Am deutschen Aktienmarkt überwogen am Donnerstag nach einer Flut an Quartalszahlen die negativen Vorzeichen. Der DAX schloss 0,96 Prozent tiefer bei 13.130 Punkten. MDAX und TecDAX verloren 2,12 beziehungsweise 1,39 Prozent. In den drei genannten Indizes gab es 26 Gewinner und 73 Verlierer. Das Abwärtsvolumen lag bei 77 Prozent. Mit Blick auf die Sektoren-Performance waren Versorger (+0,33%) und Versicherungen (+0,32%) gesucht. Am schwächsten tendierten Automobilwerte (-2,82%), Finanzdienstleister (-1,96%) und Konsumwerte (-1,93%). Zalando sprang nach der Vorlage des Quartalsberichts um 8,13 Prozent nach oben und stellte damit mit Abstand den besten DAX-Wert. Heidelberg Materials (ehemals Heidelbergcement) stieg in Reaktion auf die Bilanzvorlage um 0,22 Prozent. Hannover Rück verbesserte sich ebenfalls nach Zahlen um 0,15 Prozent. BMW büßte als Schlusslicht im Leitindex trotz eines starken Zahlenwerks 4,66 Prozent ein. Händlern zufolge hatten einige Akteure auf eine Anhebung des Ausblicks gehofft, die jedoch ausblieb.

An der Wall Street gab der Dow Jones Industrial zur Schlussglocke 0,46 Prozent auf 32.001 Punkte nach. Der technologielastige Nasdaq 100 verlor 1,98 Prozent auf 10.691 Zähler. 57 Prozent der Werte an der NYSE endeten im Minus. Das Abwärtsvolumen überwog knapp mit 51 Prozent. 52 neuen 52-Wochen-Hochs standen 264 Tiefs gegenüber. Der US-Dollar wertete gegenüber allen anderen Hauptwährungen auf. EUR/USD notierte gegen Ende des New Yorker Handels 0,65 Prozent tiefer bei 0,9749 USD. Die Rendite zehnjähriger US-Treasuries kletterte um vier Basispunkte auf 4,14 Prozent. Gold verbilligte sich an der Comex um 1,06 Prozent auf 1.633 USD. WTI-Öl gab um 2,26 Prozent auf 87,97 USD nach.

Die asiatischen Aktienmärkte präsentierten sich heute früh ganz überwiegend von der freundlichen Seite. Kurstreibend wirkten weiterhin aus sozialen Medien stammende unbestätigte Gerüchte über eine anstehende Abkehr von der Zero-Covid-Politik in China. Der chinesische CSI 300 stieg um 3,35 Prozent. Der Hang Seng Index haussierte um 6,09 Prozent. Noch deutlichere Zugewinne waren bei chinesischen Technologiewerten zu beobachten. Der S&P Future notierte zuletzt mit einem Aufschlag von 0,25 Prozent. Für den DAX wird gemäß der vorbörslichen Indikation (13.185) ein Handelsstart im Plus erwartet.

Heute richtet sich der Fokus von der Makroseite klar auf die US-Arbeitsmarktdaten für den Oktober um 13.30 Uhr. Daneben sind vor allem die Einkaufsmanagerindizes für den Servicesektor in der Eurozone relevant. Unternehmensseitig gibt es Geschäftszahlen unter anderem von Vonovia.

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DAX-Tief erst im März 2023?

In der Vergangenheit markierte der DAX im März 2003, März 2009 und März 2020 jeweils Tiefpunkte infolge von Rezessionen. Zurzeit gibt es gemischte Signale: Ifo-Index, DAX-Kurs-Gewinn-Verhältnis und pessimistische Profi-Investoren sprechen für den Aktienkauf. Dagegen raten die immer restriktivere US-Geldpolitik und ambitionierte Gewinnmargen-Erwartungen, weiterhin abzuwarten. Der Bärenmarkt dürfte noch anhalten. Wiederholt sich also die Geschichte und Anleger sehen das DAX-Rezessionstief erneut im März?

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