In der neuen Börsenwoche werden in den USA Erzeuger- und Verbraucherpreise, der Einzelhandelsumsatz und die Industrieproduktion publiziert. Am Freitag steht an der Terminbörse EUREX der große Verfallstag – der Hexensabbat – an. Auch die DAX-Konzerne Adidas, Deutsche Lufthansa, E.ON, RWE und Volkswagen werden von ihren Jahreszahlen berichten. Als Aktie der Woche wird Fraport vorgestellt.
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Unser Ausblick auf die Fundamentaldaten
EZB verleiht dem DAX nur kurzfristig Flügel – Wall Street gibt weiter die Richtung vor
Die Bühne gehörte am Donnerstag der Europäischen Zentralbank (EZB). Der DAX fiel jedoch nach einem kurzen Strohfeuer wieder zurück und beendete den Xetra-Handel mit einem Kursverlust. Das Bild bei den restlichen europäischen Indizes war ähnlich – die europäische Kurstafel färbte sich rot. Die EZB konnte die Investoren also nicht mehr allein mit billigem Geld und einem neuen TLTRO-Programm überzeugen. Der Leitzins verharrt unverändert bei 0,00 Prozent, der Einlagensatz verbleibt ebenfalls bei einem Minus von 0,40 Prozent und der Spitzenrefinanzierungssatz blieb mit 0,25 Prozent auch unangetastet. Die neuen TLTRO-Programme werden der EZB zufolge ab September aufgelegt. Diese neuen Refinanzierungsangebote der EZB haben eine Laufzeit von jeweils zwei Jahren. Obendrein wird 2019 nicht mehr von einer Zinsanpassung auszugehen sein. Negativ war vor allem der Ausblick. Die EZB geht für 2019 mit nur noch 1,1 Prozent von einem deutlich niedrigeren Wachstum in der Eurozone aus. Auch die Inflationsaussichten haben sich für 2019 auf 1,2 Prozent verringert. Zusätzlich wurde der Ausblick für das Wachstum des Bruttoinlandsprodukts (BIP) und die Inflation in den Jahren 2020 und 2021 nach unten revidiert.
An der Wall Street könnten die Indizes unter Druck kommen, sollte der US-Präsident seinen China-Deal nicht bald über die Bühne bringen. Die Erwartungshaltung ist hoch und zu einem großen Teil könnte der Deal mit der Rallye seit dem Januar bereits eingepreist sein. Somit könnte es schnell zu Enttäuschungen kommen, die sich in stärker fallenden Kursen niederschlagen. Vor allem aber ist es bis dato US-Präsident Trump selbst gewesen, der die Erwartungshaltung der Marktteilnehmer mit seinen Twitter-Mitteilungen genährt hat. Doch es könnte auch anders kommen. Einen Vorgeschmack auf mögliche andere Ausgänge des USA-China-Deals zeichnete jüngst US-Außenminister Pompeo, als er davon sprach, Trump könne auch einfach aufstehen und gehen, wenn ihm der Deal nicht gefiele. Damit wird aus der erhofften neuen Rallye schnell ein Crash. Nichtsdestotrotz muss das US-Regierungslager – vor allem aus Sicht des Präsidenten – einen dicken Coup landen und einen hervorragenden Deal präsentieren. Der Blick richtet sich nicht nur auf die Märkte, sondern in erste Linie auf die Präsidentschaft im Jahr 2020. Der US-Wahlkampf hat in Washington längst wieder begonnen.
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