EUR-USD bleibt anfällig für plötzliche Stimmungsumschwünge

EUR-USD richtungslos Richtung Fed

Die letzten Tage sind für EUR-USD-Händler wirklich etwas doof gelaufen. Da glaubte der Devisenmarkt nach Fed Gouverneur Jay Powells Rede vergangene Woche jetzt endlich Durchblick zu haben und den Blick auf das Ende des Fed-Zinserhöhungszyklus richten zu können, da machte der starke Arbeitsmarktbericht ihm einen Strich durch die Rechnung.

Seit dem hält die Unsicherheit an, ob die Fed im Kampf gegen die Inflation vom Sturmangriff in den Stellungskampf wechseln kann. Entsprechend anfällig bleibt EUR-USD vorerst für plötzliche Stimmungsumschwünge, wobei nicht zu erwarten ist, dass sich an einem Daten-armen Tag wie heute eine klare Richtung herauskristallisieren wird. Der Schwebezustand der vergangenen Tage wird wohl weiter anhalten.

Klarheit werden wir erst nach der FOMC-Sitzung in einer Woche haben. Basisszenario am Markt ist weiterhin, dass die Fed ihr Zinserhöhungstempo verlangsamt und der Devisenmarkt dann eine Feiertagspause einlegen kann. Je stärker die Daten bis dahin (Produzentenpreise und Inflationserwartungen am Freitag, sowie Verbraucherpreise nächste Woche Dienstag) ausfallen, desto größter das Risiko, dass der Devisenmarkt diese Einschätzung noch einmal überdenken muss.

Das könnte EUR-USD im Laufe der kommenden Woche noch einmal einen Rückschlag versetzen. Für eine fundamentalere Anpassung der Markterwartungen werden die Devisenhändler jedoch sicherlich die Zinsentscheidung und die neuen Prognosen der Fed abwarten.

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BoJ unterstützt JPY-Bären

Bank of Japan Board Mitglied Toyoaki Nakamura hat heute mal wieder die JPY-Bären (also auch uns) bestärkt. Die BoJ müsse die geldpolitische Lockerung hartnäckig fortsetzen, sagte er seinem Rede-Text zufolge. Dabei verwies er darauf, dass die Inflation in Japan noch nicht auf die Löhne durchschlüge und dementsprechend die nächste Lohnrunde im Frühling genau im Auge behalten werden müsse.

Damit könnte alles zur Timing-Frage werden. Denn selbst wenn sich Lohnsteigerungen abzeichnen, dürften diese angesichts einer Kerninflationsrate (ohne Energie und frische Nahrungsmittel) um 2,5% verhalten ausfallen.

Gleichzeitig rechnen wir im kommenden Jahr weltweit mit fallenden Inflationsraten aufgrund nachlassender Sondereffekte und strafferer Geldpolitik. Und auch der wieder stärkere Yen dürfte den Inflationsdruck dämpfen. Und genau dann soll die BoJ ihre ultra-expansive Geldpolitik aufgeben?

Wir bleiben vorerst dabei, dass in einem derartigen Umfeld kein signifikanter Umschwung der japanischen Geldpolitik zu erwarten wäre und sehen den JPY deshalb nur mit begrenztem Aufwertungspotenzial.

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Wieviel liefert die Bank of Canada heute und was kommt noch?

Mit Spannung wird heute die letzte Sitzung der Bank of Canada (BoC) in diesem Jahr erwartet. Neben dem Ausmaß der Zinshöhung – nochmal 50 oder doch nur 25 Basispunkte – dürften Signale zum Zinsausblick interessieren, vor allem Hinweise auf ein Ende des Zinszyklus, sowie die zugrundeliegenden Wachstums- und Inflationsprognosen.

Während am Markt trotz der robusten Arbeitsmarktdaten vom letzten Freitag weiterhin eher ein kleiner Zinsschritt von 25 Basispunkten eingepreist scheint, sind die von Bloomberg befragten Analysten mit 16:17 weiter gespalten.

Für einen großen Schritt spricht die hartnäckige Inflation, die jüngsten Arbeitsmarktdaten sowie die besser als erwarteten Daten zum Wachstum im zweiten Quartal.

Der Markt scheint hier mit Blick auf die verhalteneren Zinserhöhungserwartungen eher hindurchzuschauen. Möglicherweise ist die Unsicherheit über eine bevorstehende Rezession ein Bremsfaktor. Die OIS-basierten Zinserwartungen signalisieren, dass der Markt den Zinshochpunkt bei 4,4% sieht und ab 2024 wieder mit Zinssenkungen rechnet.

Ob der Loonie von mit einem großen Zinsschritt profitieren würde, ist eher fraglich. Immerhin konnte er bereits von den jüngsten Arbeitsmarktdaten eher nicht profitieren. Im Zuge eines fallenden Ölpreises musste er Verluste gegenüber dem USD hinnehmen.

Es dürfte mehr erfordern als einen großen Zinsschritt, um die Zinserhöhungserwartungen am Markt wieder zu befeuern. Die BoC müsste wohl gleichzeitig signalisieren, dass gegen die Inflationsrisiken noch mehr zu tun bleibt, das Ende des Zinszyklus also weiter nicht in Sicht ist, und ihre Prognosen entsprechend anpassen.

Die Kombination aus einem kleinen Zinsschritt und einem wenig falkenhaften Beiwerk aus Statement und Prognosen könnte eher zu Enttäuschung führen und damit zu weiteren CAD-Verlusten.

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