Starker Konsum keine Stütze für den Dollar?

Das schwächere Wachstum der US-Produzentenpreise im Oktober gab den US-Dollar-Bären gestern weiteres Futter, was EUR-USD zumindest kurzzeitig in Reichweite der 1,05-Marke brachte. Heute könnte es jedoch zur Abwechslung mal etwas Unterstützung vonseiten der Konjunkturseite für die US-Währung geben. So rechnen unsere Volkswirte mit einem ordentlichen Plus (gegenüber Vormonat) bei den Einzelhandelsumsätzen für Oktober, was zeigen würde, dass sich die US-Haushalte ihre Kauflaune noch nicht durch die Zinserhöhungen der Fed haben verderben lassen. Das wiederum gibt der Notenbank Spielraum für eine weitere Straffung ihrer Geldpolitik.

Allerdings: Die Daten müssten wohl schon außerordentlich stark ausfallen, um den Dollar nachhaltig zu stützen. So zeigte sich bereits nach dem jüngst durchaus robusten US-Arbeitsmarktbericht, dass der Markt nicht mehr so einfach zu beeindrucken ist. Zur Erinnerung: Trotz eines stärker als erwarteten Stellenaufbaus gab die US-Währung letztendlich nach.

Das mag verwundern. Denn eigentlich müsste man angesichts der falkenhaften Haltung der Fed erwarten, dass jegliches Indiz dafür, dass sich die Inflation als hartnäckiger erweist als erwartet, den Dollar stützt. Allerdings glaube ich, dass der Markt durchaus weitsichtiger ist. So dürfte ihm bewusst sein, dass die restriktive Geldpolitik geraume Zeit benötigt, um zu wirken. Auch unsere Volkswirte rechnen damit, dass das US-Wirtschaftswachstum erst im kommenden Jahr ins Negative dreht. Das wiederum heißt, dass eine zum aktuellen Zeitpunkt nur marginal bessere Wirtschaftsentwicklung noch nicht unbedingt bedeuten muss, dass die Zinserhöhungen verpuffen und somit eine aggressivere Gangart notwendig ist.

Jedoch: Man mag darüber diskutieren, ob eine solch gelassene Haltung gerechtfertigt ist, nicht zuletzt, da die als zuvor verlässlich erachteten volkswirtschaftlichen Zusammenhänge über das letzte Jahrzehnt freilich auf eine harte Probe gestellt wurden.

Produktidee: Faktor-Optionsscheine

WKN Typ Basiswert Merkmale
SN004F Long EUR/USD Faktor: 5
SF54F7 Short EUR/USD Faktor: -5
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Zuspitzung im Ukraine-Krieg?

EUR-USD gab gestern Abend deutlich nach, was mitunter auf Ängste vor einer Zuspitzung des Ukraine-Krieges zurückgeführt wurde nach der Meldung von mutmaßlichen russischen Raketeneinschlägen in Polen nahe der ukrainischen Grenze. Dabei würde ich aber die Marktreaktion weniger auf die “sichere Hafen”-Funktion des Dollars schieben, wie allseits zu lesen ist, sondern vielmehr darauf, dass die Eurozone, und damit der Euro, unter einer Zuspitzung stärker zu leiden hätte als die USA.

Klar, die EU hat bereits ein Embargo gegen eines der wichtigsten Exportgüter Russlands, nämlich Öl (und Ölprodukte), verhängt, welches im Dezember (bzw. Februar) in Kraft tritt. Allerdings ist Russland nicht nur wichtiger Exporteur von Energieprodukten, sondern auch anderer für die Wirtschaft essentielle Güter, die bislang noch nicht sanktioniert sind – etwa Industriemetalle. Rein aufgrund der geografischen Nähe ist der Handel Russlands mit Europa nun einmal intensiver als mit den USA, womit Handelsembargos auch die Wirtschaft Europas stärker belasten. Zum Teil mögen europäische Unternehmen bereits freiwillig damit begonnen haben, auf neue Lieferanten umzusteigen. Jedoch dürfte der Markt das Risiko sehen, dass es zu neuerlichen Lieferkettenproblemen kommt, sollten Importe aus Russland gänzlich ausbleiben.

Produktidee: BEST Turbo-Optionsscheine

WKN Typ Basiswert Merkmale
SQ2M4R Call EUR/USD Hebel: 14,4
SH5CMD Put EUR/USD Hebel: 14,4
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Markt bleibt skeptisch gegenüber BoE

Dass das britische Pfund den Tag gestern auf stärkeren Niveaus sowohl gegenüber dem US-Dollar als auch Euro abschloss, sollte nicht über die Tatsache hinwegtäuschen, dass der Markt nach wie vor skeptisch in Bezug auf das Engagement der Bank of England im Kampf gegen die hohe Inflation ist. Das zeigte sich nämlich am Vormittag an der Reaktion der GBP-Wechselkurse auf das stärker als erwartete Lohnwachstum im Oktober.

So gab das Pfund nach den Zahlen deutlich nach, was bedeutet, dass der Markt nicht davon ausgeht, dass die Notenbank mit hinreichend starken Zinserhöhungen gegen den hartnäckigen Inflationsdruck vorgehen wird, was natürlich schlecht für die Währung ist. Somit droht dem Pfund heute ein weiterer Rückschlag, sollten die Inflationsdaten ebenfalls auf der Oberseite überraschen.

Der Markt dürfte in seiner Ansicht einer zu vorsichtigen BoE umso mehr bestärkt werden, sollte der Schatzkanzler am Donnerstag in seinem Herbstkommuniqué eine restriktive Finanzpolitik in Aussicht stellen. Denn diese dürfte die Konjunktur dämpfen und der BoE zusätzlichen Grund geben, weniger stark auf die Bremse zu treten.

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WKN Typ Basiswert Merkmale
SN1BYG Call EUR/GBP Hebel: 16,2
SN37GA Put EUR/GBP Hebel: 15,6
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DAX-Tief erst im März 2023?

In der Vergangenheit markierte der DAX im März 2003, März 2009 und März 2020 jeweils Tiefpunkte infolge von Rezessionen. Zurzeit gibt es gemischte Signale: Ifo-Index, DAX-Kurs-Gewinn-Verhältnis und pessimistische Profi-Investoren sprechen für den Aktienkauf. Dagegen raten die immer restriktivere US-Geldpolitik und ambitionierte Gewinnmargen-Erwartungen, weiterhin abzuwarten. Der Bärenmarkt dürfte noch anhalten. Wiederholt sich also die Geschichte und Anleger sehen das DAX-Rezessionstief erneut im März?

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