Marktüberblick

Der Deutsche Aktienindex konnte sich am Donnerstag sichtlich stabilisieren und ging mit einem Kursgewinn von 2,00 Prozent bei 8.610,43 Punkten via Xetra aus dem Handel. Das Handelsvolumen via Xetra und Börse Frankfurt betrug rund 6,43 Milliarden Euro. Auch die restlichen umsatzstarken europäischen Indizes konnten durchweg zulegen. Die Leitindizes in London, Mailand, Madrid, Paris und Zürich konnten satte Kursgewinne verbuchen. Am stärksten legte der Züricher SMI zu, der um 5,32 Prozent auf 8.782,24 Punkte emporschoss. Der EuroStoxx50 stieg um 2,86 Prozent auf 2.454,08 Zähler. In den Zeiten der massiven Verbreitung des Corona-Virus überschlugen sich auch am Donnerstag die Wirtschaftsdaten zuhauf. Von der volkswirtschaftlichen Datenfront wurden ähnlich der desaströsen ZEW-Zahlen vom Dienstag nun auch ultraschlechte ifo-Daten publiziert. Der vom Münchener ifo-Institut ausgegebene ifo-Geschäftsklimaindex für den Monat März stürzte mit einem Wert von 87,7 Punkten auf den tiefsten Stand seit August 2009. Der Index fiel vom Februar-Wert von 96,0 Punkten folglich um 8,3 Punkte. Dies war der stärkste Rückgang seit 1991 und demnach seit der Wiedervereinigung Deutschlands. Die Stimmung in den Führungsetagen der deutschen Wirtschaft ist somit vollends „im Eimer“. Der Chef des ifo-Institutes Clemens Fuest sprach davon, dass die deutsche Wirtschaft in die Rezession stürzt. Je nach den Szenarien gehen die ifo-Experten bei einem halbwegs glimpflich verlaufenden Corona-Szenario von einem Schrumpfen der Wirtschaft von etwa 1,5 Prozent aus. Sollten jedoch größere und zeitlich ausgedehntere Produktionseinschränkungen notwendig werden, so würde das deutsche BIP gar bis zu 6 Prozent fallen. Unterdessen unterhielt die Corona-Virus-Task-Force von US-Präsident Trump in Washington eine weitere Pressekonferenz ab. Neben allen angesprochenen Themenbereichen war vor allem der Teil von erhöhtem Interesse (auch der US-Medien), in dem es über eine möglicherweise erfolgsversprechende Behandlung von Covid-19 ging. Die US-Behörde FDA gab an, dass derzeit über 10.000 US-Wissenschaftler an einer Behandlung von Covid-19 arbeiten. Ein Medikament von Gilead Sciences mit dem Namen „Remdesivir“ scheint vielversprechend zu sein. An der Wall Street erholten sich die US-Indizes und schlossen allesamt mit Zugewinnen. Nachbörslich rutschten die Indizes aber wieder deutlicher ab.

Am heutigen Freitag wurden bereits um 08:00 Uhr die deutschen Erzeugerpreise für den Februar ausgewiesen. Im weiteren Verlauf des Vormittags werden um 10:00 Uhr die Leistungsbilanz für die Eurozone im Januar und um 10:30 Uhr die Februar-Nettofinanzierungsaufnahme für Großbritannien veröffentlicht. Aus den USA werden um 15:00 Uhr die Verkäufe bestehender Häuser für den Februar erwartet. Von der Unternehmensseite werden keine relevanten Quartalsberichte veröffentlicht.

Ausblick DAX

Die asiatisch-pazifischen Aktienmärkte und auch die US-Futures wiesen am Morgen allesamt Kursgewinne auf. Die ersten DAX-Indikationen lagen am Morgen bei 8.750 bis 8.810 Punkten.

flatex-dax-20032020.png

Zur Charttechnik: Der Deutsche Aktienindex ging am Donnerstag mit einem Kursgewinn von 2,00 Prozent bei 8.610,43 Punkten aus dem Xetra-Handel. Da der DAX das neueste Tief vom 16. März halten konnte, wäre weiterhin auf den bereits am Vortag hier herangezogenen Kursverlauf vom letzten Verlaufstief des 16. März 2020 bei 8.255,65 Punkten bis zum jüngsten Zwischenhoch des 17. März 2020 bei 9.145,93 Punkten abzustellen, um die nächsten Ziele auf der Ober- und Unterseite ermitteln zu können. Die Widerstände wären bei 8.701/8.806/8.936/9.146 Punkten, sowie bei den Projektionen zur Oberseite von 9.356/9.486/9.696 und 9.826 Punkten zu ermitteln. Die Unterstützungen kämen bei 8.596 und 8.256 Punkten, sowie bei den Projektionen zur Unterseite von 8.045/7.915/7.705/7.575 und 7.365 Punkten in Betracht.

Unsere Webinare auf /www.flatex.de/akademie/webinare/

DISCLAIMER: https://www.flatex.de/online-broker/unterseiten/rechtliches/disclaimer/