Marktüberblick

Der Deutsche Aktienindex ging am Donnerstag via Xetra mit einem leichten Kursverlust von 0,45 Prozent bei 12.430,56 Punkten aus dem Handel. Das Handelsvolumen betrug 5,96 Milliarden Euro. Das Handelsvolumen bleibt damit beinahe in Reichweite des Vortages, doch diesmal ging es leicht abwärts. Es könnte sich in Bezug auf den Mittwoch um ein „buy the rumor“ und am Donnerstag größtenteils um ein „sell the fact“ gehandelt haben, wenn man den deutschen Stimulus in Höhe von 130 Milliarde Euro näher mit in die Rechnung einbezieht. Dieser Stimulus der deutschen Bundesregierung wurde erst am Mittwoch nach 22:00 Uhr offiziell bekannt. Das sogenannte „Konjunktur- und Krisenbewältigungsprogramm“ soll die deutsche Wirtschaft unterstützen und fördern, Arbeitsplätze sichern helfen und vieles mehr, aber auch Familien finanziell unter die Arme greifen. Die Analysten der Deutschen Bank erläuterten in ihrem jüngsten Bericht zu diesem Stimulus, dass dieser augenscheinlich dem Wert von 3,9 Prozent des deutschen BIP aus dem Jahr 2019 entspräche und damit auch oberhalb der zunächst erwarteten Spanne von 80 bis 100 Milliarden läge. Doch die 25 Milliarden Euro an Finanzierungshilfen für Unternehmen sollen den Analysten der Deutschen Bank nach aus Mitteln von bis dato ungenutzten, bereits existierenden, Programmen stammen. Somit folgern die Experten handele es sich eigentlich nur um ein 105-Milliarden-Stimulus. Ein recht schneller und impulsiver Effekt für den Konsum dürfte in der Senkung der Mehrwertsteuer bestehen, die schon vom 01. Juli 2020 auf 16 Prozent abgesenkt wird, aber nur bis zum Jahresende gelten wird. Blickt man auf die restlichen umsatzstarken europäischen Indizes in London, Madrid, Mailand, Paris und Zürich, so waren allesamt Kursverluste zu registrieren. Der EuroStoxx50 beendete den Handelstag mit einem Minus von 0,24 Prozent bei 3.261,67 Zählern. Die EZB hatte am Donnerstag wie erwartet nicht an der Zinsschraube gedreht, doch das PEPP-Programm um weitere 600 Milliarden Euro aufgestockt. Allein das PEPP-Programm hat nun ein Volumen von 1,35 Billionen Euro. Aus den USA wurden die Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe der Vorwoche ausgewiesen. Insgesamt 1,877 Millionen US-Amerikaner beantragen Arbeitslosenhilfe. Die Konsensschätzungen gingen von 1,775 Millionen aus. Die fortgesetzten Anträge beliefen sich auf katastrophale 21,5 Millionen. An der Wall Street konnte sich nur der Dow Jones minimal im grünen Bereich halten. Der NASDAQ100 drehte nach dem Erreichen eines neuen Allzeithochs von 9.741,97 Punkten wieder gen Süden ab und schloss mit einem Minus von 0,77 Prozent bei 9.629,66 Punkten.

Am heutigen Freitag wurde bereits um 08:00 Uhr der deutsche Auftragseingang der Industrie für den April publiziert. Das Highlight des Handelstages werden die US-Arbeitsmarktdaten für den Monat Mai sein, die um 14:30 Uhr zur Veröffentlichung anstehen. Die Analysten gingen zum Wochenbeginn von einer Arbeitslosenquote von 19,7 Prozent aus und 8,0 Millionen verlorenen Stellen im Mai.

Ausblick DAX

Die asiatisch-pazifischen Aktienmärkte wiesen mehrheitlich Kursgewinne auf. Auch die US-Futures notierten kurz vor dem Ende der asiatischen Handelszeit durchweg mit Zugewinnen. Die ersten DAX-Indikationen lagen am Morgen bei 12.530 Punkten. Der DAX könnte damit deutlich fester starten.

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Zur Charttechnik: Der Deutsche Aktienindex schloss am Donnerstag via Xetra mit einem Kursverlust von 0,45 Prozent bei 12.430,56 Punkten. Weiterhin hat der übergeordnete Kursverlauf seine Geltung nicht verloren. Ausgehend vom Kursverlauf vom Rekordhoch des 17. Februar 2020 bei 13.795,24 Punkten bis zum übergeordneten Verlaufstief des 16. März 2020 bei 8.255,65 Punkten, wären die nächsten Widerstände bei 12.488/12.986 und 13.795 Punkten auszumachen. Die Unterstützungen kämen bei den Marken von 11.679/11.025 und 10.372 Punkten in Betracht. Die beiden noch offenstehenden Kurslücken wären jeweils bei den Marken von 12.055,57 und 11.729,98 Punkten (jeweils die untere Kurslückenkante) geschlossen.

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