Was ist Fibonacci Retracement? 

In der Welt des Tradings und des Investierens gibt es verschiedene Methoden und Techniken, die Anleger verwenden, um zukünftige Preisbewegungen vorherzusagen. Ein solches beliebtes und weitverbreitetes Instrument der technischen Analyse ist das „Fibonacci Retracement“, wobei „retracement“ am ehesten mit „Rückverfolgung“ übersetzt werden kann.

Das Fibonacci Retracement basiert auf der Fibonacci-Sequenz, einer Zahlenreihe, bei der jede Zahl die Summe der beiden vorangegangenen ist und die in der Regel mit 0 und 1 beginnt. 

Diese Zahlenfolge wurde der westlichen Welt (den antiken Griechen und auch in Indien war sie schon lange bekannt) im „Liber Abaci“ vorgestellt, einem Mathematikbuch, das von Leonardo von Pisa – der auch als Fibonacci bekannt ist – im Jahr 1202 geschrieben wurde. 

Die Fibonacci-Sequenz sieht wie folgt aus:

0, 1, 1, 2, 3, 5, 8, 13, 21, 34, 55, 89, 144, 233, 377 … bis unendlich.

Das wirklich Spannende dabei: Die Fibonacci-Zahlenfolge ist ein großartiges Beispiel dafür, dass Mathematik letztlich die Magie des Universums widerspiegelt. Zum einen beschreibt die Fibonaccifolge zahlreiche Wachstumsvorgänge in der Natur, zum Beispiel die Entwicklung einer Kaninchenpopulation. Auch sind Fruchtstände oder Blätter vieler Pflanzen in Spiralen angeordnet, deren Anzahl den Fibonacci-Zahlen entsprechen.

Außerdem besteht eine enge Beziehung zwischen der Fibonacci-Sequenz und dem sogenannten Goldenen Schnitt, der auch als proportio divina, die „göttliche Proportion“ bekannt ist. 

Faszinierenderweise ist es nun so: Je weiter man in der Fibonacci-Folge voranschreitet, desto mehr nähert sich der Quotient aufeinanderfolgender Fibonacci-Zahlen dem Goldenen Schnitt (zum Beispiel: 13:8 ≈ 1,6250; 21:13 ≈ 1,6154; 34:21 ≈ 1,6190; 55:34 ≈ 1,6176; etc.). Die Näherung ist zudem alternierend, die Quotienten sind also abwechselnd kleiner und größer.

Welche Bedeutung hat all das nun aber in der Welt des Tradings? Das ist gar nicht so einfach zu sagen. Aber die Beobachtung der Märkte zeigt, dass aus unbekannten Gründen diese Fibonacci-Verhältnisse an der Börse eine Rolle zu spielen scheinen, genau wie in der Natur auch. 

Man kann schließlich auch nicht genau erklären, was der Goldene Schnitt in einem Schneckenhaus zu suchen hat. Es bleibt ein mystisches Element. Daher auch die alte Bezeichnung „göttliche“ Proportion.

Jedenfalls werden Fibonacci Retracements sowohl von zahlreichen Privatanlegern als auch professionellen Händlern verwendet, um potenzielle Umkehrpunkte auf dem Markt zu erkennen. Das Fibonacci Retracement ist also eine Methode zur Bestimmung der potenziellen Widerstands- und Unterstützungsniveaus eines Marktpreises.

Die üblichen Fibonacci-Verhältnisse, die in der technischen Analyse Verwendung finden, sind: 

  • 23,6%, 
  • 38,2%, 
  • 50%, 
  • 61,8% und 
  • 100% (siehe nächster Absatz)

Die Prozentsätze sind direkt von der Fibonacci-Sequenz abgeleitet, wobei 50% und 100% keine eigentlichen Fibonacci-Werte sind, sondern der Orientierung dienen. Sie werden folgendermaßen berechnet: 

  • den zentralen Fibonacci-Quotienten von 61,8 % (der dem Goldenen Schnitt entspricht) erhält man annäherungsweise, indem man eine Zahl in der Sequenz durch die nächste rechts von ihr dividiert, 
  • 38,2% durch Division mit der Zahl zwei Stellen rechts davon, 
  • 23,6 % durch Division mit der Zahl drei Stellen nach rechts.

Mit Hilfe dieser Größen wird versucht, Unterstützungs- und Widerstandsebenen beziehungsweise potenzielle Umkehrpunkte auf einem Kurschart zu identifizieren. Wenn beispielsweise der Kurs einer Aktie deutlich steigt und dann wieder zurückgeht, schauen Investoren oft auf die Fibonacci Retracement-Levels, um zu sehen, wo der Kurs Unterstützung finden und möglicherweise wieder ansteigen könnte.

