USD-Schwäche setzt sich fort
Der EUR-USD-Kurs startete das neue Jahr, wie er das alte beendet hat: nahe einem 6-Monats-Hoch. Und der USD-Index DXY handelt nahe dem 6-Monats-Tief. Kurz gesagt: Weiterhin ist USD-Schwäche das dominierende Thema am Devisenmarkt. Weil weiterhin der Markt nicht den Versicherungen der Fed glaubt, heuer den Leitzins nicht zu senken. Ein wenig hat er seit der letzten FOMC-Sitzung seine Erwartungen korrigiert, aber nicht wesentlich (Abbildung unten).
Das Misstrauen darf nicht verwundern. Schließlich haben die FOMC-Mitglieder mit den Prognosen ihrer eigenen Zinspolitik in der Vergangenheit schon viel zu oft danebengelegen. Mir sind noch allzu gut ihre im Nachhinein absurden “Dots” aus 2009 ff. in Erinnerung.
Im Gegensatz dazu dürfte bei jedem, der in Mitteleuropa im T-Shirt den Silvestertag verbracht hat, die Angst vor einer Gas-Mangellage noch mehr gesunken sein. Der EUR-Belastungsfaktor, der schon im vierten Quartal des letzten Jahres deutlich nachließ, verflüchtigt sich somit weiter.
Und ja, auch im Euroraum droht eine Rezession. Aber die ist, wenn’s “nur” eine ist, die aus der Straffung der Geldpolitik herrührt, nicht so belastend für die EUR-Wechselkurse wie es eine Rezession gewesen wäre, die aus einer Gasmangellage entstanden wäre.
Und im Vergleich zu den USA, wo die Realwirtschaft eine weitaus aggressivere Fed-Geldpolitik zu verkraften hat, erscheint dem Devisenmarkt die vorsichtigere EZB-Politik wohl mittlerweile als gar nicht mehr so unattraktiv.
Unsere Kollegen vom Makro-Research verweisen gerne auf die langfristigen Inflationsgefahren der zurückhaltenderen EZB-Zinspolitik. Diese Gefahren dürften aber für den Devisenmarkt noch längst nicht konkret genug sein. Bevor er die einpreist, dürfte noch viel Zeit vergehen. Ich bin mir nicht sicher, ob das in diesem Jahr Thema wird, oder ob das nicht eher Inhalt meines Jahresausblicks für 2024 sein wird.
Produktidee: BEST Turbo-Optionsscheine
WKN | Typ | Basiswert | Merkmale |
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SN935Q | Call | EUR/USD | Hebel: 9,5 |
SF7JP2 | Put | EUR/USD | Hebel: 9,9 |
Die maßgeblichen Produktinformationen stehen im Internet unter https://sg-zertifikate.de zur Verfügung. Den Basisprospekt sowie die Endgültigen Bedingungen und die Basisinformationsblätter erhalten Sie bei Klick auf die WKN.
Sie sind im Begriff, ein komplexes Produkt zu erwerben, das nicht einfach ist und schwer zu verstehen sein kann. Bitte beachten Sie, dass bestimmte Produkte nur für kurzfristige Anlagezeiträume geeignet sind. Wir empfehlen Interessenten und potenziellen Anlegern den Basisprospekt und die Endgültigen Bedingungen zu lesen, bevor sie eine Anlageentscheidung treffen, um sich möglichst umfassend über die potenziellen Risiken und Chancen des Wertpapiers zu informieren, insbesondere um die potenziellen Risiken und Chancen der Entscheidung, in die Wertpapiere zu investieren, vollends zu verstehen. Die Billigung des Basisprospekts durch die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht ist nicht als ihre Befürwortung der angebotenen Wertpapiere zu verstehen.
Yen profitiert von JGB-Käufen der BoJ
Die Entscheidung der Bank von Japan (BoJ), höhere JGB-Renditen zuzulassen, hatte nicht nur ich spontan als Anfang vom Ende der ultra-expansiven Geldpolitik interpretiert. Das schien die allgemeine Interpretation zu sein. Zwischenzeitig schien der Markt sich aber nicht mehr 100% sicher, ob das richtig war. Weil ja offiziell die BoJ ihre Entscheidung mit rein markttechnischen Argumenten begründet hat. USD-JPY handelte zwischenzeitig wieder mit einem 134er Handle.
Nun brachte aber gerade die Tatsache, das Japans Währungshüter die neue Obergrenze für JGB-Renditen umso heftiger verteidigen müssen, eine Umkehr. USD-JPY steht (während ich diese Zeilen schreibe) wieder bei Niveaus um 131,00, also ungefähr da, wo das Währungspaar unmittelbar nach der BoJ-Entscheidung handelte.
