Am Montag der neuen Börsenwoche werden die zahlreichen Indexänderungen beim DAX, MDAX, SDAX und TecDAX wirksam. Das Highlight der neuen Woche wird jedoch der Fed-Zinsentscheid mit der anschließenden Pressekonferenz sein. Als Aktie der Woche wird der US-Konzern Expedia vorgestellt.
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Unser Ausblick auf die Fundamentaldaten
DAX am Hexensabbat mit dem bisher höchsten Handelsvolumen 2018 – Dow Jones und S&P 500 mit neuen Rekordhochs
Der DAX konnte die Erholung der letzten Handelstage bei deutlich höheren Volumina fortsetzen. Via Xetra und Börse Frankfurt wurde das bisher höchste Handelsvolumen dieses Jahres erreicht. Insgesamt konnten die Aktienmärkte in Europa und den USA satte Kursgewinne verbuchen. An der Wall Street erreichten die beiden US-Leitindizes Dow Jones und S&P 500 neue Rekorde. Die Sorgen um den Handelskonflikt mit China sind scheinbar verblasst.
Der Deutsche Aktienindex beendete den Xetra-Handel am Freitag mit einem Plus von 0,85 Prozent bei 12.430,88 Punkten. Das Rekordhoch liegt bei 13.596,89 Punkten. Das Handelsvolumen betrug starke 12,183 Mrd. Euro. Der XDAX notierte um 22:15 Uhr mit 12.410,62 Punkten und der FDAX schloss an der EUREX mit 12.393,00 Punkten. Der Dow Jones beendete den Handel mit 26.743,950 Punkten und die neue Rekordmarke liegt bei 26.769,16 Punkten. Der NASDAQ 100 notierte zum Handelsschluss bei 7.531,07 Punkten und der Rekordstand beträgt 7.691,10 Punkte. Der breit gefasste S&P 500 schloss mit 2.929,67 Punkten und der neue Rekordstand liegt bei 2.940,91 Punkten. Der Euro notierte nach US-Börsenschluss bei 1,1749 US-Dollar. Eine Feinunze Gold war am Spotmarkt für 1.200,04 US-Dollar zu haben und Rohöl der Nordseesorte Brent kostete zum US-Handelsschluss im November-Kontrakt 78,80 US-Dollar das Fass. Der Euro-Bund-Future schloss am Freitag an der EUREX mit 159,06 Punkten. Die Rendite für zehnjährige Bundesanleihen liegt aktuell bei 0,46 Prozent. Der Spread zwischen den zehnjährigen deutschen Bundesanleihen und zehnjährigen US-Staatsanleihen (3,06 Prozent Rendite) liegt derzeit bei 260 Basispunkten.
Die Bundesfinanzagentur begibt am Montag im Rahmen einer Aufstockung Geldmarktinstrumente (Bubil) mit einer sechsmonatigen Laufzeit und mit einem Volumen von 2,0 Mrd. EUR, sowie am Mittwoch im Rahmen einer Aufstockung Kapitalmarktinstrumente (Bund) mit einer zehnjährigen Laufzeit und einem Volumen von 3,0 Mrd. EUR.
Das Prinzip der Verdrängung
„Der menschliche Abwehrmechanismus der Verdrängung scheint auch das Börsengeschehen befallen zu haben“, so Dirk Friczewsky, Finanzanalyst für LYNX Broker. „Sich zuspitzende globale Krisen, Handelskonflikte, Ereignisse wie der Brexit und steigende Zinsen in den USA werden derzeit offenbar ausgeblendet. Die neu erzielten Rekorde beim Dow Jones und S&P 500 könnten jedoch vor dem Zinsentscheid am Mittwoch wieder abverkauft werden“, führt Friczewsky aus.
Expedia – vom Microsoft-Spin-Off zum weltweit größten Online-Reisebüro
Die Expedia Group ist eigenen Angaben zufolge das weltweit größte Online-Reisebüro. Privat- und Geschäftsreisende können über die Portale der Gruppe Hotels, Mietwagen, Airline-Tickets, Aktivitäten, Schiffsreisen, Reisepakete, Ferienhäuser- und Ferienwohnungen, Last-Minute-Schnäppchen und mehr buchen. Im Angebot befinden sich über 665.000 Hotels, Pensionen, Apartments, über 550 Airlines, rund 25.000 Aktivitäten, Dutzende von Mietwagenfirmen, Schifffahrtsgesellschaften, sowie mehr als 1,6 Millionen Ferienhäuser und Ferienwohnungen.
