Marktüberblick

Der Deutsche Aktienindex gab sich auch am Dienstag unverändert volatil. Zum Xetra-Handelsschluss notierte der DAX mit einem Plus von 1,08 Prozent und schloss bei 11.985,39 Punkte. Das Handelsvolumen via Xetra und Börse Frankfurt betrug rund 8,06 Milliarden Euro. Auch die restlichen umsatzstarken europäischen Leitindizes konnten am Dienstag mehrheitlich zulegen. Der EuroStoxx50 kletterte um 0,99 Prozent auf 3.371,97 Punkte. Blicken wir an dieser Stelle auf die plötzliche Fed-Zinssenkung um 50 Basispunkte – ein Paukenschlag. Ungeachtet der schieren Hilflosigkeit der US-Notenbank Fed, dem Markt eine Beruhigungspille zu verpassen und den Auswirkungen der Corona-Virus-Epidemie mit billigerem Geld zu begegnen, sollte man in diesem Kontext aber auch einmal nach China blicken und auch auf „Ground Zero“ der Corona-Virus-Epidemie, wie die Provinz Hubei von manchen schon eine Weile genannt wird. Die Analysten der DBS aus Singapur haben sich eine Reihe offizieller chinesischer Daten angesehen. Dabei haben sie für größere Industriebetriebe festgestellt, dass die Arbeit in großen Teilen des Landes noch gar nicht wieder ausreichend aufgenommen wurde, so vor allem in Hubei selbst (dort steht nach wie vor weitaus alles still). Aber auch in Guangdong sollen es erst 50 Prozent sein, in Shanghai zum Beispiel 73 Prozent, während in Peking erst 62 Prozent der Arbeiter wieder an ihren Arbeitsplatz zurückgekehrt sein sollen. Diese Daten zeigen zu einem gewissen Grad, wie es tatsächlich auch noch Anfang März um Chinas Produktivität und öffentliches Leben bestellt ist. Die zunächst von einigen nur befürchtete Konjunkturdelle wächst sich somit zu einer riesigen Krise auch für die westliche Welt und vor allem für die Industriestaaten aus. Die unplanmäßige Fed-Zinssenkung – zeitlich eigentlich nicht weit von der eigentlichen Sitzung entfernt – zeigt den Grad der Befürchtungen auf, denn man hat wohl sehr starke Bedenken, dass die US-Wirtschaft Schlagseite bekommt. Ein derartiges Manöver der Fed gab es zuletzt rund um den Ausbruch der Weltfinanzkrise. Die Nervosität ist enorm hoch. Dies zeigt auch die Wirkung der Fed-Aktion, denn diese verpuffte nicht nur, sondern wurde dramatisch „abverkauft“. Der S&P500 konnte sich nur mit Mühe oberhalb der 3.000-Punkte-Marke halten, verlor 2,81 Prozent auf 3003,37 Zähler. Der Dow Jones zum Beispiel wies eine enorme Handelspanne von rund 1.378 Indexpunkten auf, eroberte zunächst intraday die 27.000-Punkte-Marke, doch fiel bis zur Schlussglocke an der Wall Street um 2,94 Prozent auf 25.917,41 Punkte zurück.

Am heutigen Mittwoch stehen eine Reihe von Einkaufsmanagerindizes für das Dienstleistungsgewerbe im Februar an. Die Daten werden für Spanien (09:15 Uhr), Italien (09:45 Uhr), Frankreich (09:50 Uhr), Deutschland (09:55 Uhr), die Eurozone (10:00 Uhr), Großbritannien (10:00 Uhr) und die USA (15:45 Uhr und 16:00 Uhr) zur Veröffentlichung anstehen. Von Relevanz wäre obendrein der um 14:15 Uhr aus den USA anstehende ADP-Arbeitsmarktreport für den Februar. Rohölhändler achten um 16:30 Uhr auf die wöchentlichen EIA-Rohöllagerbestandsdaten. Am Abend wird um 20:00 Uhr noch das Fed-Beige Book ausgegeben. Von der Unternehmensseite gab es bereits am Morgen Jahreszahlen der MDAX-Konzerne Brenntag und Evonik Industries. Aus den USA werden ab dem Nachmittag die neusten Quartalszahlen von Brown Forman, Campbell Soup, Dollar Tree, Navistar, Zoom Video Communications, Splunk, Marvell Technology, Guidewire Software und American Eagle Outfitters publiziert.

Ausblick DAX

Die asiatisch-pazifischen Aktienmärkte wiesen kurz vor ihrem jeweiligen Handelsschluss gemischte Ergebnisse aus. Die US-Futures notierten kurz vor dem Ende der asiatischen Handelszeit durchweg mit starken Kursgewinnen. Die ersten DAX-Indikationen lagen bei 11.960 Punkten.

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Zur Charttechnik: Der Deutsche Aktienindex schloss am Dienstag via Xetra mit einem Kursgewinn von 1,08 Prozent bei 11.985,39 Punkten. Ausgehend vom Verlaufstief des 15. August 2019 bei 11.266,48 Punkten bis zum Rekordhoch des 17. Februar 2020 bei 13.795,24 Punkten, wären die nächsten übergeordneten Ziele auf der Ober- und Unterseite näher zu ermitteln. Die Widerstände wären bei den Marken von 12.232/12.530 und 12.829 Punkten auszumachen. Die Unterstützungen kämen bei 11.863 und 11.266 Punkten in Betracht.

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