Marktüberblick

Der Deutsche Aktienindex konnte sich zur Wochenmitte nicht erholen und schloss mit einem Minus von 1,02 Prozent bei 12.422,30 Punkten. Das Handelsvolumen via Xetra und Börse Frankfurt betrug rund 4,782 Mrd. Euro. Die restlichen europäischen Leitindizes gingen ebenfalls durchweg auf Tauchstation. Europas Leitindex EuroStoxx50 fiel um 0,71 Prozent auf 3.485,83 Punkte. Der DAX fiel jedoch von allen großen Leitindizes stärker und bekam die rote Laterne gereicht. Die zunehmenden Zinsängste verhinderten auch am Mittwoch eine Kurserholung. Die Rendite der zehnjährigen US-Staatsanleihen hielt sich über den Tag oberhalb der 3,00 Prozent. Jeder Anleger sollte sich daher einmal zurücklehnen und das Schauspiel an der Börse mit etwas Distanz beobachten. Denn wenn man für festverzinsliche Wertpapiere 3,00 Prozent Zins per annum vereinnahmen kann, drängt sich eine breit angelegte Investition in Aktien nur auf, wenn man zusätzliche „Rendite“ über die Kursbewegung einfangen kann. Aktien, deren Dividendenrenditen deutlich niedriger sind oder sogar gar keine Dividenden zahlen, könnten folglich zukünftig kritischer zu beobachten sein. Egal wie gut die Investmentstory eines Unternehmens auch sein mag, wie zum Beispiel auch bei den großen Technologiekonzernen aus dem US-Leitindex NASDAQ100, so bleibt am Ende festzustellen: Facebook, Amazon.com, Netflix, Tesla und weitere Technologieunternehmen zahlen alle keine Dividenden und einige dieser Unternehmen verbrennen zudem noch Geld. Steigen nun die Zinsen, so werden sich auch zukünftige Refinanzierungen der Unternehmen verteuern. Das kommt ganz darauf an, wie langfristig diese Unternehmen mit ihrem jeweiligen Kreditrahmen durchfinanziert sind. Soll bedeuten: Bei Marktbereinigungen könnte es oppurtun sein auf Schnäppchenjagd zu gehen. An der Wall Street konnten die drei großen US-Leitindizes Dow Jones, NASDAQ100 und S&P500 magere Zugewinne über die Schlussglocke retten.

Am Donnerstag achtet das Gros der Marktteilnehmer zunächst auf den EZB-Zinsentscheid um 13:45 Uhr und in erster Linie auf die Verlautbarungen der EZB-Führungsriege bei der EZB-Pressekonferenz um 14:30 Uhr. Wird die EZB eine Verlängerung des QE-Programms bis zum Ende des Jahres ankündigen und dem Markt diese Nachricht mit einer Andeutung des Auslaufs der expansiven Geldpolitik servieren? Oder wird die EZB sogar schneller auf die Bremse treten und bereits den negativen Einlagezinssatz auf ein Minus von 0,20 Prozent halbieren? Am Ende wird die EZB eine Antwort auf die auseinanderlaufende Zinsschere zwischen den USA und der Eurozone finden müssen, den US-Präsident Trump kann eine neuerliche Dollar-Aufwertung zur Reduzierung der US-Handelsbilanzdefizite nicht gebrauchen. Am Donnerstag berichten zudem eine Reihe von DAX-Konzernen von ihren aktuellen Quartalszahlen, wie zum Beispiel Covestro, Deutsche Bank, Deutsche Lufthansa, aber auch die US-Konzerne Intel, Microsoft, Starbucks und Amazon.com von ihrem neuesten Zahlenwerk.

Ausblick DAX

Die asiatisch-pazifischen Aktienmärkte tendierten am Donnerstag uneinheitlich. Während der Nikkei225 mit 0,45 Prozent auf 22.315,73 Punkte zulegen konnte, fielen vor allem die chinesischen Indizes zurück. Die US-Futures gaben sich am Morgen noch richtungslos. Die ersten DAX-Indikationen lagen bei 12.465 bis 12.495 in einer hohen Bandbreite vor. Die Deutsche Bank legte am Morgen Quartalszahlen vor, der Nettogewinn lag bei 120 Mio. Euro unterhalb der Prognosen von 330 Mio. Euro – eine Enttäuschung.

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Zur Charttechnik: Der Deutsche Aktienindex schloss am Mittwoch mit einem Minus von 1,02 Prozent bei 12.422,30 Punkten. Der charttechnische Blick könnte nochmals auf das übergeordnete Verlaufstief vom 26. März 2018 bei 12.726,62 Punkten bis zum jüngsten Zwischenhoch des 24. April bei 12.647,16 Punkten zu richten sein. Aufgrund dieses Kursverlaufs wären die nächsten Ziele auf der Ober- und Unterseite abzuleiten. Die Widerstände wären bei den Marken von 12.430/12.647/12.864/12.998 und 13.217 Punkten zu ermitteln sein. Die Unterstützungen fänden sich bei 12.296/12.187 und 12.071 Punkten.

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