Darum sollten Sie Fibonacci Trading betreiben 

Fibonacci Retracements sind aus mehreren Gründen ein wertvolles Instrument für Privatanleger:

  1. Identifizierung potenzieller Umkehrpunkte: Für Privatanleger ist es oft schwierig, die besten Einstiegs- und Ausstiegspunkte für ihre Trades zu bestimmen. Fibonacci Retracements können dabei helfen, indem sie Niveaus identifizieren, an denen der Kurs wahrscheinlich Unterstützung oder Widerstand findet und möglicherweise die Richtung umkehrt.
  2. Risikomanagement: Ein angemessenes Risikomanagement ist für jeden Anleger von entscheidender Bedeutung. Fibonacci Retracements können bei der Anwendung zentraler Risikomanagement-Tools helfen, indem sie bei der Festlegung von Stop-Loss- und Take-Profit-Niveaus unterstützen. So könnte ein Anleger beispielsweise einen Stop-Loss-Auftrag knapp unterhalb eines Fibonacci-Support-Levels oder einen Take-Profit-Auftrag in der Nähe eines Fibonacci-Widerstands-Levels erteilen.
  3. Einfach und benutzerfreundlich: Das Fibonacci Retracement-Tool lässt sich problemlos auf jeden Preischart anwenden, und die von ihm identifizierten Niveaus sind leicht zu verstehen. Dadurch ist es auch für Privatanleger zugänglich, selbst für solche mit begrenzter Erfahrung in der technischen Analyse.
  4. Weit verbreitet: Fibonacci Retracements werden von Händlern und Anlegern aller Ebenen, auch von Profis, häufig verwendet. Diese allgegenwärtige Verwendung kann manchmal zu einer sich selbst erfüllenden Prophezeiung führen, bei der der Kurs auf ein Fibonacci-Niveau reagiert, nur weil es sehr viele Trader gleichzeitig beobachten und darauf basierende Handelsentscheidungen treffen. Ist das der Fall, dann würde sich die vom Fibonacci-Trader erwartete Kursentwicklung sogar verstärken und die potenziellen Gewinne so steigern.
  5. Anwendbar auf jeden Zeitrahmen: Fibonacci Retracements können auf jeden Zeitrahmen angewendet werden, von Minuten bis zu Jahren, was sie zu einem vielseitigen Werkzeug für alle Arten von Händlern macht, egal ob Sie ein Daytrader, Swingtrader oder langfristiger Investor sind.
  6. Komplementäres Werkzeug: Fibonacci Retracements können in Verbindung mit anderen technischen Analysewerkzeugen und Indikatoren verwendet werden, um eine robustere Handelsstrategie zu entwickeln. Beispielsweise kann die Kombination von Fibonacci-Levels mit gleitenden Durchschnitten oder Momentum-Indikatoren mehr Bestätigung für potenzielle Umkehrpunkte liefern.

 

Fibonacci Retracement richtig anwenden 

Mit modernen Trading Plattformen wie der xStation 5 ist eine händische Berechnung von Fibonacci Retracement Levels nicht notwendig – das übernimmt die Software.

Dieser Abschnitt erklärt wichtige Fibonacci-Tools und zeigt in Screenshots, wie diese in der xStation 5 richtig angewendet werden. Der besseren Übersichtlichkeit halber wurde für diese erklärenden Abschnitte die Darstellung in Liniencharts gewählt. 

In echten Trading Situationen sollten Sie allerdings auf Kerzencharts umsteigen und Hoch- sowie Tiefpunkte an den Dochten der Kerzen setzen, um so auch die Intra-Day Extreme mit in Ihre Analyse einzubeziehen.

Außerdem sollten Sie Folgendes beachten: Um die gewonnenen Erkenntnisse zusätzlich zu untermauern, suchen Trader oft nach dem Zusammenspiel von Fibonacci Retracements und anderen technischen Indikatoren wie gleitenden Durchschnitten oder Trendlinien. Wenn mehrere Tools dasselbe Preisniveau als signifikant einstufen, könnte dies die Annahme untermauern, dass dieses Niveau ein potenzieller Wendepunkt ist.

Die folgenden Anwendungsfälle der Fibonacci Retracements stehen in der xStation 5 zur Verfügung, wenn Sie im Chartfenster auf das entsprechende Icon klicken:

Fibonacci Retracements: Auswahl in der xStation 5

Fibonacci-Folge

Das ist der klassische Anwendungsfall: In einem Aufwärtstrend warten Händler darauf, dass der Kurs auf ein Fibonacci Retracement-Level zurückfällt, bevor sie eine Long-Position eingehen. 

Umgekehrt warten Händler in einem Abwärtstrend auf einen Anstieg auf ein Fibonacci Retracement-Level, bevor sie eine Short-Position eingehen. Die Idee ist, zu einem guten Preis in den Handel einzusteigen, bevor der Trend seine ursprüngliche Richtung wieder einnimmt.

Fibonacci Retracement: Fibonacci Folge


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