Globale Präsenz
Mehr als 20 Marken gehören heute zum Konzern, Expedia als Kernmarke, dazu Hotels.com, HomeAway, trivago, Orbitz, travelocity, hotwire und ebookers und andere Marken. Das Unternehmen ist mit über 200 Reise- und Buchungsportalen in über 75 Ländern aktiv und betreibt zusätzlich über 150 mobile Websites in 70 Ländern in 35 Sprachen. Die Expedia-Gruppe erzielt rund 46 Prozent ihrer Umsätze international, wird von CEO Mark D. Okerstrom geleitet und hat ihren Sitz in Bellevue, im King County des US-Bundesstaats Washington. Das Unternehmen wurde im Jahr 1995 innerhalb von Microsoft gegründet und 1999 an die Börse gebracht. Neben vielen Jahren organischen Wachstums wuchs die Expedia Gruppe auch immens durch Zukäufe. Expedia erwarb zum Beispiel im Dezember 2012 die Mehrheit an Trivago. Weitere Akquisitionen im Jahr 2015 waren Travelocity, Orbitz Worldwide und HomeAway.
Details zur Aktie
Der Börsengang fand am 11. November 1999 statt. Der IPO-Preis lag bei 14,00 USD, der erste Kurs bei 37,00 USD. Die Aktien der Expedia Group sind unter anderem in den NASDAQ 100 und den S&P 500 einbezogen. Zum Jahresende 2017 waren insgesamt 151,619 Millionen Aktien ausstehend (vollverwässert 156,385 Millionen Aktien). Die Aktionärsstruktur weist einige größere Ankeraktionäre auf. Die Liberty Expedia Holdings hält 15,64 Prozent der Aktien, The Vanguard Group folgt mit 8,16 Prozent, BlackRock mit 5,57 Prozent und PAR Investments mit 5,14 Prozent. In den letzten fünf Jahren konnte die Aktie rund 150 Prozent an Wert zulegen, während der NASDAQ 100 im Vergleichszeitraum eine Performance von rund 132 Prozent aufwies. Die Wertpapiere sind somit trotz der hervorragenden NASDAQ-100-Performance ein Outperformer. Der Markt bewertet den Konzern zum Zeitpunkt dieser Analyse mit 18,68 Mrd. USD. Die Aktien kosteten in den letzten 52 Wochen 154,24 USD im Hoch und 98,52 USD im Tief.
Aktuelle Analysen Expedia Aktie
Die Analysten von Bank of America, Barclays, Benchmark, Citigroup, Cowen & Co., Credit Suisse, D.A. Davidson, Deutsche Bank, Guggenheim, JPMorgan, KeyBanc, Macquarie, Mizuho Securities, Morgan Stanley, MKM Partners, Needham & Company, Piper Jaffray, Raymond James, Royal Bank of Canada, Stifel Nicolaus, SunTrust Banks, Susquehanna, Wedbush und Wells Fargo haben seit Jahresbeginn Analysen zur Aktie von Expedia angefertigt. Von den 22 Analysen mit einer Kurszielangabe (Benchmark und Needham & Company wiesen kein Kursziel aus) liegt das höchste Kursziel bei 180,00 USD (SunTrust Banks vom 5. September 2018) und das niedrigste Kursziel bei 115,00 USD (Macquarie vom 15. März 2018). Das Durchschnittskursziel liegt bei 148,00 USD. Die Aktie ging zum Zeitpunkt dieser Analyse mit einem Schlusskurs von 134,43 USD aus dem Handel an der NASDAQ.