Ein wenig frage ich mich schon, was in den Köpfen der JPY-Händler vor sich geht. Hatte irgendjemand ernsthaft geglaubt, dass die Verschiebung der Obergrenze der JGB-Renditen von 0,25% auf 0,50% den Druck auf die JGBs beseitigen würde? Das hätte nur geklappt, wenn
- das Marktgleichgewicht für JGB-Renditen nur sehr knapp über dem von der BoJ tolerierten alten Maximalwert von 0,25% gelegen hätte und
- ihre Entscheidung, diesen Maximalwert zu erhöhen, das Marktgleichgewicht nicht tangiert hätte.
Beide Annahmen waren schon immer schwer zu rechtfertigen.
Dass 10-jährige JGBs vor der BoJ-Entscheidung nicht immer und ewig an der alten 0,25%-Grenze klebten, ist kein Zeichen dafür, dass das Marktgleichgewicht nicht deutlich höher lag. Die von der Zentralbank verteidigte Obergrenze wirkte (wie jede mittels Interventionen verteidigte Grenze) auch schon, wenn die JGB-Renditen deutlich niedriger handelten. Weil sie das Verlustpotenzial von JGBs begrenzte. Niedrigere Renditen hießen also nie, dass ein Marktgleichgewicht in einer Welt ohne die 0,25%-Grenze unter oder nur nahe über dieser Marke gelegen hätte.
Und letztendlich ist die Welt nach der BoJ-Entscheidung halt auch eine andere. Weil zumindest die Wahrscheinlichkeit dafür zugenommen hat, dass die Dezember-BoJ-Entscheidung der Anfang vom Ende der ultra-expansiven Geldpolitik war. Das muss doch die JGBs belasten. Und daher muss das hypothetische Marktgleichgewicht in einer angenommenen Welt ohne Rendite-Obergrenze höher liegen.
Es ist so, wie wenn eine Zentralbank eine Wechselkursgrenze in die Richtung, in die der Markt drängt, verschiebt. Jedem Devisenhändler dürfte klar sein, dass der Druck auf die neue Grenze erstmal zunimmt. Der Rentenmarkt funktioniert in dieser Hinsicht nicht anders.
Mein Fazit: Ich sah für die zwischenzeitige Korrektur der Yen-Stärke keinen Anlass und kann genausowenig nachvollziehen, warum die durch die verstärkten JGB-Käufe der BoJ beendet wird.
Produktidee: BEST Turbo-Optionsscheine
WKN | Typ | Basiswert | Merkmale |
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SH5U4V | Call | EUR/JPY | Hebel: 14,3 |
SD7AAE | Put | EUR/JPY | Hebel: 12,6 |
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AUD gegenüber Chinas Corona-Welle immun
Man liest derzeit viel darüber, dass die Lockerung der Corona-Lockdowns in China zu einer heftigen Infektionswelle führt. Gängige Sicht scheint mir zu sein, dass die tatsächlichen Infektionen weit über den offiziellen Zahlen liegen und dramatisch sein könnten.
Für den australischen Dollar (der großenteils als Proxy für Chinas Konjunkturausblick gehandelt wird) ist das so lange kein Belastungsfaktor, wie in China keine Abkehr von der neuen Lockerungspolitik wahrscheinlich wird. Und das ist nicht der Fall.
Chinas Präsident Xi Jinping hat zwar in seiner Neujahrsansprache vor pandemiemäßig harten Zeiten gewarnt, aber die neue Politik verteidigt. In westlichen Demokratien war die Corona-Politik oft ein Hin und Her, ein Abtasten und Suchen nach dem besten Umgang mit einer unübersichtlichen Situation. Im politischen System Chinas ist das anders. Dort sind Wechsel in der Pandemiepolitik naturgemäß seltener. Das kann dazu führen, dass an sub-optimaler Politik länger festgehalten wird. Aber momentan führt es halt auch dazu, dass die Annahme einer neuen Corona-Welle nicht die konjunkturellen Aussichten so sehr belastet, dass der australische Dollar darunter leiden würde.
Das wäre erst der Fall, wenn erneut ein Wechsel der chinesischen Corona-Politik wahrscheinlich würde. Danach sieht es nicht aus. Und deshalb halte ich AUD-USD-Kurse im Bereich von 0,68 auch nicht für übertrieben.
Produktidee: BEST Turbo-Optionsscheine
WKN | Typ | Basiswert | Merkmale |
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SQ30W9 | Call | AUD/USD | Hebel: 16,8 |
SN1H4G | Put | AUD/USD | Hebel: 20,7 |
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Jahresausblick: Das sind die Trends für 2023
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