Während die EU innenpolitisch am Scheideweg steht, zwischen mehr europäischer Integration gefordert von Macron und den rechtspopulistischen Parteien auf der anderen Seite, trägt US-Präsident Trump mit seinen Zoll-Maßnahmen zur internationalen Isolation bei. Verhängte Zölle und Gegenzölle könnten sich langfristig negativ auf die Weltwirtschaft auswirken und die Kurse nachhaltig beeinflussen.

Nun aber zu unserer Technischen Analyse:

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Rückblick (12.06.2018 – 19.06.2018)

Der EUR bewegte sich zu Beginn unseres Betrachtungszeitraums, am Mittwoch der letzten Handelswoche, im Bereich der 1,1751 und damit leicht über dem Niveau fünf Handelstage zuvor. Der EUR konnte sich am Mittwoch der letzten Handelswoche sukzessive nach Norden schieben. Bis Donnerstagnachmittag lief das Währungspaar erneut über die 1,1800. Im Rahmen der EZB Sitzung am Donnerstagnachmittag ging es dann aber kräftig nach unten. Der EUR verlor bis zum Abend gut 300 Pips und konnte sich erst im Bereich der 1,1545/40 stabilisieren. Von hier aus setzte dann am Freitag eine technische Reaktion ein, die den EUR wieder über die 1,1600 brachte. Zu Wochenbeginn lief der EUR zunächst seitwärts, um dann bis Dienstagmorgen erneut leicht zu steigen. Aber auch diese Bewegung wurde im Nachgang wieder ab verkauft. Der EUR rutschte am Dienstag erneut unter die 1,1550 und konnte sich erst bei 1,1530 stabilisieren und leicht erholen. Diese Erholung ging aber nicht über die 1,16000.

Das Wochenhoch liegt im Betrachtungszeitraum leicht über dem Level der Vorperiode. Der EUR konnte sich aber in den vergangenen fünf Handelstagen nicht über der 1,1800 festsetzen. Somit ist es zu einem erneuten Fehlausbruch gekommen. Das Tief im Betrachtungszeitraum liegt deutlich unter der Vorperiode. Der EUR hat damit den Kursbereich von Ende Mai erneut angelaufen. Die Range lag mit 321 Pips deutlich über der Vorperiode und auch über dem Jahresdurchschnitt.

Wir hatten in unserem Setup auf der Oberseite erwartet, dass der EUR mit dem Überschreiten der 1,1843/45 weiter bis an die 1,1852/54 laufen könnte. Diese Bewegung hat sich eingestellt, das Anlaufziel wurde um 1 Pip verfehlt, das Setup hat damit gepasst. Die Rücksetzer gingen mit dem Unterschreiten der 1,1555/53 knapp unter unsere maximale Anlaufmarke auf der Unterseite bei 1,1536/34.

  • Wochenhoch*: 1,1851 Vorwoche 1,1839
  • Wochentief*: 1,1530 Vorwoche 1,1715
  • Wochenschluss: 1,1605 Vorwoche 1,1768
  • Wochen-Range*: 321 Pips Vorwoche 124 Pips

Wie könnte es weitergehen?

  • EUR/USD-WS: 1,1704/93…..1,1821/84…..1,1947….1,2014/46/80…..1,2138/86
  • EUR/USD-US: 1,1563/33/01…..1,1485/69…..1,1328…..1,1241…..1,1163…..1,1088

Weitere Widerstände/Unterstützungen können dem Chart entnommen werden

Die wichtigen Marken auf Basis unseres Setups

  • Box-Bereich: 1,3039 bis 1,0504
  • Tagesschlusskurs-Marken: 1,2046 und 1,1426
  • Intraday-Marken: 1,1818 und 1,1535
  • Die Range: 1,3479 bis 0,9631

Ausblick für die kommenden fünf Handelstage:

Chartcheck:

Das Chartbild hat sich mit dem Rücksetzer am Donnerstag der letzten Handelswoche deutlich eingetrübt. Der EUR ist wieder unter die EMA20 im 4h Chart gefallen. An dieser Linie hat er sich in den letzten Handelswochen immer entlang hangeln können. Er hat diese Linie am Dienstag von unten angelaufen, wurde jedoch mehrmals abgewiesen. Erst wenn der EUR es schafft, sich über die 1,1620 zu schieben und zwei volle grüne Kerzen über diesem Level zu formatieren, erst dann könnte der EUR auch eine größere Erholung abbilden. Diese hätte dann das Potential bis an die 1,1700 bzw. bis an die 1,1750/65 zu gehen. Bleibt der EUR unter der EMA20, so könnte sich Rücksetzer erneut bis an die 1,1530/10 ausbilden. Fällt der EUR unter die 1,1510, so könnte sich die Abwärtsdynamik weiter verstärken. Übergeordnete Anlaufmarken wären dann die 1,1350/00 und dann die 1,1050. Im Weekly kann man zudem sehr gut eine SKS erkennen, die jetzt kurz vor der Vollendung steht. Somit spricht aktuell wenig für einen größeren Rebound an die 1,2000.

