erleichtern, Ersatz für die russischen Öllieferungen zu finden.

Produktidee: Faktor-Optionsscheine

WKN Typ Basiswert Merkmale
SQ03VW Long Oil Brent Future Faktor: 10
SQ3W95 Short Oil Brent Future Faktor: -10
SQ0RGW Long Oil WTI Light Crude Future Faktor: 10
SQ3W96 Short Oil WTI Light Crude Future Faktor: -10
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Edelmetalle

  • Auch der Silberpreis hat einen kräftigen Anstieg hinter sich. Gestern markierte er bei 23,5 USD je Feinunze ein 7-Monatshoch. Seit Anfang November verteuerte sich Silber um rund 25% und stellte damit Gold deutlich in den Schatten. Das Gold/Silber-Verhältnis fiel daraufhin auf 77, was dem niedrigsten Niveau seit April entspricht. Mitte November hatte es noch bei 85 gelegen. Im Zuge der gestrigen Preiskorrektur bei Gold geriet aber auch Silber stark unter Druck und verlor knapp 4% auf 22,2 USD je Feinunze. Somit zeigte sich einmal mehr, dass Silber die Preisbewegungen bei Gold überproportional nachvollzieht. Das Gold/Silber-Verhältnis stieg in der Folge wieder auf knapp 80. Laut Einschätzung des Silver Institute ist der physische Silbermarkt deutlich angespannt, was für einen steigenden Silberpreis spricht.

Produktidee: Faktor-Optionsscheine

WKN Typ Basiswert Merkmale
SN4ZYH Long Silver Future Faktor: 5
SH3N6M Short Silver Future Faktor: -5
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