BoJ-Schock: Nachlese

Vorgestern habe ich einen Artikel zur BoJ-Entscheidung veröffentlicht, in dem ich mit Japans Währungshütern hart ins Gericht gehe. Implizit interpretiere ich die Entscheidung, die Steuerung der Renditekurve zu lockern, als Beginn des Endes der expansiven BoJ-Politik.

Diese Interpretation ist nicht eine zwangsläufige Folgerung der BoJ-Entscheidung. Schließlich hat Japans Zentralbank nichts davon in ihrem Statement erwähnt. Dennoch ist m.E. diese Interpretation naheliegend. Den Mitgliedern des BoJ-Rates muss klar gewesen sein, dass ihre Entscheidung in dieser Weise vom Markt interpretiert werden wird. Nachdem schon lange diskutiert worden war, ob die BoJ von ihrem expansiven Kurs abfallen könnte, bedurfte es dafür keiner rocket science.

Dass die Wortwahl im BoJ-Statement diesen Eindruck nicht noch weiter befeuert, dürfte der Tatsache geschuldet sein, dass ansonsten noch extremere Marktreaktionen zu erwarten gewesen wären, u.U. mit disruptiven Nebeneffekten.

Im Umkehrschluss folgt daraus aber auch: Wenn die BoJ in Zukunft ihre Geldpolitik weiter (und in materiellem Ausmaß) strafft, ist weitere JPY-Stärke wahrscheinlich. Weil momentan die JPY-Kurse halt noch eine Prämie dafür enthalten dürften, dass die allgemeine Interpretation sich als unrichtig herausstellt.

Natürlich ist längst noch nicht klar, in welchem Ausmaß und in welcher Geschwindigkeit die BoJ ihre Geldpolitik strafft. Mein Bauch sagt mir, dass sie sich Zeit lassen wird. Es böte sich an, erste Zinsschritte erst unter der Ägide des kommenden BoJ-Chefs (also erst im Frühjahr) vorzunehmen. Und da meine Makro-Research-Kollegen ein Nachlassen des globalen Inflationsschocks und ein baldiges Ende der Zinserhöhungen anderer Zentralbanken erwarten, kann ich mir kaum vorstellen, dass die Straffung sehr weit geht.

Der Marktkonsens darüber wird sich verschieben und genug Anlass für JPY-Volatilität liefern.

Eine Anmerkung noch: Vereinzelt lese ich, dass Japans Unternehmen recht froh über die neue Yen-Stärke sein dürften. Weil damit der Druck auf ihre Importpreise nachlassen dürfte. Nun, kurzfristig mag das stimmen. Mittel- bis langfristig ist freilich die entscheidende Frage, wohin Japans Terms of Trade (ToT, das Verhältnis der Exportpreise zu den Importpreisen) denn gehören.

Hohe Energiekosten, stockende Nachfrage nach Japans Exportgütern in der Region etc. haben bisher nicht dafür gesprochen, dass Japans Exportgüter besonders teuer im Vergleich zu Japans Importgütern sein sollten. Das mag sich ändern. Die Energiepreise fallen wieder, und eine mögliche Wiederbelebung der Konjunktur in China könnte die Nachfrage nach Japans Exportgütern beleben.

Dann und in diesem Ausmaß wäre dann auch ein stärkerer Yen “unschädlich”. Wertet er allerdings zu schnell oder zu sehr auf, dürfte das die Nachfrage nach Japans Produkten noch weiter belasten. In dem Fall würde mich nicht wundern, dass man von Japans Exporteuren so viel Stöhnen hören wird, wie derzeit von Japans Importeuren.

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WKN Typ Basiswert Merkmale
SH5U4V Call EUR/JPY Hebel: 13,5
SD7AAE Put EUR/JPY Hebel: 12,1
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Broke Britain?

Gestern war mal wieder das Pfund der Verlierer im G10-Universum. Ich denke, das sollte nicht überraschen. Wir sehen allerorts expansive Fiskalpolitiken. Doch ist’s halt etwas anderes, wenn das ONS die britischen Budgetdaten veröffentlicht und überraschend hohe Schuldenaufnahme verkündet.

Es gibt viele Wege, hohe Bestände an Staatsschulden zu reduzieren.

  • Man kann sparen. Doch das ist angesichts angespannter Sozial- und Gesundheitssysteme in UK ein besonders schmerzhaftes Unterfangen.
  • Oder man kann durch Wirtschaftswachstum die Einnahmen steigern. Aber auch dafür ist der Ausblick im Vereinigten Königreich besonders trübe.

Letztendlich geht’s mir gar nicht darum, ob die Brexiteers auf ganz lange Frist recht behalten (was ich mir – das muss ich zugeben – beim besten Willen nicht vorstellen kann). Der Punkt ist nur: Derzeit sieht’s nicht danach aus. Und es ist nicht absehbar, dass sich an diesem Eindruck auf absehbare Zeit etwas ändert.

Und deshalb sind Gilts (und mit ihnen UK-Investitionen insgesamt, also auch das Pfund) halt derzeit besonders unattraktiv.

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WKN Typ Basiswert Merkmale
SN2TK7 Call EUR/GBP Hebel: 12,0
SN37GD Put EUR/GBP Hebel: 12,2
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Die Schaffung eines nachhaltigen Energiesektors mit niedrigem CO₂-Ausstoß ist eines der zentralen Ziele der Europäischen Union. Der Übergang zu einer sauberen Energiegewinnung soll Wachstum, Innovation und Beschäftigung fördern. Davon profitieren sowohl der Planet als auch Wirtschaft und Verbraucher. So können Anleger gezielt in eine Vielzahl an Unternehmen aus dem Bereich der erneuerbaren Energien investieren.

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