Fundamentaldaten 2017
Bei der Expedia Group wird jeweils zum 31.12. gemäß US-GAAP in US-Dollar (USD) bilanziert. Der Umsatz für das Geschäftsjahr 2017 lag bei 10,06 Mrd. USD und das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit bei 416,76 Mio. USD. Das Zinsergebnis wurde mit einem Minus von 147,58 Mio. USD testiert. Das Jahresergebnis summierte sich auf 377,96 Mio. USD. Das Ergebnis je Aktie lag bei 2,49 USD (vollverwässert bei 2,42 USD). Die Anteilseigner erhielten je Aktie eine Dividende in Höhe von 1,16 USD. Die Ausschüttungssumme lag somit bei 175,8 Mio. USD. Die Gesellschaft wies für 2017 liquide Mittel in Höhe von 2,847 Mrd. USD aus. Das wirtschaftliche Eigenkapital lag bei 4,522 Mrd. USD und das gezeichnete Kapital bei 24.000 USD. Die Gesamtverbindlichkeiten (Total Liabilities) wurden mit 12,365 Mrd. USD angegeben. Die Eigenkapitalquote wurde mit 33,2 Prozent ausgewiesen. Die Bilanzsumme lag bei 18,516 Mrd. USD. Das Unternehmen beschäftigte im Geschäftsjahr 2017 22.615 Mitarbeiter.
Bilanzprognosen für 2018 und 2019
Die Umsätze könnten 2018 11,31 Mrd. USD und 2019 12,55 Mrd. USD betragen, das EBITDA könnte 2018 bei 1,89 Mrd. USD und 2019 bei 2,17 Mrd. USD eintreffen und das EBIT bei 649,58 Mio. USD beziehungsweise 938,40 Mio. USD liegen. Der Gewinn je Aktie käme gemäß der Schätzung 2018 auf 5,46 USD und 2019 auf 6,25 USD. Die Dividende könnte sich 2018 bei 1,23 USD und 2019 bei 1,28 USD befinden. Der Cashflow je Aktie könnte sich 2018 bei 9,92 USD und 2019 bei 11,56 USD einpendeln. Das Nettovermögen je Aktie könnte 2018 bei 30,80 USD und 2019 bei 36,89 USD liegen. Die Nettoverschuldung könnte sich 2018 auf 724,64 Mio. USD belaufen und sich 2019 in einen Nettogeldbestand in Höhe von 143,70 Mio. USD wandeln.
Termine
Die Expedia Group wird am 25. Oktober den Zwischenbericht für das dritte Quartal 2018 veröffentlichen.
Daten: ISIN: US30212P3038 – Symbol: EXPE (NASDAQ) – Währung: US-Dollar (USD)
Unser charttechnischer Ausblick – DAX nimmt 12.500 ins Visier
DAX-Future (Kontrakt 12-18)
Nachdem der DAX-Future (FDAX) am vergangenen Montag nochmals leichte Abgaben verkraften musste, startete er ab Dienstag gen Norden durch, überwand den wichtigen Widerstand bei 12.130 Punkten und schaffte den Ausbau des Wochenhochs im Kursbereich von rund 12.450 Punkten. Auch der Schlusskurs zum Freitagabend lag recht hoch und befand sich nur knapp unterhalb von 12.400 Punkten. Auffallend war vor allem die recht momentumhafte Bewegung am Donnerstag, welche jedoch mit relativ wenig Volumen vonstatten ging. Jetzt sind weitere Aufwärtsbewegungen nicht auszuschließen, was Käufe in Richtung 12.550 beziehungsweise 12.600 durchaus denkbar erscheinen lässt. Für Einstiege interessant wären leichte Rücksetzer an Unterstützungen. Aus aktueller Sicht bieten sich 12.300 und 12.220 dazu an. Sollte es nachhaltig unter 12.220 gehen, wäre ein möglicher Aufwärtsvorteil jedoch vorerst hinfällig und Verkäufe in Richtung 12.100 und folgend auch 12.000 wären ebenfalls nicht uninteressant.
EUR.USD
Der EUR/USD konnte zum Ende der vergangenen Handelswoche den Kernwiderstand von 1,1730 nachhaltig überschreiten und baute ein Bewegungshoch nahe der Marke von 1,1800 aus. Zuvor prallte das Währungspaar jedoch noch mehrmals an dieser wichtigen Widerstandsmarke von 1,1730 ab, was Käufe teilweise bereits im Ansatz ersticken ließ. Der Schlusskurs am Freitagabend lag im Bereich 1,1750 und somit rund 70 Ticks höher als in der Vorwoche. Oberhalb der Freitagstiefs beziehungsweise oberhalb des Unterstützungsniveaus von 1,1750/1,1740 könnte es als realistisch gelten, dass sich die Aufwärtsseite weiter durchsetzt und Ziele wie 1,1825 und 1,1900 durchaus interessant werden. Sollte es jedoch erneut unter 1,1730 gehen, wäre dies gegebenenfalls als kontraproduktiv für Käufe zu werten und Handlungen sollten zurückgenommen werden. Verkäufe wären eventuell unterhalb von 1,1675 wieder interessant, ein situativ neue Einschätzung wäre jedoch anzuraten.
