… das sind beim charttechnischen Blick auf die 10-jährige Rendite USA derzeit die entscheidenden Fragewörter. Doch der Reihe nach: Seit dem Frühjahr 2020 stiegen die Zinsen jenseits des Atlantiks. Ende vergangenen Jahres hat sich der Aufwärtstrend nochmals deutlich beschleunigt, was die Renditen in der Spitze bis auf 3,50 % trieb. Diese Rally ist nun aber ins Stocken geraten, denn die Hochpunkte bei 3,20% /3,50% / 3,08% bilden eine potenzielle Schulter-Kopf-Schulter-Formation (siehe Chart). Die Nackenzone dieser möglichen Trendwendeformation wird durch die jüngsten Korrekturtiefs bei 2,75% / 2,71% definiert. Ein Abgleiten unter die angeführte Schlüsselzone gilt es unbedingt zu verhindern. Schließlich hält das ansonsten vervollständigte Umkehrmuster ein rechnerisches Abschlagspotential von 80 Basispunkten bereit. Eine Belastungsprobe der alten Ausbruchsmarken bei gut 2,00% müssten Anleger im Fall einer abgeschlossenen Topbildung also einkalkulieren. Die 200-Tages-Linie (akt. bei 2,23%) definiert dabei einen wichtigen Zwischenhalt. Aufgrund der Bedeutung einer möglichen SKS-Umkehr stellt der Kursverlauf der 10-jährigen Rendite USA derzeit einen absoluten Schlüsselchart dar.
10-jährige Rendite USA (Daily)
5-Jahreschart 10-jährige Rendite USA
Um der herausragenden Stellung dieses Zinscharts Rechnung zu tragen, wollen wir im zweiten Schritt die langfristigen Perspektiven der 10-jährigen Rendite USA anhand des Monatscharts auf den Prüfstand stellen. In der hohen Zeitebene liegt ein sog. „shooting star“ vor. Dieses Trendwendemuster aus der Candlestickanalyse bestätigt die Widerstandszone bei 3,01% /3,04% bzw. 3,26%, wo die 10-jährige Rendite USA in den Jahren 2013, 2014 und 2018 jeweils markante Hochs ausgeprägt hatte. Das Scheitern an den beschriebenen Barrieren wird mit hoher Wahrscheinlichkeit durch das bisher im Juli vorliegende „bearish engulfing“ untermauert. Vor diesem Hintergrund erscheint die oben diskutierte Schulter-Kopf-Schulter-Formation nochmals in einem anderen Licht. Erschwerend kommt hinzu, dass ein vervollständigtes Wendemuster ein hinreichendes Abschlagspotential bereithält, um auch das Rebreak der Kernunterstützungen in Form der 200-Monats-Linie (akt. bei 2,64%) und des ehemaligen Basisabwärtstrends seit Beginn der 1980er-Jahre (akt. bei 2,57%) zu vollziehen. Ein solcher Fehlausbruch wäre Wasser auf die Mühlen des Szenarios „schneller Renditerückgang“ in Richtung der horizontalen Unterstützungen bei rund 2%.
10-jährige Rendite USA (Monthly)
5-Jahreschart 10-jährige Rendite USA
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