Marktüberblick
Der Deutsche Aktienindex fiel am Donnerstag regelrecht in die Tiefe. Zum Xetra-Handelsschluss notierte der DAX mit einem Minus von 2,67 Prozent bei 11.022,02 Punkten. Das Handelsvolumen via Xetra und Börse Frankfurt betrug rund 4,78 Mrd. Euro. Europas Leitindex EuroStoxx50 beendete den Tag mit einem Kursverlust von 1,93 Prozent bei 3.150,76 Zählern. Die EU-Kommission hatte am Vormittag Updates zu den Wachstumsprognosen publiziert. Nachdem die drittgrößte Volkswirtschaft der Eurozone (Italien) vom IWF bereits einen herben BIP-Ausblick kassiert hatte, drückte die EU-Kommission in die gleiche Wunde. Sie geht von einem BIP-Wachstum für Italien von 0,2 Prozent in 2019 und von 0,8 Prozent in 2020 aus. Grund zur Schadenfreude wäre hier unangebracht, denn auch für die zweitgrößte Volkswirtschaft der Eurozone (Frankreich) wurde die Prognose für 2019 auf 1,3 Prozent und für 2020 auf 1,5 Prozent gesenkt. Die Prognose für Deutschland (größte Volkswirtschaft der Eurozone) wurde ebenso gesenkt. Man geht nun für 2019 nur noch von einem Plus von 1,1 Prozent anstatt der 1,8 Prozent aus. Für 2020 soll es anbei einem Plus von 1,7 Prozent noch bleiben. Die schlug auf die allgemeine Marktstimmung. In einem mehr als schwachen Börsenumfeld kamen dann noch die Wertpapiere der Automobilkonzerne besonders nach den Zahlen von Fiat Chrysler unter Druck. Der Fiat-Chrysler-Konzern präsentierte eigentlich recht erfreuliche Quartalszahlen, der schwache Ausblick verhagelte den Aktionären aber die Stimmung und so segelte die Aktie teils mit 12 Prozent gen Süden. Nach dem am Vortag deutlich geringeren Gewinn von Daimler war dies nun eine weitere Hiobsbotschaft für den gesamten Automobilsektor. An der Wall Street fielen die Kurse wie in Europa ebenfalls in die Tiefe. Einem Bericht der US-Nachrichtenagentur CNBC zufolge wird ein Treffen von US-Präsident Donald Trump und dem chinesischen Präsident Xi Jinping nicht vor der gesetzten Frist im März stattfinden. Ein Handelsdeal könnte somit noch auf sich warten lassen. Der Wirtschaftsberater des Weißen Hauses Larry Kudlow sprach zudem noch von sehr großen zu überbrückenden Distanzen, bevor es zu einem Deal kommen könne. Die US-Leitindizes schlossen allesamt im roten Bereich.
Am Freitag steht bereits vorbörslich um 08:00 Uhr die deutsche Handel- und Leistungsbilanz für den Dezember zur Veröffentlichung an, um 08:45 Uhr folgt noch die französische Industrieproduktion für den Dezember. Von der Unternehmensseite berichtet das deutsche Unternehmen Ceconomy von den neuesten Zahlen. Auch die US-Konzerne CBOE Holdings, Coty, Exelon, Goodyear, Hasbro, Phillips 66 und die kanadische Cameco publizieren ihre aktuellen Quartalszahlen.
Ausblick DAX
Die asiatisch-pazifischen Aktienmärkte wiesen am Freitag allesamt Kursverluste auf. Der japanische Nikkei225 verlor über zwei Prozent und auch der südkoreanische Kospi notierte über einem Prozent im roten Bereich. Die US-Futures notierten zur asiatischen Handelszeit durchweg schwächer. Die ersten DAX-Indikationen lagen am Morgen bei rund 11.000 Punkten.
Zur Charttechnik: Beim Deutschen Aktienindex brachen am Donnerstag alle Dämme. Der Kursrutsch führte den DAX zu einem Xetra-Schlussstand von 11.022,02 Punkten. Das Tagesminus betrug 2,67 Prozent. Ausgehend vom Verlaufstief des 18. Januar 2019 bei 10.993,83 Punkten bis zum jüngsten Zwischenhoch des 05. Februar 2019 bei 11.371,74 Punkten, wären die nächsten Ziele auf der Ober- und Unterseite abzuleiten. Die Widerstände wären bei 11.139/11.183/11.227/11.283 und 11.372 Punkten auszumachen. Die Unterstützungen kämen bei den Marken von 10.994/10.905/10.849 und 10.760 Punkten in Betracht. Als ein Kursziel zur Unterseite wäre unter Umständen der Kurslückenschluss der noch via Xetra offenstehenden Kurslücke vom 17. Januar 2019 von 10.929,30 Punkten bis zum 18. Januar 2019 bei 10.993,83 Punkten denkbar.
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