Marktüberblick

Die neue Handelswoche stellte bis dato die ansonsten eher favorisierten Setups auf den Kopf. Recht oft kommt es ja am Montag zu einem Abverkauf nach dem Wochenende und zu einer teils massiven Erholung, die man gerne mit der Bezeichnung „Turn-Around-Tuesday“ versieht. Doch dieses Mal ist es mal wieder anders – die Börse ist schließlich gerne für Überraschungen bereit. An dieser Stelle führten wir jedoch bereits am Montag aus, dass im derzeitigen Umfeld nicht besonders viel für enorm steigende Märkte sprechen könnte. Dies zeigte im Vortagesbericht in Bezug auf die Studie von McKinsey und ebenso in Bezug auf die VDMA-Blitzumfrage. Am Dienstag gesellten sich dann noch die ZEW-Konjunkturerwartungen für Deutschland und die Eurozone hinzu. Die ZEW-Konjunkturerwartungen für Deutschland sprangen zwar sensationell mit einem Wert von 77,7 Punkten auf den Stand von 28,2 Punkten, doch die Experten des ZEW sprachen dennoch nur von einer „Verbesserung auf einem extrem niedrigen Niveau“. Viel besorgniserregender war da aber die Einschätzung zur konjunkturellen Lage, denn diese fiel desaströs aus. Der so vom ZEW bezeichnete „Lageindikator“ wurde mit einem Punktestand von minus 91,5 Punkten veröffentlicht. Dies entspricht den ZEW-Berechnungen nach für einen Rückgang um 48,4 Punkte im Vergleich zum Vormonat März. Etwas Optimismus darf aber nicht fehlen. So sehen die befragten Finanzmarktexperten „Licht am Ende eines sehr langen Tunnels“. Für das dritte Quartal 2020 wäre ein „positives Wirtschaftswachstum“ drin, doch die „Wirtschaftsleistung von vor der Corona-Krise soll erst im Jahr 2022 wieder erreicht werden“, war ZEW-Präsident Prof. Dr. Achim Wambach zu zitieren. Für die Eurozone wurde ein Wert von 25,2 Punkten für den April ausgewiesen, was einem Sprung im Vergleich zum März von 747 Punkten entsprach. Die Konjunkturlage in der Eurozone fiel um 45,4 Punkte auf einen dramatisch schlechten Wert von minus 93,9 Punkten Der Deutsche Aktienindex knickte am Dienstag kräftig ein und beendete den Handelstag via Xetra mit einem Kursverlust von 3,99 Prozent bei 10.249,85 Punkten. Das Handelsvolumen via Xetra und Börse Frankfurt betrug rund 4,61 Milliarden Euro. Der europäische Leitindex Eurotoxx50 stürzte um 4,06 Prozent in die Tiefe und beendete den Tag mit 2.791,34 Zählern. An der Wall Street konnten die führenden Indizes Dow Jones, NASDAQ100 und S&P500 den Dienstag ebenso nur mit starken Kursverlusten abschließen. Der NASDAQ100 wies die höchsten Abgaben auf und verlor 3,71 Prozent auf 8.403,00 Punkte.

Am heutigen Mittwoch werden um 08:45 Uhr das französische Geschäftsklima und das Verbrauchervertrauen (beide Werte für den April) publiziert. Um 11:00 Uhr werden die Daten für die Eurozone in Bezug auf die Staatsverschuldungen der Euroländer in Relation zum BIP ausgewiesen (viele dieser Daten werden nun im Rahmen der Corona-Krise für das Jahr 2020 regelrecht gesprengt werden – es wird zu massiven Schuldenausweitungen kommen). Aus den USA wird um 15:00 Uhr der FHFA-Index für den April erwartet und um 16:00 Uhr das Verbrauchervertrauen für die Eurozone im April. Die wöchentlichen Rohöllagerbestände der EIA stehen um 16:30 Uhr zur Datenausgabe an. Von der Unternehmensseite berichten am Morgen bereits Heineken, Akzo Nobel und Ericsson von ihren neuesten Zahlen. Aus den USA werden Quartalsergebnisse von AT&T, Alcoa, Biogen, Kimberly-Clark, Thermo Fisher, CSX Corporation, Lam Research, Las Vegas Sands und Sempra Energy erwartet.

Ausblick DAX

Die asiatisch-pazifischen Aktienmärkte wiesen zum Wochenstart mehrheitlich Kursverluste auf. Die US-Futures jedoch notierten kurz vor dem Ende der asiatischen Handelszeit durchweg mit leichten Zugewinnen. Die ersten DAX-Indikationen lagen am Morgen bei 10.280 bis 10.300 Punkten.

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Zur Charttechnik: Der Deutsche Aktienindex schloss am Dienstag via Xetra mit einem hohen Kursverlust von 3,99 Prozent bei 10.249,85 Punkten. Ausgehend vom Kursverlauf vom letzten Zwischenhoch des 14. April 2020 bei 10.820,17 Punkten bis zum Verlaufstief des 16. April 2020 bei 10.236,24 Punkten, wären die Ziele auf der Ober- und Unterseite abzuleiten. Die Widerstände wären bei 10.374/10.459/10.528/10.597/10.682 und 10.820 Punkten auszumachen. Die Unterstützungen kämen bei den Marken von 10.236 Punkten, sowie bei den Projektionen zur Unterseite von 10.151/10.098/10.013 und 9.875 Punkten in Betracht.

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