Hohe Inflationsraten im Euroraum bewegen Euro kaum

Der EUR-USD-Kurs profitierte am Freitag kaum von den teils deutlich höher als erwarten Inflationsraten aus einigen großen Euroraum-Ländern (darunter Deutschland und Frankreich). Man könnte versucht sein, die Reaktion auf die als taubenhaft interpretierte EZB-Sitzung am Vortag zu schieben. Doch wie mein Chef am Freitag bereits schrieb, war diese kaum eine Belastung für den Euro.

Zumindest der FX-Markt scheint bereits eine feste Meinung dazu zu haben, wie die EZB aktuell tickt. Dass sich der Euro weder am Donnerstag nach der geldpolitischen Sitzung noch am Freitag nach den Preisdaten großartig bewegte, zeigt, dass er schon vorher davon ausgegangen war, dass die Notenbank im Falle einer deutlichen Konjunkturabschwächung einen weniger restriktiven Kurs fahren wird. Die Äußerungen von Madame Lagarde am Donnerstag haben ihn darin bestätigt. Und die höheren Inflationsdaten vom Freitag genauso wie die Zahlen für den Gesamt-Euroraum heute dürften hieran ebensowenig etwas ändern.

Letzteres ist eine schlechte Nachricht für den Euro, sollte sich die Inflation als hartnäckiger erweisen, als bislang angenommen. Und hierfür ist das Risiko nach der jüngsten Eskalation im Ukraine-Konflikt sogar eher gestiegen. Denn Russlands Kündigung des Getreideabkommens, welches die Ausfuhr von wichtigen landwirtschaftlichen Gütern aus der Ukraine erlaubt hatte, droht die Nahrungsmittelteuerung erneut in die Höhe zu treiben. Ganz so schlimm wie im Frühjahr – Sie mögen sich an die teils leeren Supermarktregale erinnern – muss es noch nicht einmal werden. Da sich die Inflationserwartungen bereits von ihrer Verankerung beim 2%-Ziel nach oben gelöst haben, befürchte ich, könnte bereits jeder noch so kleine Inflationsschock eine unangenehme Dynamik anstoßen.

Das ist umso mehr der Fall, wenn der Markt davon ausgeht, dass die EZB ihre Zinsen aus Rücksicht auf die Konjunktur nicht hinreichend stark als Reaktion auf eine höhere Inflation anhebt, wie aktuell der Fall zu sein scheint. Über kurz oder lang dürfte der Euro dann wieder schwächer tendieren, insbesondere gegenüber dem US-Dollar, da der Markt die Fed für die weit engagiertere Inflationsbekämpferin hält.

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