Marktüberblick

Der Crash an den Aktienmärkten setzte sich den vierten Tag in Folge nicht nur fort, sondern beschleunigte sich sogar noch. Der Deutsche Aktienindex fiel um 1.277,55 Punkte oder um 12,24 Prozent auf 9.161,13 Punkte. Das Handelsvolumen via Xetra und Börse Frankfurt betrug enorme 12,86 Milliarden Euro. Der XDAX rutschte später sogar noch unter die runde Marke von 9.000 Punkten und schloss um 22:15 Uhr mit 8.994,53 Zählern. Auch die restlichen umsatzstarken europäischen Leitindizes wurden förmlich in den Abgrund geschleudert. Den erheblichsten Flurschaden gab es aus Italien zu vermelden – den Mailänder FTSE MIB zerlegte es mit 16,92 Prozent bei einem Schlussstand von 14.894,44 Punkten. Der EuroStoxx50 ging mit einem Minus von 12,40 Prozent bei 2.545,23 Zählern aus dem Handel. Die EZB konnte den Markt nicht wirklich Hoffnung geben. EZB-Präsidentin Christine Lagarde kämpfte am Donnerstag gegen einen Bärenmarkt an und wirkte dabei wie der Held Don Quijote beim Kampf gegen Windmühlen. Die Story, die den Bärenmarkt so richtig ins Rollen brachte kam allerdings schon in der Nacht auf die europäischen Börsen zu, denn US-Präsident Donald Trump schoss den Markt mit einem Einreiseverbot für die EU vollends ab. An der Wall Street rutschten die führenden US-Indizes in panikartiger Manier massiv abwärts. Der Dow Jones crashte um 9,99 Prozent beziehungsweise um 2.352,60 Indexpunkte und schloss bei 21.200,62 Punkten. Auch der NASDAQ100 und der S&P500 verbuchten ähnlich katastrophale Ergebnisse. Der US-Aktienmarkt ist nun endgültig tief im Bärenmarkt gefangen. Die Horrorverluste haben mittlerweile das Kaliber von 1987 erreicht. Betrachtet man sich die Börsenhistorie und explizit die Crashereignisse der letzten Jahrzehnte zurück bis zum Jahr 1987, so fielen eine Reihe von Indizes oft 25 bis knapp über 30 Prozent, bis ansatzweise Erholungen vollzogen wurden. Doch fiskalische und gelpolitische Maßnahmen griffen in den letzten Tagen gar nicht. Der Nachfrageschock und gleichermaßen der Angebotsschock halten die Märkte in Atem. Eine Atempause ist noch nicht in Sicht, es sei denn es kämen nun tatsächlich international konzertierte Aktionen. Die Beispiele für Horrorkursverluste sind endlos. Allein die Aktie des wichtigsten US-Exportunternehmens „Boeing“ halbierte sich in weniger als drei Wochen im Wert. Am Donnerstag fiel alles ins Bodenlose, Aktien, Edelmetalle, Öl und auch der Bitcoin. Letzterer stürzte um rund 27 Prozent in den Abgrund.

A heutigen Freitag wurden bereits am Morgen um 08:00 Uhr deutsche Verbraucherpreise für den Februar ausgewiesen. Die Pendants für Frankreich und Spanien stehen um 08:45 Uhr und 09:00 Uhr zur Veröffentlichung an. Um 13:00 Uhr folgt die Ausgabe des Bank-of-England-Sitzungsprotokolls (BoE-Minutes) und um 13:30 Uhr die US-Import- und Exportpreise. Das Verbrauchervertrauen der Universität Michigan für den Monat März wird um 15:00 Uhr publiziert und im weiteren Verlauf werden noch um 18:00 Uhr die Baker-Hughes-Daten mit der Anzahl der aktiven Rohölförderplattformen der Woche und der CoT-bericht der CFTC ausgewiesen. Von der Unternehmensseite wurden am Morgen bereits Jahreszahlen der MDAX-Konzerne Fraport (DE) und RTL Group (LU) ausgegeben.

Ausblick DAX

Die asiatisch-pazifischen Aktienmärkte wiesen am Morgen mehrheitlich einmal mehr sehr starke Kursverluste auf. Der japanische Nikkei225 und auch der Hang Seng brachen z.B. weiter ein. Die US-Futures hingegen legten durchweg zu. Die ersten DAX-Indikationen lagen am Morgen bei 9.200 Punkten.

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Zur Charttechnik: Der Deutsche Aktienindex stürzte am Mittwoch via Xetra mit einem weiteren crashartigen Kursverlust von 12,24 Prozent und schloss bei 9.161,13 Punkten. Ausgehend vom langfristigen Kursverlauf des Verlaufstiefs des 11. Februar 2016 bei 8.699,29 Punkten bis zum Rekordhoch des 17. Februar 2020 bei 13.795,24 Punkten, wären die nächsten übergeordneten Ziele auf der Ober- und Unterseite zu ermitteln. Die Widerstände wären bei den Marken 9.903/10.647 und 11.248 Punkten auszumachen. Die Unterstützungen kämen bei den Projektionen zur Unterseite von 8.700 und 7955 Punkten in Betracht.

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