Marktüberblick
Dieser Donnerstag hatte es wirklich in sich. Von einem gewöhnlichen Feiertagshandel konnte beim Deutschen Aktienindex an Fronleichnam mit Sicherheit nicht die Rede sein. Zum Xetra-Schluss standen ein Minus von 1,40 Prozent und 12.604,89 Punkte auf der Frankfurter Kurstafel. Besonders das Handelsvolumen war für einen Feiertag alles andere als gewöhnlich. Via Xetra und Börse Frankfurt betrug das Handelsvolumen rund 6,447 Mrd. Euro. Noch am Morgen rund um die Xetra-Eröffnung streifte der DAX die 12.800-Punkte-Marke, zwischenzeitlich ging es dann über 250 Punkte zum Tagestief bei 12.547,61 Punkten südwärts. Knallhart erwischte es die Aktien der Deutschen Bank, die mit einem Minus von 7,15 Prozent bei 9,157 Euro schlossen. Weit über 60 Mio. Stück der Aktien der Deutschen Bank wurden allein über Xetra umgesetzt. Der deutsche Bankenprimus geriet wieder einmal in die Schlagzeilen. Bereits vor etwa einem Jahr wurde die Deutsche Bank von der US-Notenbank als ein sich in Schwierigkeiten befindendes Institut eingestuft. Nun hat die amerikanische Einlagensicherung FDIC die Deutsche Bank als Problembank eingestuft und stellt sogar deren Überleben in Frage. Hier sollte aber ganz genau gelesen werden, denn die Einstufung der FDIC bezieht sich auf das US-Geschäft und demnach auf die US-Tochter „Deutsche Bank Trust Company Americas“. Die Deutsche Bank reagierte mit dem Statement „sehr gut kapitalisiert“ zu sein und über „erhebliche Liquiditätsreserven“ zu verfügen. Außerdem hätten alle Töchter der Deutsche Bank eine robuste Bilanz, so ein Kommentar seitens der Deutschen Bank. Während sich Italiens Politik aktuell in die richtige Richtung bewegte und doch eine Regierungsbildung vorangetrieben wird, die Neuwahlen vermeidet (Herr Conte hat vom italienischen Präsident Matarella das Mandat für eine Regierungsbildung erteilt und die Regierungsmannschaft könnte bereits am Freitag eingeschworen werden), sorgte eine Meldung seitens der USA für schlechte Stimmung. Die USA hoben die Importzölle auf Stahl auf 25 Prozent und auf Aluminium auf Prozent angehoben. Es bleibt abzuwarten, in welcher Form die EU nun darauf reagiert. In jedem Fall könnte sich dies zu einem Handelskonflikt auswachen. Die US-Börsen schlossen durchweg mit Kursverlusten. Der Dow Jones verlor über 250 Punkte nachdem die Strafzölle gegen die NAFTA-Mitglieder Kanada und Mexiko und auch gegen die EU vom Zaum gelassen wurden.
Am Freitag stehen eine Reihe von Einkaufsmanagerindizes für das verarbeitende Gewerbe im Mai zur Veröffentlichung an. Die Daten werden für Spanien, Italien, Frankreich, Deutschland, die Eurozone, Großbritannien und die USA erwartet. Das Highlight des Handelstages werden um 14:30 Uhr die US-Arbeitsmarktdaten für den Monat Mai um 14:30 Uhr sein. Um 16:00 Uhr stehen zudem noch US-Bauinvestitionen im April zur Marktbewertung an. Von der Unternehmensseite berichtet am Freitag nur der US-Modekonzern Abercrombie & Fitch vom aktuellen Quartalsergebnis.
Ausblick DAX
Zum Wochenschluss tendierten die asiatisch-pazifischen Aktienmärkte überwiegend schwächer. Nur der südkoreanische Kospi konnte sich diesem Trend entgegenstellen und mit Zugewinnen aus dem Handel gehen. Bei den US-Futures standen die Zeichen hingegen auf Erholung – alle US-Index-Futures tendierten am Morgen fester. Die ersten DAX-Indikationen lagen bei 12.645 Punkten.
Zur Charttechnik: Der Deutsche Aktienindex schloss mit einem tiefen Minus von 1,40 Prozent bei 12.604,89 Punkten. Vom Tageshoch des 31. Mai 2018 bei 12.803,60 Punkten bis zum Tagestief bei 12.547,61 Punkten ausgehend, wären die nächsten Ziele auf der Ober- und Unterseite ableitbar. Die Widerstände kämen bei 12.645/12.675/12.706/12.743 und 12.804 Punkten in Frage, während die nächsten Unterstützungen bei den Marken von 12.548/12.487/12.450 und 12.390 Punkten zu ermitteln wären. Der DAX gilt auf Tagesbasis weiterhin nicht als technisch überkauft.
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