Marktüberblick

Der Deutsche Aktienindex schmierte am Donnerstag regelrecht ab. Die 11.000-Punkte-Marke ist nun Geschichte und der DAX bildete ein neues Jahrestief bei 10.762,41 Punkten aus. Zum Xetra-Handelsschluss notierte der deutsche Leitindex mit einem Minus von 3,48 Prozent bei 10.810,98 Punkten. Das Handelsvolumen via Xetra und Börse Frankfurt betrug rund 5,54 Mrd. Euro. Die restlichen liquiden europäischen Leitindizes wiesen ebenso durchweg Kursverluste auf. Der EuroStoxx50 schloss mit einem Minus von 3,31 Prozent bei 3.045,94 Punkten. Abschließend kann demnach von einem Montags-Strohfeuer gesprochen werden. Die von den Börsen gefeierte „Entspannung“ in Sachen Handelskonflikt zwischen den USA und China ist punktetechnisch mehr als nur verpufft. Auch die so bezeichnete „Entspannung“ dürfte ebenso ad acta zu legen sein, denn spätestens nach der Festnahme von Meng Wanzhou (CFO von Huawei) dürfte Peking nicht amüsiert sein. Meng Wanzhou wurde im kanadischen Vancouver bereits am 01. Dezember festgenommen und soll an die USA ausgeliefert werden. Genau ein Fall wie dieser ist es, der die zuletzt seit dem G20-Treffen in Buenos Aires verbesserte Stimmung zwischen Washington und Peking wieder zu Nichte macht. Es geht in diesem Fall um mögliche Verletzungen des Embargos gegen den Iran. Huawei ist mittlerweile der weltweit zweitgrößte Smartphone-Hersteller. Möglicherweise kann zwischen dem Huawei-Fall und dem aktuellen Stand des USA-China-Verhältnisses ein direkter Zusammenhang hergestellt werden. Die Marktstimmung hat dies am Donnerstag nämlich zusätzlich belastet. Huawei steht ohnehin mit seiner Technologie in westlichen Ländern, wie den USA, Neuseeland, Australien und jüngst auch Großbritannien unter Beobachtung. Diverse Produkte des Konzerns könnten die nationale Sicherheit gefährden. Die US-Märkte rauschten nach dem Feiertag zunächst in die Tiefe. Dennoch konnten sie eine beeindruckende Stärke beweisen. Besonders den NASDAQ100 gilt es hier hervorzuheben, den es gelang sogar ein Plus von 0,68 Prozent bei 6.838,85 Punkten bis zur „virtuellen“ Schlussglocke.

Am Freitag werden als Highlight am Nachmittag um 14:30 Uhr die US-Arbeitsmarktdaten für den Monat November publiziert. Es werden gleichzeitig die neugeschaffenen Stellen, die Arbeitslosenrate, Partizipationsrate, die geleisteten Wochenstunden und die Stundenlöhne (Lohninflationsdaten) ausgewiesen. Noch am Vormittag steht die deutsche und die französische Industrieproduktion für den Oktober um 08:00 Uhr und 08:45 Uhr und das BIP für die Eurozone (Q3/2018) um 11:00 Uhr zur Bewertung an. Weitere US-Daten am Nachmittag werden um 16:00 Uhr erwartet. Zeitgleich wird das Reuters/Universität Michigan Verbrauchervertrauen für den Dezember und die Lagerstände des Großhandels im Oktober veröffentlicht. Später am Abend werden um 21:00 Uhr die US-Verbraucherkredite für den Oktober und um 21:30 Uhr der CoT-Bericht der US-Terminmarktaufsicht CFTC publiziert. Von der Unternehmensseite berichten zum Beispiel die US-Konzerne Big Lots, Johnson Outdoor und Vail Resorts von ihren aktuellen Quartalsergebnissen.

Ausblick DAX

Die asiatisch-pazifischen Aktienmärkte wiesen zum Wochenschluss überwiegend Erholungsbewegungen auf. Am stärksten konnte der japanische Nikkei225 zulegen, während die chinesischen Märkte mit der schwarzen Null kämpften. Die US-Futures tendierten zur asiatischen Handelszeit durchweg wesentlich schwächer. Die ersten DAX-Indikationen lagen am Morgen bei 10.910 bis 10.920 Punkten.

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Zur Charttechnik: Der Deutsche Aktienindex fiel am Donnerstag wie ein Stein und schloss mit einem dicken Minus von 3,48 Prozent bei 10.810,98 Punkten. Ausgehend vom einem langfristigen Kursverlauf des Verlaufstiefs vom 11. Februar 2016 bei 8.699,29 Punkten bis zum Rekordhoch des 23. Januar 2018 bei 13.596,89 Punkten, wären die übergeordneten Ziele auf der Ober- und Unterseite abzuleiten. Die Widerstände fänden sich bei 11.148/11.726 und 12.441 Punkten. Die Unterstützungen wären bei den Marken von 10.570 und 9.855 Punkten in Betracht zu ziehen. Der DAX ist auf Tagesbasis gemäß des RSI-Indikators bereits technisch überverkauft und weist einen Wert von 28,2 Punkten auf.

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