Nachdem wir in der ersten Oktoberwoche bereits leichte Gewinne gesehen hatten, legte die Wall Street erneut zu und vollzog Allzeithochs im Dow Jones und dem marktbreiten S&P5500. Die schwächeren Inflationsdaten, signalisiert über die Verbraucher- und Erzeugerpreise, hatten nur kurzfristig negative Auswirkungen auf den Markt. Es setzte sich trotz gesenkter Zinsphantasie die positive Erwartungshaltung gegenüber den Unternehmen durch, die ihre Bilanzen nun wieder seit Freitag vorstellen dürfen. Darauf gingen wir heute explizit ein und schauten im wirtschaftlich starken Umfeld von Amerika auch auf den Ölpreis sowie den Euro-Dollar, der im Vorfeld der EZB-Zinssatzentscheidung am Donnerstag bereits schwächer notiert und diese einpreist.
Auf die Tops und Flops an der Wall Street gingen wir im Anschluss ausführlich ein und blickten zunächst auf JPMorgen Chase, den Bankenprimus nach Bilanzgröße geordnet aus den USA. 12,9 Milliarden US-Dollar Gewinn waren nahezu auf dem Niveau der letzten Ergebnisse. Zwar litt das Unternehmen (wie auch die ganze Branche) bereits unter weniger Zinseinnahmen, doch das Investmentbanking legte sehr deutlich zu. Die Weichen für weiteres Wachstum sind somit gesetzt, was auch Wells Fargo bestätigte. Diese Aktie schauten wir uns gesondert auf dem Freestoxx-Kanal im Anschluss an.
Negative Schlagzeilen gab es hingegen bei Boeing. Der Flugzeugbauer entlässt 10 Prozent der Belegschaft und muss Abschreibungen in Höhe von 5 Milliarden US-Dollar vornehmen. Eine Kapitalerhöhung ist nicht ausgeschlossen, nachdem die Profitabilität weiter zu wünschen übrig lässt und ein Teil der Belegschaft seit Mitte September in den Streik getreten ist.
Enttäuschend war auch die Reaktion in der Tesla-Aktie auf das Robotaxi-Event vergangenen Donnerstag. Zwar sind die Fahrzeuge zukunftsorientiert und stylisch und die Roboter sowie der Van haben eine klare Zukunftsvision, doch startet die Produktion erst wesentlich später als gedacht und mit Blick auf die Umsätze stehen noch viele Fragezeichen an. Elon Musk konnte diese nicht alle ausräumen, sodass die Aktien ihre Gewinne aus dem Vorfeld des Events wieder abgaben.
Gut erholt präsentiert sich Crowdstrike und ist weiterhin auf dem Wachstumspfad. Das eine von den drei großen US-Cybersecurity-Unternehmen hat den Update-Skandal verarbeitet und bietet mit einem Finanz-Service nun noch einfacheren Zugang zu seinen Produkten. Damit sind wieder Phantasie und Wachstumsimpulse im Markt.
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