Marktüberblick
Der Deutschen Aktienindex legte am Mittwoch kräftig den Rückwärtsgang ein und rutschte um 3,90 Prozent auf 10.279,75 Punkte via Xetra abwärts. Das Handelsvolumen via Xetra und Börse Frankfurt betrug rund 4,80 Milliarden Euro. Auch die restlichen umsatzstarken europäischen Leitindizes in London, Madrid, Mailand, Paris und Zürich wiesen starke Abgaben auf. Der italienische Leitindex FTSE MIB sank mit 4,78 Prozent auf 16.719,07 Punkte und damit am stärksten. Der EuroStoxx50 verlor um 3,74 Prozent auf 2.808,54 Punkte. Auch an der Wall Street hieß es „Land unter“ und die Kurstafeln färbten sich durchweg rot. Die führenden US-Indizes Dow Jones, NASDAQ100 und S&P500 verloren kräftig. Die Berichtssaison fiel für die Bankenlandschaft überwiegend schlecht aus, die US-Finanzunternehmen, wie Charles Schwab, Bank of America und auch Goldman Sachs wiesen durchweg schwache Zahlen aus und überraschten negativ. Lediglich die Citigroup konnte mit einem Gewinn je Aktie von 1,05 US-Dollar je Aktie bei einem Umsatz von 20,7 Milliarden US-Dollar die Erwartungen der Analystenschar übertreffen. Die Stimmung kippte am Mittwoch aber besonders aufgrund der katastrophalen, immens negativ überraschenden, volkswirtschaftlichen Daten aus den USA. In erster Linie schockierte der Einzelhandelsumsatz der USA für den März, der sogar die ultratrübe Prognose von einem Minus von 8,0 Prozent noch mit einem Minus von 8,7 Prozent übertraf. Der US-Verbraucher ist die tragende Säule der US-Wirtschaft und steht für rund zwei Drittel des US-BIPs, fällt dieser – bedingt durch die Corona-Krise- länger aus oder konsumiert drastisch weniger, so trifft dies die US-Gesamtwirtschaft enorm. Aufgrund des „lock-down“ in den USA erwischte es logischerweise auch die Industrie. Die US-Industrieproduktion fiel ebenso stärker als es die Prognosen mit einem Minus von 3,5 Prozent vermuten ließen, nämlich sogar um 5,4 Prozent. Die Corona-Krise hat die größte Volkswirtschat der Welt somit eindeutig im Würgegriff und das macht sich ja bereits seit einigen Wochen beängstigend schnell am US-Arbeitsmarkt bemerkbar. Im März-Arbeitsmarktbericht (NFP-Daten) wurde noch ein Stellenabbau von 177.000 Stellen und eine Arbeitslosenrate von 4,4 Prozent publiziert. Der April-Bericht wird der Horror, denn in den letzten drei Wochen rauschte die Anzahl der Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe auf 16,8 Millionen hinauf und am heutigen Donnerstag könnten nochmals mindestens 5 Millionen Anträge hinzukommen. Insgesamt könnte die US-Arbeitslosenrate auf diese Weise im April auf deutlich über 20 Prozent ansteigen. Der US-Konsum hat demnach ein mehr als nur gravierendes Problem.
Am heutigen Donnerstag wurden bereits um 08:00 Uhr deutsche Verbraucher- und Großhandelspreise für den März veröffentlicht. Die Industrieproduktion für die Eurozone im Februar wird um 11:00 Uhr erwartet und am Nachmittag werden aus den USA um 14:30 Uhr die Baubeginne und Baugenehmigungen für den März ausgewiesen. Zeitgleich stehen der Philadelphia Fed Index für den April und die Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe (auf Wochenbasis) auf der Agenda. Die Berichtssaison setzt sich fort. Unter anderem publizieren die US-Konzerne BNY Mellon, Morgan Stanley, Abbot Laboratories, BlackRock, KeyCorp, Home Bancshares und Intuitive Surgical ihre aktuellsten Quartalsergebnisse.
Ausblick DAX
Die asiatisch-pazifischen Aktienmärkte wiesen am Morgen mehrheitlich Kursverluste auf. Auch die US-Futures notierten kurz vor dem Ende der asiatischen Handelszeit durchweg mit Abschlägen. Die ersten DAX-Indikationen lagen am Morgen bei 10.295 Punkten.
Zur Charttechnik: Der Deutsche Aktienindex schloss am Mittwoch via Xetra mit einem hohen Kursverlust von 3,90 Prozent bei 10.279,76 Punkten. Ausgehend vom letzten übergeordneten Verlaufstief vom 16. März 2020 bei 8.255,65 Punkten bis zum jüngsten Zwischenhoch des 14. April 2020 bei 10.820,17 Punkten, wären die nächsten Ziele auf der Ober- und Unterseite abzuleiten. Die Widerstände wären bei 10.820 Punkten, sowie bei den Projektionen zur Oberseite von 11.195 und 11.426 Punkten auszumachen. Die Unterstützungen kämen bei den Marken von 9.840/9.538/9.236 und 8.861 Punkten in Betracht. Auf der Unterseite wäre die nächste offene Kurslücke bei 10.097,24 Punkten geschlossen. Diese Marke könnte somit ein zusätzliches Ziel der Bären darstellen.
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Long: DE000MF1JT22 Morgan Stanley Faktor 2 DAX
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Short: DE000MF1JU11 Morgan Stanley Faktor 2 DAX
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