Marktüberblick

Wie gewonnen, so zerronnen könnte man beinahe sagen, wenn man die Achterbahnfahrt der letzten Tage zusammenfasst. Am Donnerstag jedenfalls neutralisierte der Deutsche Aktienindex seine Vortagesgewinne leider wieder. Zum Xetra-Handelsende notierte der DAX mit einem Kursverlust von 1,51 Prozent und 11.944,72 Punkten. Das Handelsvolumen via Xetra und Börse Frankfurt betrug rund 5,84 Milliarden Euro. Der EuroStoxx50 ging mit einem Verlust von 1,67 Prozent und 3.363,58 Punkten aus dem Handel. Besonders bitter erwischte es am Donnerstag die Aktionäre des DAX-Konzerns Continental. Die Conti-Papiere legten via Xetra eine Bruchlandung hin und fielen bis zum Handelsende um 12,36 Prozent auf 84,36 Euro. Ein Milliardenverlust in 2019 und eine Dividendenkürzung für 2020 waren aber nicht der Grund allein für den Kurseinbruch, vielmehr schockte der Ausblick. Man muss nicht lange 1 und 1 zusammenzählen. Der globale Einbruch des Automobilmarktes, der Wandel hin zur Elektromobilität und dann auch noch die Corona-Virus-Epidemie schlugen bei Conti voll ins Kontor. In den nächsten Wochen wird Conti da nicht mehr allein auf weiter Flur stehen, denn man kann von zusätzlich schlechten Nachrichten anderer DAX-Konzernen (nicht nur im Automobilbereich wie die donnerstäglichen zahlen von Henkel zeigten) rechnen. Auch an der Wall Street gab es einmal mehr herbe Verluste. Die drei führenden US-Leitindizes Dow Jones, NASDAQ100 du S&P500 wiesen durchweg nur starke Abgaben auf. Mit einem Minus von 3,58 Prozent und einem Schlussstand von 26.121,28 Punkten verlor der Dow Jones am heftigsten.

Am heutigen Freitag steht das volkswirtschaftliche Highlight schnell fest, denn um 14:30 Uhr werden die US-Arbeitsmarktdaten für den Monat Februar veröffentlicht. Sollten die Konsensschätzungen von rund 178.000 neuen Stellen noch unterboten werden, so könnte dies den angeschlagenen US-Aktienmarkt (und damit die restlichen asiatischen und europäischen Indizes) zusätzlich belasten. Die Experten der US-Großbank Wells Fargo gehen jedoch gemäß ihres vom 04. März datierenden Ausblicks von einem Stellenzuwachs ex Agrar von 200.000 aus. Man sehe keine erheblichen Auswirkungen aufgrund des Corona-Virus in Bezug auf die Einstellungspolitik der US-Firmen. Die US-Arbeitslosenquote könnte auf 3,5 Prozent absinken und sich damit weiterhin auf einem der tiefsten Stände seit über 50 Jahren befinden. Die besonders interessante Kennziffer wird die der Lohninflation sein. Die Lohninflation im Februar könnte ein Plus von 0,3 Prozent aufweisen. Das wirft besonders im Zusammenhang mit den jüngsten Fed-Zinssenkungen und sogar noch mitunter möglichen weiteren Zinssenkungen Fragen auf, denn auf diese Weise würde man eine Geldentwertung billigend in Kauf nehmen und eigentlich dem Fed-Mandat nicht zu 100 Prozent mehr nachkommen. Man darf gespannt sein, inwieweit die Fed auf ihrer nächsten Sitzung dazu Stellung bezieht. Weitere Meldungen gilt es natürlich auch nicht unter den Tisch fallen zu lassen. Am Morgen um 08:00 Uhr wurde bereits der deutsche Auftragseingang der Industrie im Januar publiziert und um 0845 Uhr die französische Handels- und Leistungsbilanz für den Januar. Ferner stehen um 16:00 Uhr die US-Lagerbestände des Großhandels für den Januar und um 21:00 Uhr die US-Verbraucherkredite für den Januar zur Bewertung an. Von der Unternehmensseite bleibt der Handelskalender dünn besäht – lediglich die Jahreszahlen des EuroStoxx50-Konzerns EssilorLuxottica stehen zur Veröffentlichung an.

Ausblick DAX

Die asiatisch-pazifischen Aktienmärkte und auch die US-Futures wiesen am Morgen mehrheitlich starke Kursverluste auf. Der japanische Nikkei225 und auch der Hang Seng brachen zum Beispiel über 2 Prozent ein. Die ersten DAX-Indikationen lagen bei 11.715 Punkten.

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Zur Charttechnik: Der Deutsche Aktienindex schloss am Donnerstag via Xetra mit einem Kursverlust von 1,51 Prozent bei 11.944,72 Punkten in Frankfurt aus dem Handel. Ausgehend vom letzten Verlaufstief des 02. März 2020 bei 11.624,63 Punkten bis zum jüngsten Zwischenhoch des 03. März 2020 bei 12.272,99 Punkten, wären die nächsten Ziele auf der Ober- und Unterseite näher zu ermitteln. Die Widerstände wären bei den Marken von 12.025/12.120/12.273 Punkten, sowie bei den Projektionen zur Oberseite von 12.367/12.426/12.521 und 12.574 Punkten auszumachen. Die Unterstützungen kämen bei 11.872/11.777 und 11.624 Punkten, sowie bei den Projektionen zur Unterseite von 11.529/11.472/11.376 und 11.224 Punkten in Betracht.

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