Marktüberblick

Die Aktienmärkte zündeten am Dienstag regelrecht wie eine Rakete. Der Deutsche Aktienindex schloss via Xetra mit einem bullenstarken Kursgewinn von 10,98 Prozent bei 9.700,57 Punkten. Damit sicherte sich der DAX im Vergleich zu den restlichen umsatzstarken europäischen Indizes aus London, Madrid, Mailand, Paris und Zürich auch die Pole Position. Das DAX-Handelsvolumen via Xetra und Börse Frankfurt betrug rund 7,27 Milliarden Euro. Der EuroStoxx50 konnte um 9,24 Prozent auf 2.715,11 Punkte zulegen. An der Wall Street legten die führenden US-Aktienindizes ebenfalls den Turbo ein und brachten enorme Kursgewinne durch den Schlussgong. Der Dow Jones legte mit 11,37 Prozent auf 20.704,91 Punkten am stärksten zu. Der Corona-Stimulus soll sich auf 2 Billionen US-Dollar belaufen. Was geschah im Verlauf des Vortages? Am Dienstag wurde eine Reihe von Einkaufsmanagerindizes für das Verarbeitende Gewerbe und den Dienstleistungssektor im März aus Frankreich, Deutschland, der Eurozone und auch aus den USA veröffentlicht. Besonders die Werte für den Dienstleistungssektor sahen durchweg desaströs aus. Noch nie seit der Aufzeichnung fiel die Geschäftsaktivität in der Eurozone so stark. Der Dienstleistungssektor in den USA für den März von Markit landete bei 38,1 Punkten, der des Verarbeitenden Gewerbes bei 49,2 Punkten. Der Markit Composite (Gesamt) fiel auf den schlechtesten Wert seit August 2009 zurück und indizierte damit den stärksten Einbruch der US-Wirtschaft seit einem Jahrzehnt. Den Aussagen des Experten von IHS Markit Williamson, befindet sich die US-Wirtschaft bereits in einer sich wohl noch sukzessive vertiefenden Rezession. Williamson geht aufgrund der katastrophalen Einkaufsmanagerdaten von einem BIP-Rückgang von etwa 5 Prozent aus und sieht für das zweite Quartal sogar noch eine Verschärfung der Situation. Doch das sind Dinge, die der Markt bereits zu einem sehr hohen Anteil schon eingepreist haben könnte (gemäß der Dow-Theorie: Die Marktbewegung diskontiert alles). Schließlich fiel allein der Dow Jones von beinahe 30.000 Punkten auf jüngst deutlich unter 19.000 Punkte zurück. An den Börsen wird ja bekanntlich die Zukunft gehandelt und diese Zukunft folgte am „Turn-around-Tuesday“ einmal mehr der Welt des schier endlosen und billigen Geldes der Zentralbanken und nun auch der Regierungen. Es wirkt wahrhaftig wie ein Dogma namens „Tina“ (There is no Alternative). Und tatsächlich gäbe es zu den derzeitigen Zentralbank- und Regierungsmaßnahmen nur einen schrecklichen, anderen Weg, nämlich den Markt komplett abschmieren zu lassen, Massenarbeitslosigkeit zu riskieren und mitunter könnte sogar einen Systemcrash daraus resultieren. Folglich tatsächlich: TINA!

Am heutigen Mittwoch wird um 10:00 Uhr der ifo-Geschäftsklimaindex für Deutschland für den Monat März zur Veröffentlichung anstehen. Im Anschluss werden aus Großbritannien die Einzelhandels-, Erzeuger- und Verbraucherpreise für den Monat Februar und der DCLG-Hauspreisindex für den Januar ausgewiesen. Aus den USA steht um 13:30 Uhr der Auftragseingang langlebiger Güter für den Februar zur Marktbewertung an. Um 14:00 Uhr folgt noch der US-Hauspreisindex für den Januar und gleichzeitig der SNB-Quartalsbericht und um 15:30 Uhr schließlich die wöchentlichen EIA-Rohöllagerbestandsdaten. Am Morgen gab es schon Jahreszahlen von Deutsche Wohnen, E.ON, HHLA und Zooplus. Ferner werden noch Quartalsberichte, zum Beispiel von Paychex und Micron Technology erwartet.

Ausblick DAX

Die asiatisch-pazifischen Aktienmärkte setzten am Mittwoch ihre enorme Aufwärtsbewegung fort. Der in den USA verabschiedete 2-Billionen-US-Dollar-Stimulus hat daran wohl den höchsten Anteil. Der japanische Nikkei225 konnte sogar mit über acht Prozent und der australische ASX200 um über fünf Prozent zulegen. Die US-Futures notierten kurz vor dem Ende der asiatischen Handelszeit überwiegend mit Kursverlusten. Die ersten DAX-Indikationen lagen am Morgen bei 9.790 Punkten.

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Zur Charttechnik: Der Deutsche Aktienindex schoss am Dienstag regelrecht nordwärts und ging mit einem Kursgewinn von 10,98 Prozent bei 9.700,57 Punkten via Xetra aus dem Handel. Ausgehend vom Rekordhoch des 17. Februar 2020 bei 13.795,24 Punkten bis zum jüngsten Verlaufstief des 16. März 2020 bei 8.255,65 Punkten, wären die nächsten übergeordneten Ziele auf der Ober- und Unterseite zu ermitteln. Die Widerstände wären bei den Marken von 10.372/11.025 und 11.679 Punkten auszumachen. Die Unterstützungen kämen bei 9.563/9.064 und 8.256 Punkten in Betracht.

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