Bund-Future (Kontrakt 12-18)
Wie angenommen setzte der Bund-Future seine Abwärtsreise in der vergangenen Handelswoche fort und erreichte am Mittwoch das erwartete Wochenziel von 158,50. Von dort konnte sich der Markt leicht erholen und endete knapp oberhalb von 159,06 – und somit nur knapp unterhalb des Schlusskurses der Vorwoche. Auffallend war, dass in dieser Woche mit Ausnahme des Freitags Abwärtsmoves interessante Handlungsmöglichkeiten bereithielten. Die Unterstützung 158,50 sollte jetzt gut im Auge behalten werden. Ein Rutsch unter diesen wichtigen Bereich könnte durchaus zu weiteren, deutlichen Abgaben führen, da damit unter anderem die Tiefs von Anfang August unterschritten würden. Oberhalb von 158,50 könnte es jedoch auch zu einer Erholung kommen, die realistisch an die Marken 159,25 und 159,75 laufen könnte. Da diese Erholung jedoch aktuell als eher antizyklisch gewertet werden sollte, sollte in diesem Fall mit Vorsicht agiert werden.
S&P-Future (Kontrakt 12-18)
Der S&P Future konnte die angenommene Aufwärtsseite weiter fortsetzen und erreichte die Ziele von 2.920,00 und 2.935,00 mit einer sauberen Aufwärtsbewegung am Donnerstag. Der Wochenschlusskurs zum Freitagabend lag im Bereich 2.935,00. Bevor der Markt jedoch seine Aufwärtsreise begann, setzte er sich zu Beginn der Handelswoche kurzzeitig leicht nach unten ab und markierte ein Wochentief nahe der 2.885,00 Punkten. Mit Blick auf das sehr saubere Aufwärts-Chartbild sollte es realistisch sein, dass sich weitere Bewegungshochs einstellen und Käufe interessant bleiben. Übergeordnet wären selbst Rücksetzer bis auf 2.890,00 weiterhin sauber im Aufwärtstrend. Etwas kurzfristiger betrachtet sollte die Unterstützung 2.920,00 im Auge behalten werden, denn ein nachhaltiger Bruch könnte eine leichte Konsolidierung einläuten und den Markt nach unten drücken. Damit erscheinen Käufe etwas unproduktiver und aggressive Kaufideen sollten gegebenenfalls nicht verfolgt werden.
Aktie: Expedia Group (USD)
Im Kern konnte sich die Aktie der Expedia Group in den vergangenen fünf Handelsjahren recht gut entwickeln. Aus dem Bereich um die Marke von 65,00 USD ging es am vergangenen Freitag mit einem Schlusskurs von rund 133,50 USD gut 100 Prozent nach oben. Zwischenzeitlich konnte sogar ein Bewegungshoch knapp oberhalb von 160,00 USD ausgebaut werden. Trendfolgende Ansätze waren in der Vergangenheit jedoch etwas schwierig umzusetzte, da zwischenzeitliche etwas stärkere Rücksetzer in der Regel zu Positionsschließungen geführt hätten. So ging es zum Beispiel Ende 2015 bis Anfang 2016 aus dem Bereich von knapp 150,00 USD hinab bis auf unter 85,00 USD und eine ähnliche Abwärtsbewegung konnte Ende 2017 bis Anfang 2018 beobachtet werden. Etwas kurzfristigere Handelsansätze konnten jedoch teilweise ideal umgesetzt werden. Die seit Februar dieses Jahres laufende Aufwärtsbewegung könnte durchaus weiter Bestand haben, was Käufe nicht uninteressant erscheinen lässt. Der Fokus sollte jedoch auf Bewegungen liegen, die innerhalb weniger Monate erreicht werden können, um eventuellen unangenehmen Richtungswechseln aus dem Weg zu gehen. Realistisch wären Ziele wie 140,00 USD und folgend 150,00 USD. Sollte der Wert jedoch nachhaltig unter 120,00 USD absacken, würde die Käuferseite etwas unattraktiver werden und gegebenenfalls wären Verkäufe interessant.
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