Marktüberblick
Der Deutsche Aktienindex setzte seine Aufwärtsbewegung auch am Mittwoch weiter fort. Mit einem Kursplus von 0,32 Prozent und einem Xetra-Schlussstand von 12.670,11 Punkten war es der sechste Tag mit einem Kursgewinn in Folge. Mit 12.698,37 Punkten wurde intraday zudem ein neues Jahreshoch erreicht. Das Handelsvolumen via Xetra und Börse Frankfurt betrug rund 4,39 Mrd. Euro. Zu beachten wäre in Bezug auf diese doch recht deutliche Aufwärtsbewegung auch der „kleine Verfallstag“ an der Terminbörse Eurex, der am Freitag ansteht. An diesem kleinen Verfallstag verfallen die Optionen auf Einzelaktien und auch Indizes (wie zum Beispiel dem DAX oder dem EuroStoxx50). Der EuroStoxx50 konnte nur minimal mit einem Plus von 0,02 Prozent zulegen und beendete den Mittwoch mit 3.599,25 Zählern. Mit den letzten Tagen voller Hoffnung in Bezug auf eine Lösung in Sachen „Brexit“ und auch auf eine Entspannung im US-China-Handelskonflikt bezogen, gerieten die drohenden Strafzölle der USA gegenüber Europa nahezu komplett in Vergessenheit – doch es gibt sie noch. Unpassender könnte es diplomatisch betrachtet wohl nicht sein, doch US-Präsident Donald Trump nutzte den Staatsbesuch von Italiens Präsident Mattarella in Washington auch dazu, sich zu den Strafzöllen gegen die Europäische Union zu äußern. Die USA planen Strafzölle mit einem Volumen von bis zu 7,5 Mrd. US-Dollar auf EU-Waren und ebenso unpassend dürfte es im Fall von Matarella sein, denn auch Italien soll von den Strafzöllen betroffen sein. Ein Dorn im Auge ist Trump wie im Fall China aber das hohe Handelsdefizit der USA mit der EU. Im Jahr 2018 lag dieses bei rund 1109 Mrd. US-Dollar. Indirekt drohte Trump mit einer härteren Gangart und damit sind auch höhere Volumina von Strafzöllen auf europäische Ware gemeint. Vor allem war er mit dem Satz zu zitieren: „Hoffentlich muss ich das nicht tun“. Die Order Italiens, 90 F35-Kampfjets bei Lockheed Martin zu bestellen, dürfte nicht nur Italiens Nato-Ziel von 2 Prozent des BIPs für Verteidigung ein wenig in die Richtung dieser Marke gebracht haben, sondern auch das Handelsdefizit zwischen den USA und der EU etwas reduziert haben. An der Wall Street legten die führenden US-Indizes am Mittwoch zunächst den Rückwärtsgang ein. Bis zur Schlussglocke konnten sich die Indizes auch nicht mehr aufbäumen, jedoch hielten sie die Kursverluste recht gering.
Am Donnerstag steht zunächst am Vormittag um 10:30 Uhr der Einzelhandelsumsatz für Großbritannien im September und um 11:00 Uhr die Bauleistung für die Eurozone im August zur Veröffentlichung an. Aus den USA werden dann am Nachmittag um 14:30 Uhr zeitgleich die Baubeginne und Baugenehmigungen im September, der Philadelphia-Fed-Index für den Oktober und die Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe der Woche publiziert. Um 15:15 Uhr folgen dann noch die US-Industrieproduktion und US-Kapazitätsauslastung (beide Werte für den September). Die Berichtssaison setzt sich weiter fort und so stehen auch am Donnerstag wieder einer Reihe von Unternehmensberichte zur Bewertung an. Unter anderem werden Quartalszahlen von Ericsson (DE) und von den US-Konzernen Morgan Stanley, Honeywell International, Union Pacific, BB&T, SunTrust Banks, M&T Bank und KeyCorp erwartet.
Ausblick DAX
Die asiatisch-pazifischen Aktienmärkte tendierten am Morgen noch uneinheitlich, während die US-Futures durchweg im roten Bereich lagen. Die ersten DAX-Indikationen lagen bei 12.662 Punkten.
Zur Charttechnik: Der Deutsche Aktienindex schloss am Mittwoch via Xetra mit einem Kursgewinn von 0,32 Prozent bei 12.670,11 Punkten. Ausgehend vom Rekordhoch des 23. Januar 2018 bei 13.596,89 Punkten bis zum langfristigen Verlaufstief des 27. Dezember 2018 bei 10.279,20 Punkten, wären die nächsten übergeordneten Auf- und Abwärtssequenzen näher abzuleiten. Die Widerstände kämen bei 12.814/13.219 und 13.597 Punkten in Betracht. Die Unterstützungen wären bei 12.330/11.938 und 11.547 Punkten auszumachen.
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