Kein Befreiungsschlag fürs Pfund

Eine britische Zeitung hatte letzte Woche die Frage gestellt, ob Liz Truss einen Salat überleben wird. Seit gestern wissen wir, dass sie es nicht geschafft hat.

Zwar hatte sich in den letzten Tagen zunehmend abgezeichnet, dass ein Rücktritt von Truss unausweichlich ist, mit dem nun erfolgten Schritt erscheint die Lage in Großbritannien allerdings nicht weniger chaotisch. Schließlich muss eine Nachfolge gefunden werden und unglaublicherweise fiel in diesem Zusammenhang sogar der Name Boris Johnson. Auch Rishi Sunak, der zuletzt gegen Truss das Nachsehen hatte, scheint als Kandidat bereitzustehen. Laut Medienberichten soll die Entscheidung über eine Nachfolge bereits nächste Woche erfolgen.

Die Reaktion am Devisenmarkt fiel gestern eher verhalten aus. Wichtiger für die Märkte dürfte ohnehin die Kehrtwende in Bezug auf die Steuersenkungspläne bereits Anfang der Woche gewesen sein. Und da die Unsicherheit darüber, wie es in Großbritannien politisch weitergeht, noch hoch ist, ist es verständlich, dass der Devisenmarkt vorsichtig bleibt.

Der große Befreiungsschlag für das Pfund war der Rücktritt von Truss also nicht und dies war ehrlicherweise auch nicht zu erwarten. Denn das Vertrauen der Märkte in die britische (Fiskal)Politik dürfte in den letzten Wochen ziemlichen Schaden genommen haben.

So schnell dürften die politisch Verantwortlichen dieses Vertrauen nicht zurückgewinnen können – selbst wenn jemand, der aus Sicht des Marktes für fiskalpolitische Disziplin steht (Sunak dürfte dies erfüllen), die Nachfolge antritt, dürfte dies wohl nur kurzzeitig für Erleichterung am Markt sorgen. Die ganzen Probleme wie die hohe Inflation, die drohende Rezession und die Brexitfolgen, die ja schon vor der Regierungskrise vorhanden waren und eine große Herausforderung für die Politik darstellen, dürften schnell wieder für Zurückhaltung am Markt sorgen.

Hinzu kommt die Geldpolitik der Bank of England (BoE). Diese dürfte vor dem Hintergrund der schwächelnden Konjunktur weiterhin vergleichsweise vorsichtig gegen die hohe Inflation ankämpfen, und damit dürfte die Geldpolitik ein Belastungsfaktor für das Pfund bleiben. Dass die BoE mit Staatsanleihenkäufen in den Markt eingegriffen hat und damit ihre Glaubwürdigkeit aufs Spiel gesetzt hat, dürfte der Markt zudem so schnell nicht vergessen.

Insofern gibt es unserer Meinung nach einfach zu viele Argumente, die für ein schwächeres Pfund sprechen.

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Yen-Interventionen: Hat sie, oder hat sie nicht?

Hat sie nun oder hat sie nicht? Nachdem ich gestern mutig prognostiziert hatte, dass die Bank von Japan (BoJ, im Auftrag des MOF) beim USD-JPY-Niveau von 150 nicht intervenieren würde, bin ich Ihnen heute eigentlich das Ergebnis schuldig. Hat die BoJ bei 150 interveniert oder nicht?

Eine meiner Kolleginnen ist überzeugt, dass sie es getan hat, ich bin überzeugt, dass sie es nicht getan hat. Aber in Wahrheit weiß es niemand. Weder BoJ noch MOF haben sich geäußert. Und am Kursverlauf liest jeder was anderes ab.

Es ist richtig (und das spricht für die Sicht der Kollegin), dass Finanzminister Shunichi Suzuki und sein für FX zuständiger Mitarbeiter Masato Kanada die Interventionsdrohung wiederholten, als USD-JPY die 150-Marke erreicht hatte. Und es ist richtig, dass USD-JPY gestern während des europäischen Handels nur ganz kurz über die 150-Marke schaute und dann schnell in den Bereich unter 149.80 sprang. Qualitativ spricht das für eine Intervention.

Allerdings stieg USD-JPY im Laufe des gestrigen Abends über die 150 und hält sich aktuell über diesem Level. Das liefert ein Argument dafür, dass die BoJ nicht interveniert hat.

Völlig ausschließen kann man dies allerdings nicht, denn möglicherweise verfolgt die BoJ eine “leaning against the wind”-Strategie. Sie kann also interveniert haben, aber dennoch den Bruch dieser Marke zugelassen haben. Insofern lässt sich die eingangs gestellte Frage nicht so ohne Weiteres beantworten.

Falls die BoJ im Markt war, dann nur heimlich und verhuscht. Mit Mini-Beträgen, die nicht eindeutig als Intervention identifizierbar waren. Das ist ja auch so ein neumodischer Kram: verdeckte Interventionen.

Die leuchten mir nicht ein. Früher haben Zentralbanken ihre Interventionstätigkeit herausposaunt, damit jedermann das mitbekommt und somit der Effekt jedes Dollars, der verkauft wurde, maximiert wurde.

Mir ist klar, dass sich seitdem einiges geändert hat: FX-Händler von Banken müssen mit nicht-öffentlichen Informationen sensibler umgehen und sind beschränkt in ihrer Möglichkeit, aktive Positionen einzunehmen.

Doch schließe ich daraus nur: Sollte der Devisenmarkt tatsächlich so kaputt-reguliert sein, dass “richtige” Interventionen nicht mehr funktionieren, war’s das mit der Möglichkeit, Wechselkurse zu steuern. Dass “verdeckte Interventionen” systematisch erfolgreich sein könnten, kann ich mir nicht vorstellen.

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