Fazit: Aktuell kann sich der EUR immer wieder an der 1,1530/10 nach oben abstoßen. Somit ist dies das Level, was es in den kommenden Handelstagen zu beachten ist. Auf der Oberseite prallt der EUR immer wieder an der EMA20 im 4h Chart ab. Erst wenn es gelingt die 1,1620 hinter sich zu lassen und den Ausbruch zu bestätigen, könnte sich eine größere Erholung einstellen. Geht es unter die 1,1510 (auf Tagesschluss) so könnten sich übergeordnet weitere Rücksetzer einstellen.

Rahmenbedingungen:

Die FED hat in der vergangenen Handelswoche die Zinsen erhöht, die EZB, wie erwartet, nichts gemacht. Das EZB Aufkaufprogramm wird Ende des Jahres auslaufen. Alles wie erwartet. Der EUR ist am Donnerstag deutlich unter Druck gekommen. Damit setzt der EUR seine Schwäche weiter fort. Zum JH sind es mittlerweile gut 1.000 Pips.

Es ist davon auszugehen, dass der Druck auf den EUR die nächsten Handelswochen weiter anhalten wird. Die Ursache ist in dem Handelsstreit zu suchen, den die USA mit China und Europa vom Zaun gebrochen haben. Zwar sind bestimmte Fristen gesetzt worden, dennoch ist davon auszugehen, dass die USA die Zölle in Kraft setzen wird. China hat Vergeltung im gleichen Umfang angekündigt. Die USA vernachlässigen den Aspekt, dass die Chinesen der größte Kreditgeber der USA sind und damit den Wohlstand finanzieren. Lässt die Nachfrage nach US Bonds nach, so könnte der Greenback abstürzen, die FED müsste die Zinsen erhöhen, was die amerikanische Wirtschaft in eine Rezession bringen könnte. Zwar haben die Chinesen kein Interesse an einer schwachen amerikanischen Wirtschaftsentwicklung, da sie auch selbst darunter leiden würden.

Fakt ist aber, dass der Zollstreit, die Wachstumsaussichten in Deutschland trübt. Die mittelfristigen Perspektiven sind bereits reduziert worden. Auch dies wird einen Einfluss auf den EUR haben.

Zum Markt in den kommenden fünf Handelstagen:

Der EUR könnte zunächst versuchen, sich im Bereich der 1,1560 zu stabilisieren. Gelingt dies, so könnte er dann die 1,1578/80 und dann die 1,1593/95 anlaufen. Kommt es hier zu keinen Rücksetzern, so könnte der EUR dann die nächsten Anlaufmarken bei 1,1606/08, bei 1,1618/20 und dann bei 1,1628/30 erreichen. Denkbar ist, dass der EUR im Bereich der 1,1620/30 Probleme haben könnte weiter zu laufen, bzw. die Aufwärtsbewegung könnte hier auch beendet sein. Kann sich der EUR aber über die 1,1628/30 schieben, so könnte er dann die 1,1641/43, die 1,1655/57 und dann die 1,1667/69 erreichen. Über der 1,1667/69 kämen dann die 1,1681/83, die 1,1694/96, die 1,1705/07, die 1,1721/23 und dann die 1,1733/35 als Anlaufziele in Betracht.

Kann sich der EUR nicht über der 1,1560 halten, so könnten die Rücksetzer zunächst bis an die 1,1550/48, bzw. bis an die 1,1541/39 und dann an die 1,1530/28 gehen. Der EUR hat im Bereich der 1,1550/30 gute Chance auf Erholung. Gelingt diese aber nicht, so könnten sich weitere Rücksetzer einstellen, die bis an die 1,1518/16 und dann an die 1,1511/09 gehen könnten. Auch im Bereich der 1,1511/09 hätte der EUR noch einmal eine belastbare Unterstützung. Rutscht der EUR aber unter die 1,1511/09, so könnten sich dann weitere Abgaben einstellen, die auch dynamischen Charakter haben könnten. Anlaufziele wären dann die 1,1498/96, die 1,1478/76, die 1,1463/61 und dann die 1,1449/47 erreichen könnten. Unter der 1,1449/47 kämen dann die 1,1438/36, die 1,1424/22, die 1,1412/10 und dann die 1,1404/02 als Anlaufmarken in Betracht.

Übergeordnete erwartete Tendenz im Betrachtungszeitraum: seitwärts/ aufwärts

Die wichtigsten Veröffentlichungen der nächsten 7 Tage:

  • 21.06.2018: EUR – Verbrauchervertrauen
  • 25.06.2018: EUR – IFO-Geschäftsklima
  • 25.06.2018: USA – Hausverkäufe
  • 27.06.2018: EUR – EZB-Meeting

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Quellen: Eigenanalyse; genutzt werden die Charts vom MetaTrader 4


Über den Autor:

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Jens Chranowski

Ihr Jens Chrzanowski
Admiral Markets Group AS
Member of the Management Board, Co-CEO


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